Bald ist das Jahr vorbei. Und, wie war es? Was hat 2024 in der Welt des Whiskys gebracht? Was war top? Und was ein Flop? Hier ein sehr subjektiver Rückblick von uns.
Neujahr
Den Auftakt machte natürlich Neujahr. Was gab es da? Man darf nicht zu zurückhaltend beginnen, daher: Bushmills 30 New American Oak 1991 The Causeway Collection (WB197792, 91,21 Punkte) zur Begrüßung. Dann BenRiach 22 Moscatel (WB89297, 89,29 Punkte) zu einer Zwiebelsuppe.
Darauf folgte der Glengoyne 25 )WB53814, 90,57 Punkte) mit einem Coq au vin. Und schließlich gab es den Ardbeg Smoketrails Batch 1 Manzanilla Edition (WB217669, 85,23 Punkte) mit einer Käseplatte. Mit Tops aus vorherigen Jahren ins neue Jahr. Es kann schlechter losgehen.
Der Whisky und die Dankbarkeit
Wer es etwas genauer wissen will, der kann sich den Artikel „Der Whisky und die Dankbarkeit: Auf in ein neues Jahr mit Whiskygraphie“ ansehen. Was 2024 gegolten hat, gilt auch für 2025. Wir bleiben dankbar. Ein schöner Jahresauftakt mit Katrin, Philipp, Harald und Dieter.
Lost Castles 2016 Burgreste Steinau Batch 1
Eines der ersten Whiskygramme 2024 besprach den Lost Castles 2016 Burgreste Steinau Batch 1 (WB245493, 86,00 Punkte). Ein Irish Single Malt, den Stefan Faulstich auf den Weg gebracht hat. Abgefüllt für die Rhönblick Distillers Lounge. Und, dass man sich da sehr wohlfühlen kann, erlebte ich schon kurz darauf.
Ach ja, übrigens ein sehr schöner Irischer Whiskey. Das die Meinung der Whiskygraphen Patrick, Stefan, Hagen, Christian und von mir: Fruchtig mit Birne und Mandarine. Würzig mit Zimt, Nuss und Pfeffer. Top.
Glen Moray 18 für 30 Jahre whisky.de
Whisky.de ist zwar schon 2023 30 Jahre alt geworden, aber wir lassen uns nicht hetzen. Daher verkosteten wir diese echte Perle, den Glen Moray 18 für 30 Jahre whisky.de (WB235627, 88,56 Punkte) , auch erst im Januar 2024. Ein wirklich toller Whisky aus dem Port Pipe. Würzige und fruchtige Noten in inniger Umarmung.
Der hat absolut nichts mehr mit dem Glen Moray 18 aus der Elgin Heritage Collection zu tun. Jener konnte mich Ende Oktober 2024 zwar ebenfalls im Rahmen eines Tastings in Mayen als Bourbonabfüllung begeistern, doch wäre ein Vergleich wie der zwischen den berühmten Äpfeln und Birnen. Und da findet man doch andere Fruchtnoten im Glen Moray 18 für 30 Jahre whisky.de.
Ardbeg 20 Gourmetpool Cask 3290
Ebenfalls im Januar 2024 erschien dann mein zweites Whiskygramm zu den Ardbegs von Gourmetpool. Im Dezember 2023 hatte ich den Ardbeg 26 Gourmetpool 1996 – 2022 (WB232490, 92,00 Punkte) vorstellen dürfen. Im Januar 2024 folgte das Whiskygramm zum Ardbeg 20 Gourmetpool Cask 3290 (WB244599, 92,00 Punkte).
Stefan Witter und Dirk Lunken habe ich diese Vergnügen zu verdanken. Und die Ardbegs waren beide wahrhaft top. Selbstverständlich ist der 26-jährige nocht ein wenig besser. Aber auch der Ardbeg 20 Gourmetpool Cask 3290 ist richtig stark!
Whiskydinner und Raritäten an der Rhön
Am 20.01.24, einem Samstag, wartete das erste absolute Highlight des Jahres. Julia Nourney hielt ein Raritäten Tasting mit Whiskydinner bei Stefan Faulstich. An der Rhön. Harald, Michael und ich waren etwas früh. Da konnten wir noch Fußball im angeschlossenen Pub genießen. Dabei ein Kilkerran 8. Auch der ist in Erinnerung geblieben. Und zwar positiv. Wie auch das Wiedersehen mit Sabine und Andreas, mit denen zusammen ich 2022 Irland unsicher gemacht habe.
Kilkerran und Springbank
Kilkerran? Der Springbank des kleinen Mannes? Ja, genau. Und hinter Springbank muss sich Kilkerran eigentlich nicht verstecken. Auch, wenn die Destillerie ja nur noch, beziehugnsweise wieder in Campbeltown brennt, damit eben dieses Campbeltown eine eigenständige Whiskyregion bleibt. Uns wird Kilkerran in diesem Jahresrückblick wieder begegnen. Und Springbank natürlich ebenso.
Speisefolge und Lineup
Eine Gaumenfreude jagte die nächste bei der Speisefolge und dem Lineup. Es gab Maronensuppe, Lamm und Tabak-Vanille-Eis. Dazu den Tullibardine 1993 The Caskhound 28 Exquisite Casks, den Glenlivet XXV, den Macallan 2000 Speymalt Cask 1756 Gordon & MacPhail, den Bushmills 28 The Causeway Collection 1992 Cognac, den Teeling 26 Rum 1989 Hand Bottled und den Caol Ila 30 SMWS 1991 Goodnight and Joy. Wobei ich die exakte Reihenfolge nicht mehr ganz im Kopf habe.
Tullibardine 1993 The Caskhound 28 Exquisite Casks
Da war der Tullibardine 1993 von The Caskhound. 2021 nach 28 Jahren auf ddie 224 Flaschen aus dem Refill Bourbon Hogshead mit der Nummer 984 gezogen. Mit knapp 87 Punkten in der Whiskybase mit der ID WB194930 bewertet. Durchaus tatsächlich richtig in der Reihe „Exquisite Casks“.
Glenlivet XXV
Knapp 89 Punkte gibt es in der Whiskybase für den Glenlivet XXV mit 43 %. Zu finden unter der Whiskybase-ID WB4207. Nun, es wird im Tasting vielleicht nicht unbedingt die Abfüllung von 2007 gewesen sein. Aber, sie war außerordentlich lecker!
Macallan 2000 Speymalt Cask 1756 Gordon & MacPhail
Dann gab es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Mit wem? Mit dem Macallan 2000 Speymalt Cask 1756 Gordon & MacPhail. Den hatte ich vorher von Andreas List, respektive Malt Rocks bekommen. Und bereits verkostet. Und das sei doch explizit empfohlen: wer gerne Whisky, Rum oder Gin probiert, der findet bei Maltrocks eine ganze Menge interessanter Gelegenheiten in Form von Samples dazu.
In der Whiskybase wird der Speymalt von Macallan mit knapp 90 Punkten bewertet. Die 56,4 % tragen. Aber, die Einschränkung muss erlaubt sein, die 210 Flaschen, die das Sherryfass mit der Nummer 1756 ergeben hat, haben ein wenig zu viel Schwefel abbekommen. Wer da nicht empfindlich ist, kam voll auf seine Kosten.
Bushmills 28 The Causeway Collection 1992 Cognac
Über 90 Punkte in der Whiskybase erreicht der Bushmills 28 The Causeway Collection 1992 Cognac. Zu finden unter der Whiskybase-ID WB166114. 46,7 % haben die 500 für La Maison du Whisky 2020 abgefüllten Flaschen. Und, wie war er? Einfach, wie die The Causeway Collection meistens ist: ganz phantastisch!
Teeling 26 Rum 1989 Hand Bottled
Der Teeling 26 Rum 1989 Hand Bottled stand dem Bushmills in nichts nach. 2016 konnte man ihn in der Destillerie abfüllen. Über 90 Punkte. Zu finden unter der Whiskybase-ID WB85503. Im Normalfall fremdele ich ein wenig mit Rum-Finishes. Doch die 57,4 % des Fasses mit der Nummer 16231 finde ich überzeugend.
Caol Ila 30 SMWS 1991 Goodnight and Joy
Mehr als passend zu dem von Stefan Faulstich gelungen kreierten Tabak-Vanille-Eis passte der Caol Ila 30 SMWS 1991 Goodnight and Joy. Gut, ich hätte das Eis auch ohne den Whisky und den Whisky auch ohne das Eis genommen. Aber so? Eine außerordentlich geschmackvolle Kombination. Wem das zu rauchig war, der konnte auch auf einen 20-jähriges Irish Single Cask von W. D. O’Connell ausweichen. Den wir natürlich auch noch probieren mussten. Und der auch sehr lecker war.
Der Caol Ila war den über 90 Punkten in der Whiskybase (WB207696) entsprechend sehr gut. 499 Flaschen hat die SMWS mit 55,5 % aus dem Fass mit der Nummer 53.389 rausgeholt. Die The Scotch Malt Whisky Society enttäuscht selten mit ihren Einzelfässern. Goodnight and Joy. So der Caol Ila 30 SMWS 1991- So das gesamte Whiskydinner und das Tasting. 2 Hochgenüsse Hand in Hand.
Aber, das sei an dieser Stelle dann doch einmal erlaubt: wer hat sich bei der SMWS oder bei anderen Abfüllern den Unsinn mit der Kodierung in Buchstaben, Ziffern und Farben ausgedacht? Das Zeichensystem Buchstaben eignet sich ganz hervorragend, um einfach den Namen der Destillerie auf die Flasche zu schreiben. Wenn man da erst irgendwelche Zahlen Destillerien und Nummern Abfüllungen zuordnen muss, sind andere schon betrunken, während man selber noch rätselt. Ich fordere eine barrierefreie Trinkerwelt!
Hotel und Restaurant Rhönblick
Alles in allem: sehr gute Whiskys, perfekte Gastfreundschaft, bezauberndes Essen und ein Tasting, bei dem man mal nicht mit Marketing Blödsinn, sondern mit erfahrungsbasiertem Fachwissen beglückt wurde. Der Dank geht an Julia Nourney, an Stefan Faulstich und sein Team vom Hotel und Restaurant Rhöblick, sowie der Whisky Bar Distiller’s Lounge. Das war einfach großartig! Top!!!
Freimaurerloge Friedrich zur Vaterlandsliebe
Mit einem Top Event ging es auch Anfang Februar weiter. Wo? In Koblenz in der Freimaurerloge Friedrich zur Vaterlandsliebe. Da gab es mal wieder ein Tasting von uns. O. K., vom Essen her konnten wir nicht ganz mit Stefan Faulstich mithalten. Doch Fleischkäse und Frikadellen taten es auch. Mit ordentlich Whisky bekam man die auch runter.
Der Whisky in Koblenz
Und welchen Whisky, beziehungsweise Whiskey gab es? Es gab den Bushmills 16 Three Woods, den Fercullen 21 (2022) und den Jameson 18 Bow Street aus Irland. Dann den Dailuaine 16 (Flora & Fauna), den Glenmorangie 16 The Nectar und den Kilkerran 16 (2023) aus Schottland. Schließlich Indri Trini – The Three Wood aus Indien, Kavalan Solist Madeira für 30 Jahre Whisky.de aus Taiwan und Emperor’s Way The Distillery Exclusive Bourbon Firkin aus Deutschland.
Die After-Show-Party
Was macht man nach einem guten Whisky Tasting? Man geht erst einmal einen trinken. Also machten wir uns in Begleitung des guten alten Wegbieres mit dem Bus auf zu mir. Und dann musste bei der After-Show-Party wieder mal Bushmills glänzen.
Bushmills gegeneinander
Gegeneinander traten der Bushmills 30 The Causeway Collection 1991 New American Oak und der Bushmills 25 The Causeway Collection 1996 Madeira Cask (WB220989, 90,23 Punkte) an. Ein sehr hochwertiges Duell. Julia Nourney, mein Freund Jürgen und Katrin bildeten die Jury. Wie es ausgegangen ist? Absolut keine Ahnung mehr. Aber es war lecker!
Die Gewinner in Koblenz
Natürlich gab es ganz unterschiedliche Gewinner Whiskys in Koblenz. Der Emperor’s Way machte vollkommen unmissverständlich klar, wie gut Deutscher Whisky sein kann. Die 3 Iren ließen keinen Zweifel, auf welchem Niveau man aktuell auf der grünen Insel unterwegs ist. Und der Kilkerran, der mir in bester Erinnerung geblieben ist, zeigte, dass auch aus Schottland noch gute neue Whiskys kommen.
Die Gäste in Koblenz
Und, doch, so lange ich auch in der Whiskywelt unterwegs bin, besser als die Whiskys bleiben die Menschen, die sie verkosten. Großartig an Whisky Tastings ist, dass sie Gelegenheiten schaffen. Wofür? Einander kennenzulernen oder einander wiederzusehen. Besonders habe ich mich über die Gäste in Koblenz gefreut, die aus meiner Heimat Trier und der Freimaurerloge Zur Wahrheit und Treue in Neuwied angereist waren. Rüdiger, Frank, Stefan oder Günter, es war uns ein Fest!
Die Iden des März
Signatory Vintage hatte gerade die Abfüllungen zu ihrem 35-jährigen Jubiläum rausgehauen, da kam mal wieder ein Online-Tasting mit Markus Eichhorn von mywhiskytasting.de. Allerdings wollte die Post da nicht mitmachen. Damals, anfangs März. Das Paket ging verloren. Wir mussten improvisieren.
Operation Samplestau
Alternative und Operation Samplestau wurde gestartet. Die Iden des März verkünden Unheil. Man muss schon selber dafür sorgen, dass aus Unheil noch Heil wird. Den gesamten Bericht darüber findet Ihr unter „Ein Tasting auf die Schnelle: Macallan, Mortlach, Glenmorangie, Speyside Distillery, Inchmurin, Laphroaig und Ardbeg“ hier bei Whiskygraphie.
Samples
Während es also für alle anderen Bunnahabhain, Caol Ila, Laphroaig, Tomatin, Glenrothes oder Jura aus Markus Beständen gab, halfen Harald, Katrin, Philipp und ich uns mit Samples. Wir starteten mit dem Macallan 1990 Speymalt Gordon & MacPhail (WB32336, 86,34 Punkte). Und der war völlig frei von Schwefel. Sowie sehr lecker. Weiter ging es mit dem Mortlach 17 Spiced Creme Brulee 2001 Wemyss Malts (WB131992, 84,75 Punkte).
A Highland Distillery 37 Cadenhead‘s 1985
Es folgte dann ein Whisky des Jahres für mich, absolut Top! Der A Highland Distillery 37 Cadenhead‘s 1985 (WB219603, 90,66 Punkte). Es handelt sich um einen Glenmorangie. Und was für einen! Grandios sauber! Und grandios gut! Und der stammte, das war doch wieder sehr passend, aus einer Teilung von Markus.
Mehr Samples
Es folgten mehr Samples, zunächst der Speyside Distillery 1996 The Single Malts of Scottland 25 A Marriage of Casks von den Elexir Distillers (WB218344, 88,91 Punkte). Aus einer Teilung von Whiskygraph Hagen, der ihn von Klaus Postert und einem Besuch bei Postert-Whisky mitgebracht hatte. Dann der Inchmurin 1998 Oloroso 25 Sansibar für deinwhisky.de (WB235413, 88,59 Punkte). Der Whisky aus der White Label Serie kam aus einer Teilung von Michael Amann.
Noch mehr Samples
Darauf gab es noch mehr Samples. Mal wieder einen Trüffel von Whiskygraph Stefan. Und zwar den Unnamed Islay 30 Signatory Vintage 1991 – 2022 Cask Strength Collection (WB210892, 90,88 Punkte). Seines Zeichens ein Laphroaig. Ebenso wie der folgende von Malts of Scottland aus dem Jahr 2000 (WB246385, 90,18 Punkte), der aus einer Teilung von Sebastian Blensdorf von Maltzeit stammte.
Supernovas und Hypernova
Den Abschluss machte ein Ardbeg Supernova von 2019 (WB131183, 88,56 Punkte), den Whiskygraph Hagen klargemacht hatte. Vielleicht nicht so gut, wie die vorherigen Supernovas. Aber besser als der Hypernova.
Hydra Samplestau
Also, dass die Deutsche Post oder DHL dabei behilflich ist, meinen Samplestau zu verringern, finde ich prima. Andererseits bringen die aber auch für jedes leergetrunkene Sample zwei neue. Eine Hydra! Die momentan ganz ordentlich von dem ein oder anderen Donnerstagstrinker gefüttert wird.
Bushmills 2000 Vermouth 20 The Causeway Collection
Direkt anfang März ging auch das Whiskygramm zum Bushmills 2002 Vermouth 20 The Causeway Collection online (WB216787, 89,30 Punkte). Den hatte ich mir als ersten Whiskey aus einem Wermut Fass besorgt. Und der war auch richtig lecker. Befanden die vereinten Whiskygraphen. Allerdings auch nicht wirklich überraschend bei Bushmills und deren The Causeway Collection. Top.
Ein guter Grund zum Mosern
Ebenfalls Anfang März gab es wieder einen guten Grund zum Mosern. Allerdings, wenn bei uns gemosert wird, dann wird nicht etwa gemeckert. Nein, dann ist es mal wieder Zeit die Auflösung für die Blind Tasting Challenge an Peter Moser von den Friends of Single Malt, FOSM, zu senden. Die Whiskygraphen Christian, Hagen und Patrick sind regelmäßig mit anderen Bloggerkollegen vertreten. Und Peter macht das immerhin seit 2018. Respekt!
GlenAllachie und Meikle Toir
Bei der 38. Blind Tasting Challenge ging es um den Brennereicharakter. Um welchen? Den von GlenAllachie. Aber, Peter wäre nicht Peter, wenn er nicht eine kleine Schwierigkeit eingebaut hätte. Welche war das? Nun, präsentiert wurde eben auch der recht neue rauchige Whisky von GlenAllachie namens Meikle Toir. Whiskygraph Christian und unter anderem Aaron Engelmann von Drams United oder Rieke Bergmann, alias das Fräulein Scotch, hatten da doch ganz schön zu rätseln.
38. Blind Tasting Challenge der FOSM
Und was gab es nun im Einzelnen bei der 38. Blind Tasting Challenge der FOSM ins Glas? Zunächst den GlenAllachi 12 mit 46 %. Dann den Meikle Toir 5 Original mit 50 %. Darauf den Meikle Toir 5 Chinquapin ebenfalls mit 50 %. Und schließlich den Meikle Toir 5 Sherry, erneut mit 50 %. Immerhin, ein Teilnehmer lag richtig. Ansonsten ist die rauchige Variante von GlenAllachie doch recht gut angekommen. Gut gemacht, Billy Walker.
Cadenhead’s und Berry Bros & Rudd in London
Mitte März war ich dann in England unterwegs. Zu Gast bei unseren Brüdern in Dover und Canterbury. Da bot sich ein Abstecher nach London mit Michael an. So geschah es. Wir suchten Cadenhead’s und Berry Bros & Rudd auf. Wie war es? Ganz nett. Ein Bunnahabhain und ein Glen Ord begleiteten uns nach Deutschland zurück.
Hercynian Distilling Company
Im April veröffentlichte Whiskygraph Hagen seinen Bericht über das von Jason Bourbon organisierte Blogger- und Vloggertreffen bei der Hercynian Distilling Company. Es war wohl sehr gelungen. Nachzulesen im Artikel „Whisky im Harz – Ein Besuch bei Hercynian Distilling“. Das wundert nicht. Im Jahr zuvor hatte ich die Freude an Ostern bei Anna Buchholz zu Gast sein zu dürfen. Ein Knaller! Die Reise nach Zorge lohnt sich!
Willowburn und Emperor’s Way
Von der Hercynian Distilling Company stammen auch 2 der Whiskys des Jahres von Hagen. Einmal der Willowburn 2019 (WB248648, 86,40 Punkte) aus dem Moscatel Cask mit 61,5 % und einmal der Emperor’s Way The Peat Hercynian (WB248649, 88,33 Punkte) aus dem PX Sherry Octave mit 62,8 %. Beide als Distillery Exclusives erschienen. Und beide außerordentlich gehalt- und geschmackvoll.
Bushmills 14 Malaga
Kurz darauf konnte ich bei uns einen Neuzugang in der Core Range von Bushmills vorstellen: den Bushmills 14 Malaga (WB251324, 84,29 Punkte). Die Meinungen zu ihm in der Whiskywelt sind geteilt. Allerdings frage ich mich da, was so erwartet wird. Ein ganz toller Whiskey, der seinen Rahmendaten absolut gerecht wird! Ganz klar bei den Tops des Jahres 2024.
Ein Blending Seminar mit Julia Nourney
Am 19. April kam das nächste Highlight des Jahres: ein Blending Seminar mit Julia Nourney. Die Whiskygraphen Christian, Hagen, Patrick, Stefan und ich wurden verstärkt von Katrin und Philipp. Nach einem schönen Essen im Bistro Anderswo in Mayen schritten wir bei mir zur Tat. Und es war eine sehr interessante Erfahrung unter fachkundiger Anleitung den eigenen Whisky zu blenden. Auch das kann man nur empfehlen. Herzlichen Dank, liebe Julia. Top!
Schlumberger
Und eine Woche darauf ging es in Limburg für die Whiskygraphen Patrick und Stefan schon wieder zur Sache. Zunächst bei dem großartigen Vorabend der Whisky Fair, gestaltet von Schlumberger. Da wären wir übrigen Whiskygraphen sehr gerne erneut dabei gewesen. Im Jahr zuvor hatten Hagen und ich das Vergnügen Stefan zu begleiten. Und uns an den Ständen mit Andrea Caminneci, Silvia Engelhardt oder Hans-Georg Fink gütlich zu tun.
Auf Abwegen mit den Masonic Bikern
Immerhin, meine Sammlung konnte ich an diesem Wochenende mit den Masonic Bikern dennoch durch einem ganz besonderen Whisky veredeln. Auf Abwegen war es zum internationalen Bikertreffen in den Norden gegangen. Auch darüber ist ein Artikel erschienen. Allerdings nicht auf Whiskygraphie.de, sondern in der Dezemberausgabe der Humanität.
Die Whisky Fair in Limburg
Tags darauf traten die beiden Whiskygraphen dann bei der Messe in Limburg an. Und, die Whisky Fair muss wie immer episch gewesen sein. Es tut doch sehr weh, bei solchen Anlässen nicht dabei sein zu können. Allerdings kann man eben immer nur auf einer Hochzeit tanzen. Auch, wenn es 2024 mit Schlumberger und der Whisky Fair nicht geklappt hat, so sieht es für 2025 doch bisher ganz gut aus. Ich fange schon einmal an, mich vorsichtig vorzufreuen.
39. Blind Tasting Challenge der FOSM
Ende April wurde dann mal wieder gemosert. Zu entdecken galt es die Vielfalt anderer Länder. Peter Moser hatte 3 Deutsche Whiskys von Fesslermill für die 39. Blind Tasting Challenge der FOSM ausgesucht. Whiskygraph Christian begab sich sensorisch unter anderem mit Stefan Unger von Whiskyzoom oder Markus Eichhorn von Mywhiskytasting auf olfaktorische und gustatorische Spurensuche.
Fesslermill und Mettermalt
Peter hatte 3 Whiskys aus der Fessler Mühle, die sich Mettermalt nennen, zur Verkostung bestimmt. Im Einzelnen: Mettermalt Whisky, L233, 40 %. Und den Mettermalt Collegium Wirtemberg, Wheat Whisky, L231, 42,6 %. Sowie den Mettermalt Whisky Smoky Single Malt 6, L239, 43,8 %. Wohl eine interessante Erfahrung. Das steigert sicherlich die Vielfalt.
Tullamore Dew 14
Der Mai startete bei mir wieder in Irland. Womit? Mit einem Whiskygramm zum Tullamore Dew 14 (WB78743, 82,41 Punkte). Für mich ganz eindeutig einer der Sieger im Bereich Preisleistung des Jahres 2024. Gehobenes Easy Drinking zu einem sehr guten Preis. Was da in Zukunft von Tullamore Dew, und damit von William Grant & Sons aus Irland, kommen wird, macht mich mehr als neugierig. Wenn da die Qualität des sourced Whiskeys gahalten werden kann, wird sicherlich etwas entstehen, das den Schotten und Balvenie oder Glenfiddich in Sachen Erfolg nicht unähnlich ist. Top!
The Tyrconnell 15 Madeira
Und im Mai ging es in Irland weiter. Ein Whiskygramm zum The Tyrconnell 15 Madeira (WB114172, 86,28 Punkte) folgte. Ebenfalls von Cooley. Und ebenfalls zu empfehlen. Auch mehr in Sachen Preisleistung. Und weniger in Sachen High End Drinking. Ein schöner Whiskey!
Longmorn 18
Weil mich nichts mehr langweilt, als Artikel und Videos, in denen alles super und großartig ist, komme ich auch auf einige Enttäuschungen zu sprechen. Die Flops. Gut, das ist gemein. Aber, das Leben ist einfach kein Ponnyhof. Als Flop bleibt mir der Longmorn 18 (WB135488, 86,97 Punkte) in Erinnerung. Zu scharf, zu unrund, zu wenige Aromen hoher Güte. Das darf man selbstverständlich anders riechen und schmecken. Der Longmorn 18 wird in der Flasche besser. Aber das dauert einfach zu lange.
Der Umgang mit Flops
Der Umgang mit Flops ist immer ein wenig schwierig. Was macht man damit? Teilt man die Meinung mit? Sagt oder schreibt man lieber nichts? Nun, wir sind ein wenig zurückhaltender geworden. Aber, wie gesagt, zu einem alles ist total toll Einheitsbrei wollen wir einfach nicht hin. Und Enttäuschungen gehören einfach dazu. Im Leben. Und beim Whisky.
Wolfburn 10
Ein ganz klarer Flop, und das bei mittlerweile 4 oder 5 Versuchen, ist und bleibt der Wolfburn 10 (WB230518, 82,37 Punkte). Ende April 2023 kam der erste 10-jährige der Destillerie, die 2013 mit dem Brennen begonnen hatte. Und da ich doch schon ein paar interessante bis gute Wolfburns getrunken habe, war ich da sehr neugierig. Angekündigt war er als sehr fruchtig und mit üppigem Sherryfass Einfluss. Weder das eine, noch das andere ist auch nur ansatzweise zutreffend. Auf ein Whiskygramm haben wir verzichtet. Aber verarscht fühlen wir uns da trotzdem.
München
Für Harald, Michael und mich ging es dann im Mai auch noch nach München. Endlich mal wieder ins Deutsche Museum. Ich bin und bleibe ein absoluter Fan! Ansonsten bei der Gelegenheit auch mal zu Tara Spirits, wo wir unter anderem den Ardbeg Spectacular (WB254888, 84,17 Punkte) probieren konnten. Net. Spektakulär wäre übertrieben.
Sieberts Whiskywelt
Am 11. Mai kam dann ein absolutes Highlight. Nicht nur des Jahres 2024. Auch sämtlicher Whisky Events, die ich je besucht habe. Der 6. Geburtstag von Sieberts Whiskywelt. Ein Besuch dort kann ich nur jedem ans Herz legen. Kompetenz und vor allem eine unglaubliche Gastfreundschaft gehen bei Marcel und Badak Siebert Hand in Hand. Absolut Top!!!
Online in den Heidelberg Highlands
Mitte Mai hatte uns Sebastian Blensdorf dann im Rahmen eines Online Whisky Tastings die Abfüllungen der Heidelberg Highlands nähergebracht. Ein tolles Tasting. Mit sehr guten Whiskys. Allesamt Schotten. Und allesamt genussgeeignet. Nicht schlecht, was die Freunde um Simon Jakobs da seit 2013 auf die Beine stellen.
Tormore 1995 Heidelberg Highlands 23 Cask 20278
Grandios schnitt ein Tormore ab, dessen Fruchtigkeit man nicht jeden Tag im Glas erleben darf. Der Whisky (WB149310, 88,25 Punkte) von 1995 aus dem Refill Bourbon Hogshead mit der Nummer 20278 war nach 23 Jahren 2018 in die Flasche gekommen. Ein sehr schöner Malt. Und tatsächlich war sich da die versammelte Genusskompetenz auch sehr einig: der Tormore 1995 Heidelberg Highlands 23 Cask 20278 ist einfach top.
Glen Grant 1990 Heidelberg Highlands 25 Cask 15227
Aber auch ein schöner Glen Grant (WB103682, 87,57 Punkte) war dabei. Das mich jener zu begeistern wusste, wundert nicht. 1990 destilliert und nach 25 Jahren mit 54,4 % aus einem Sherry Hogshead mit der Nummer 15227 auf die Flaschen gezogen. Der fand nicht überall den Anklang. Aber für mich bleibt der Glen Grant 1990 Heidelberg Highlands 25 Cask 15227 ein großartiger Whisky.
Craigellachie und das Finish
Besonders beeindruckend war die Möglichkeit einen Craigellachie nach 19 Jahren reiner Bourbon Fass Lagerung mit dem selben Whisky zu vergleichen, der für ein weiteres Jahr in einem Sherry Fass gefinished worden ist. Wahnsinn! Was ein Jahr Fassreifung ausmachen kann! Unglaublich! Und? War das gut? Da gingen die Meinungen sehr auseinander. Die einen bevorzugen die reine Bourbon Lagerung. Die anderen das Finish. Was ich dabei sehr spannend fand: ich, und da war ich nicht alleine, hätte die beiden niemals als die ursprünglich selben Whiskys erkannt.
Ardnahoe 5 Inaugural Release
Dank Michael Amann und Axel Islay konnte ich dann bereits im Mai den Ardnahoe 5 Inaugural Release (WB252968, 85,91 Punkte) verkosten. Nach Deutschland kam er erst einige Wochen später. Doch Axel und Michael waren vor Ort und waren so freundlich eine Flasche mitzubringen, die sie großzügig teilten. Und? Wie war er nun? Sehr verheißungsvoll. Zusammen mit einem der Inaugrual Releases von Lagg vielleicht das beste Inaugural Release, das ich bisher verkosten konnte. Top!
Glen Grant 12
Bei dem Blending Seminar mit Julia Nourney hatten wir natürlich verschiedene Whiskys als Grundlage. Einer war der Glen Grant 12 (WB83399, 84,20 Punkte) mit 48 % aus dem Bourbon Fass. Und der schmeckt nicht nur im Blend sehr gut. Auch pur als Single Malt macht der eine hervorragende Figur. Weniger als 50 Euro für 1 Liter Whisky.
Die Bücher von Petra Milde
Als Katrin nach dem Rezept von Petra Milde Schweinelende mit Apfelringen in Whiskysauce zubereitete, war der Glen Grant 12 wieder im Einsatz. Ein Top Whisky! Ach, und die Bücher von Petra Milde sind übrigens auch sehr zu empfehlen. Wer kulinarische Hochgenüsse sucht, wird da fündig.
Irish Whiskey 25 The Fine Art of Whiskey
Im Juni kam dann ein Whiskygramm zu einem Whiskey, der für mich ein heißer Anwärter auf den Whisky des Jahres war. Welcher? Der Irish Whiskey 25 The Fine Art of Whiskey (WB252483, 89,20 Punkte). Gut, das Brühler Whiskyhaus und Marco Bonn sind quasi jedes Jahr bei den Tops im Jahresrückblick vertreten. Aber vorher doch eher mit Schotten. Und mit derr Reihe A Dream of Scottland.
2023 auf der Interwhisky wurde das Brühler Whiskyhaus zum Whisky Shop des Jahres gewählt. Doch auch als Abfüller wird da ein wirklich guter Job gemacht. The Fine Art of Whisky ist für mich die Serie des Jahres 2024. Und, dass zunehmend mehr Irischer Whiskey aus Brühl kommt, selbstverständlich in gewohnter Qualität, ist auch geeignet, mich zu begeistern. Der Cooley, der hinter dem Irish Whiskey 25 The Fine Art of Whiskey steckt, war in jedem Fall ein Knaller.
The Fiddichside 27 Murray McDavid 1997 – 2024
Zwar nicht direkt vom, aber für das Brühler Whiskyhaus, wurde 2024 von Murray McDavid in der Serie Mission Gold der The Fiddichside 27 Murray McDavid 1997 – 2024 (WB260017, 87,37 Punkte) abgefüllt. Nur 86 Flaschen aus einem Bourbon Hogshead, das in einem Oloroso Octave gefinished worden ist. Ein Blended Malt, weil es sich um ein teaspooned Glenfiddich handelt. Und die 45,3 % liegen wohl genau im aktuellen Beuteschema von Whiskygraph Hagen. Top für ihn in 2024.
Ahascragh Distillery
Ende Juni verschlug es dann diesen mal wieder nach Irland. Online. Auf Einladung von Mareike Spitzer von Irish-Whiskeys.de. Und zwar zu einer Destillerie in Galway. Zur Ahascragh Distillery. Den ganzen Artikel findet Ihr unter „Endlich mal wieder ein Online-Tasting: Ein virtueller Besuch bei der nachhaltigen Ahascragh Distillery“. Hagens Urteil? Sehr positiv. Bisher gibt es zwar bei Ahascragh noch keinen eigenen Whiskey, aber der gesourcede von Great Northern oder Cooley ist gut gewählt, um eine eigene Marke aufzubauen.
40. Blind Tasting Challenge von FOSM
Um die Vielfalt aus verschiedenen Fässern von einer Destillerie ging es dann bei der 40. Blind Tasting Challenge von FOSM. Und die Whiskygraphen Hagen und Patrick gaben erneut, beispielsweise zusammen mit Andreas Bernhardt von Whisky & Vinyl, eifrig ihre Tips ab. Diesmal hatte Peter Moser einen Ausflug in die Schweiz gewagt. Zu Langertun. Wo aktuell unter anderem Michael Holzapfel, der an der Challenge insgesamt nicht ganz unschuldig ist, arbeitet.
Langertun
Aus 3 sehr unterschiedlichen Fässern von Langertun gab es also für die verschiedenen Teilnehmer etwas ins Glas. Zu genießen gab es den Langatun Old Bear 2016 – 2023 The Lost Casks, 45 %. Sowie den Langertun Old Crow Peated, 46 %. Und letztlich den Langertun Cardeira 2017 – 2023 Cask 323, 49,12 %. Vielfalt aus einer Destillerie. So war es angekündigt. So wurde es geliefert.
Bushmills 12 Three Woods
Bei mir ging es anfang Juli wieder in Irland weiter. Wie? Mit dem Bushmills 12 Three Woods (WB150028, 85,00 Punkte). Über ihn war ich eher zufällig gestolpert. Und? Wie war der ursprünglich für Taiwan abgefüllte Whiskey? Gut. Insofern eine Freude, dass man ihn nun auch in Deutschland bekommt. Auch hier gilt: selbstverständlich nicht für den High End Trinker geeignet. Aber beim Easy Drinking doch etwas besonderes.
Die Springbank School
Für Whiskygraph Stefan stand dann zusammen mit Markus Eichhorn, Sebastian Blensdorf und Chris eine ganz besondere Erfahrung an: die Springbank School. Eine Woche bei Springbank leben und lernen. Da waren doch viele in der Whisky Community ein wenig neidig. Nicht wenige würden unter diesen Bedingungen doch noch einmal die Schulbank drücken.
Die Trüffel des Jahres
Mit der Springbank School hat Stefan selbstverständlich nicht nur im Event Bereich die Trüffel des Jahres 2024 ausgemacht. Auch in Sachen Abfüllungen wurde wieder ordentlich getrüffelt. Darunter in diesem Jahr ein Deanston und ein Blended Malt.
Deanston Chronicles Edition 2
Ein klarer Trüffel war der Deanston Chronicles Edition 2 (WB249540, 89,34 Punkte). Er stand seinem Vorgänger in nichts nach. Fässer von 1975 (Oloroso), 1995 (Französische Eiche), 2006 (Armagnac) und 2012 (Port) haben in ihm mit 52,5 % zusammengefunden.
Blended Malt 2003 Brothers in Malt 21 Ochnagur II
Aus einem Bourbon Barrel stammt ein weiterer ertrüffelter Scotch Whisky von Stefan. Welcher? Der Blended Malt 2003 Brothers in Malt 21 Ochnagur II (WB261164, 87,33 Punkte). Die 138 Flaschen aus dem Fass BIM-97 mit 48,1 % sind mit einer tollen Aprikose-Note und als außerordentlich cremig in Erinnerung geblieben.
Hautis Zaubertränke und eine Genussbotschafterin
Außerdem ging es im Juli für Michael Vogt und mich in Richtung Regensburg. Michael Amann hatte ein tolles Whisky Wochenende gestaltet. Bei Markus Hautmann in Hautis Zaubertränke ging es freitags los. Unter anderem Arndt Steinberger, Dirk Lunken, Elmar Noll, Axel Islay oder Genussbotschafterin Annick Seiz kamen zusammen.
Annick machte mit ihrem Food Pairing ihrem Titel und Ruf als Genussbotschafterin alle Ehre. Und Hauti verteilte jede Menge Zaubertränke. Als Michael und ich das Etablissement in Schwandorf verließen, war die Welt so, hmm, eben magisch, verzaubert, bezaubernd. Grandios Hauti, grandios Annick!
Die Walhalla of Whisky
Am nächsten Tag wurde es dann sehr exquisit. Es ging in die Walhalla of Whisky. Verstärkt von vielen Whisky Freunden Michael Amanns genossen wir die Abfüllungen, die uns Pit Krause in seinem Museum präsentierte. Und, man sollte schon mal in der Walhalla of Whisky gewesen sein. Vielleicht auch 2 oder 3 mal. Absolut top! Wo Port Ellen und Springbank fließen, da kann man sich wohlfühlen.
Kein guter August
Im August kamen 2 Meldungen, die nicht so gut aufgenommen worden sind. Erstens musste Mackmyra Insolvenz anmelden. Schade. Und wir sind gespannt, wie es letztendlich bei den Schweden weitergehen wird. Und zweitens beendete Brown-Forman sein Programm für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion. Als Mensch mit Behinderung erlaube ich mir das Scheiße zu finden. Flop!
Lichtblicke im August
Eine große Lücke allerdings konnte ich im August schließen. Oder, vielmehr 2 Lücken. Es ging mit Freunden wie Peter und Andreas nach Köln. Erstmals ins Scotia Spirits. Nett. Noch mehr gefreut hat mich endlich einmal mit Elmar Knops und seiner Frau zusammenkommen zu können. Und natürlich deren Hund. 3 echte Lichtblicke.
41. Blind Tasting Challenge von FOSM
Für Whiskygraph Hagen wurde es dann Ende August noch einmal spannend. Wobei? Bei der 41. Blind Tasting Challenge der FOSM. Peter Moser hatte 4 Samples und den passenden New Make versendet. Und diesmal versucht die Teilnehmer auf Finnisches Glatteis zu führen.
Kyrö Malt
Aus Finnland präsentierte Peter 4 Rye Whiskys von Kyrö Malt. Zu richen und schmecken gab es den Kyrö Malt 100 % Rye Batch 230124, 47,2 %. Dazu den Kyrö Malt Oloroso 100 % Rye Batch 181023, 47,2 % und den Kyrö Malt Wood Smoke 100 % Rye Batch 291123, 47,2 %. Sowie den Kyrö Malt Peat Smoke 100 % Rye Batch 100823, 47,2 %. Roggen Whiskys aus Finnland, nicht ganz einfach.
Malts of Germany
Whiskygraph Christian hatte dann das Vergnügen anfang September bei einem Online Tasting der Malts of Germany teilzunehmen. Präsentiert wurde Batch 2. Geführt von Steffi Klöckner. Und es muss wirklich toll gewesen sein. Die Whiskys von der Sauerländer Edelbrennerei, dem Birkenhof, The Nine Springs, Stonewood und Singold haben überzeugt. Genaueres kann man in Christians Artikel „Online Tasting: Malts of Germany Batch 2“ nachlesen.
Zur Einigkeit im Orient zu Frankfurt
Mitte September gab es dann das zweite Tasting des Jahres von uns Whiskygraphen. Diesmal in der Freimaurerloge Zur Einigkeit in Frankfurt am Main. Da waren wir gut aufgehoben. Eine sehr gelungene Veranstaltung. Und auch dabei konnte sich ein Whisky aus Deutschland sehr positiv hervortun. Zusammen mit dem Vertreter von Islay die Tops des Abends.
Das Lineup in Frankfurt
Im Lineup in Frankfurt gab es zunächst besagten Bushmills 12 Three Woods, dann den Yamazaki 12 aus Japan. Darauf den Tomatin 21 und den The Tyrconnell 16. Gefolgt vom Whitlaw 10 Signatory Vintage 2013 – 2024, dem Thousand Mountains XX Raven aus dem Sauerland und dem Lichtburg 21 No. 5 aus Irland. Mit dem Port Askaig 17 ging es kurz nach Islay um dann in den Niederlanden mit dem Millstone 5 für Whiskyhort 2019 – 2024 zu schließen.
Im Herzen der Speyside
Ende September ging es dann für etwas über eine Woche nach Schottland in die Speyside. Mit Peter, Michael, Harald, Katri und Philipp nahmen wir Quartier im Convalmore House in Dufftown. Das einstige Haus des Destillerie Managers der Convalmore Destillerie bot uns einen Ausgangspunkt direkt im Herzen der Speyside. Beispielsweise fußläufig zu Balvenie oder Glenfiddich.
Böse Terminkollisionen Teil 1
So schön es in Schottland auch werden sollte, so sehr schmerzt doch auch, dass der Anreisetag genau auf das legendäre Whiskydinner im Brühler Whiskyhaus namens The Tasteful 8 gefallen ist. Da musste ich meine Karte wieder abgeben. Gut, ein Abnehmer war wirklich nicht schwer zu finden. Kein Wunder! Es muss wieder ganz phantastisch gewesen sein! Also: nächster Versuch im nächsten Jahr. Die Karte habe ich wieder. Und selbstverständlich habe ich den Whiskygraphen Patrick, Hagen und Stefan das Vergnügen mehr als gegönnt.
Glenfiddich
Bei Glenfiddich selber haben wir keine Tour in der Destillerie mitgemacht. Aber im Shop der Destillerie und im Stillhouse konnten wir kurz vorbeischauen. Und alleine das ist schon recht eindrucksvoll. Da wird doch eine Menge Stoff hergestellt.
Strathisla
Unsere Touren bei den verschiedenen Destillerien in der Speyside begannen wir mit Strathisla. Also mit der Museumseisenbahn von Dufftwon nach Keith. Ein paar Schritte laufen und schon waren wir bei Strathisla. An der Bar 2 exklusive Abfüllungen der Destillerie verkosten. Und dann eine gut geführte Tour durch die Produktion. Sowie anschließend ein kleines Tasting. Das war sehr schön. Ein klares Top des Jahres!
Balvenie
Etwas verkrampfter ging das bei Balvenie los. Aber auch hier wurde die längere Tour zu einem Top. Für mich vor allem durch den Besuch in der Küferei im laufenden Betrieb. Der Sound der Fassherstellung ist laut. Und so wohlklingend. Auch die übrige Produktion inklusive der Warehouses ist sehr sehens- und erlebenswert. Ganz klare Empfehlung.
GlenDronach
Gleiches gilt für den Besuch bei GlenDronach. Ein echtes Highlight. Bevor unsere informative Tour durch die Destillerie mit anschließender Sherry Master Classes begann, gab es an der Bar verschiedene Drams zur Einstimmung. Auch hier genossen wir die zuvorkommende Gastfreundschaft. Sowie die Erfahrungen, die es an der früheren Wirkungsstätte von Billy Walker zu machen gab. Top!
Dufftwon, die Speyside, die Highlands und Schottland
Insgesamt war der Urlaub in Schottland wieder ein voller Erfolg. Dufftown, die Speyside und die Highlands als Teile Schottlands zu erkunden und erleben, kann man nur jedem ans Herz legen. Und das nicht nur wegen dem Whisky. Das auch wegen der Menschen, der Kultur und der Natur. Absolut top!
Blue Spot 7 (2023)
Zurück aus Schottland ging es auf der grünen Insel weiter. Im Oktober. Zumindest sensorisch. Wie? Mit dem Blue Spot 7 (2023). Ein Irish Pot Still Whiskey, der mich begeistern konnte. Ohnehin gefallen mir die Spot Whiskeys von Midleton in der Regel sehr gut. Irland gehört in die Nase und auf Gaumen und Zunge. Man bekommt ihn nicht so häufig, den Blue Spot. Und beim Preis muss man ein wenig aufpassen. Aber, wenn man einen erwischt, dann lohnt sich das.
Laphroaig 18
Dank Harald konnte ich einen interessanten Vergleich anstellen. 2024 hat Laphroaig zur allgemeinen Freude der Whisky Community den Laphroaig 18 wieder aufgelegt. Den hat es zuletzt zwischen 2013 und 2015 gegeben. Eine solche Flasche stellte Harald zur Verfügung, um sie gegen die neue Version zu verkosten. Das kann man im Whiskygramm „Laphroaig 18 (2024) versus Laphroaig 18 (2013)“ nachlesen. Die Möglichkeit zu solchen Erfahrungen sind top. Sie schärfen die Sinne.
Laphroaig Tripple Wood und Laphroaig 10 Cairdeas 2024
Laphroaig hat es 2024 recht häufig in unsere Gläser geschafft. Für Whiskygraph Hagen war der Laphroaig Tripple Wood (WB56046, 85,51 Punkte) erneut, beim Bottle Kill, ein höchst erfreuliches Erlebnis. Ich hatte, gleich mehrfach im Jahr, Freude am Laphroaig 10 Cairdeas 2024 (WB254587, 88,62 Punkte). Sicherlich 2 ganz herausragende Whiskys. Top!
Im Römer in Mayen
Ende Oktober hat mich Whiskygraph Hagen dann wieder tatkräftig beim Tasting unterstützt. Wo? Im Römer bei Michael und Bärbel Bichinger in Mayen. Eine extrem gute Stimmung hatten wir. Und selbstverständlich eine Reihe sehr beachtlicher Whiskys. Welche?
Das Lineup in Mayen
Wir starteten mit dem Bushmills 14 Malaga in Irland. Das Lineup in Mayen führte uns sodann nach Japan zum Hibiki Japanese Harmony. Weiter ging es in Schottland mit dem Whitlaw 10 Signatory Vintage 2013 – 2023 und in den USA mit dem Jack Daniel‘s American Single Malt Oloroso. Darauf gab es den Writers‘ Tears Marsala für 10 Jahre Drankdozijn, den Ben Nevis 14 A Dream of Scottland, den Glen Moray 18, den Fading Hill 7 Jahre – 2015 Master Edition The Wanted Free Cask 337 und schließlich den Lichtburg 21 No. 6.
Die üblichen Verdächtigen
Die gute Stimmung beim Tasting wurde von den üblichen Verdächtigen in Mayen und aus Koblenz hervorgebracht. Balto, Kerstin, Sabine, Uwe, Andrea oder Marcel, ohne Euch wäre es nicht, was es sein kann und ist.
Scapa 16 Signature Series 2024
Für mich gab es dann im November erst einmal wieder ganz eindeutig einen Flop. Welchen? Den Scapa 16 Signature Series 2024. Inwiefern? Insofern, als dass er mich sensorisch nicht überzeugen konnte. Viel zu blumig! Wer so etwas haben will, sollte Florist werden. Und das war natürlich eine Enttäuschung. Denn auf die neue Serie von Scapa hatte ich mich schon irgendwie gefreut. Aber, das ist natürlich rein subjektiv.
Redbreast 18
Ebenso subjektiv ist meine Begeisterung für den Redbreast 18. Er schließt die Lücke in der Core Range von Redbreast zwischen dem 15-jährigen und dem 21-jährigen Whiskey. Wieder ein Irish Pot Still Whiskey, der mich absolut überzeugt. Abgesehen vielleicht vom Preis. Geruch und Geschmack aber sind top!
42. Blind Tasting Challenge von FOSM
Im November wurde auch wieder gemosert. Von wem? Jede Menge Kollegen und dem Whiskygraph Hagen. Die 42. Blind Tasting Challenge führte in ein buntes Schottland. 3 Destillerien und doch hatten die 3 Whiskys eine Gemeinsamkeit. Aber welche?
Brave New Spirits
Die 3 bunten Serien, für welche die Whiskys stehen, stammen von dem unabhängigen Abfüller Brave New Spirits. Es gab den Blair Athol 11 The Renegade Cultist Brave New Spirits (Whisky of Voodoo Serie). Dann den Jura 13 Sanktum oft the Beer Brave New Spirits (Whisky Heroes Serie). Und schließlich den Ardmore 16 Cask 900124 (Yellow Edition). Mutig! Und gut.
Vor dem Tasting
Ein Tag vor dem nächsten Tasting hatte ich dann Besuch aus Köln. Meine Freundin Yvonne, der Sohn Hendrik und die unumstrittene Königin der Aromen aus Köln, Julia, sowie ihr Mann Björn waren zu Gast. Vor und nach dem Essen im Bistro Anderswo gab es dann den Bushmills 30 The Causeway Collection 1991 New American Oak, den Scapa 16, den Redbreast 18 und den Octomore 7.2.
Und noch einmal in der Freimaurerloge Friedrich zur Vaterlandsliebe in Koblenz
Und dann ging es im November noch einmal in die Freimaurerloge Friedrich zur Vaterlandsliebe in Koblenz. Das nächste Tasting der Whiskygraphen stand an. Die Brüder Michael, Harald, Olaf, Holger und Willie standen wieder hilfreich und tatkräftig an unserer Seite. Und so wurde es ein herausragendes Zusammenkommen. Dafür, dass Whisky helfen kann, eine so großartige Stimmung zu produzieren, schätze ich ihn so.
Das Lineup in Koblenz
Das Lineup in Koblenz begann in Dublin mit dem The Tempel Bar 15. Es folgten 2 Whiskys, die so nachhaltig in Erinnerung geblieben sind, dass sie beide Anwärter für die Entdeckungen 2024 waren. Einmal der Nikka Miyagikyo Aromatic yeast 2022. Und einmal der Glen Grant 18. Der erste zeigt wunderbar, dass Komplexität filigran und tief sein kann. Der zweite stellt als Paradebeispiel dar, wie gut saubere Whiskys sind.
Danach kamen der Mackmyra Scorpions Rock n‘ Roll Star und der Scapa 10. Letzter rettete die neue Core Range von Scapa im Ansehen. Denn das ist kein schlechter. Es folgten 2 Iren, beide hervorragend: Bushmills 25 Madeira The Causeway Collection und Redbreast 12 Cask Strength. Und auch die beiden am Ende kann man nur empfehlen: Heartgow Eastereggs 2024 und Kilchoman Batch Strength.
Neben den üblichen Verdächtigen
Neben den üblichen Verdächtigen gaben sich in Koblenz einige Gäste die Ehre, über die ich mich ganz besonders gefreut habe. Als Freimaurer hat man bekanntlich viele Brüder. Und doch habe ich nur einen leiblichen. Schön, dass Christian da gewesen ist. Gleiches gilt für meine Freundin Fatima. Wir sehen uns selten. O. K., das ist gelogen. Wir sehen uns nie. Aber einander zu begegnen ist immer wieder toll.
Waterford
Nun ja, und dann kam Ende November eine Nachricht, die viele so nicht erwartet haben: Waterford ist pleite. Selbstverständlich wird seitdem eifrig darüber spekuliert, warum das geschah. Und darüber, wie es doch vielleicht weitergehen könnte. Viele sahen und sehen Mark Reynier als Whisky Visionär. Nicht selten wird er als solcher bezeichnet. Aber mit Visionen ist das eben so eine Sache. Ein Teil von ihnen führt an die Weltspitze. Ein anderer Teil in die Armut oder das Krankenhaus.
43. Blind Tasting Xmas Challenge der FOSM
Im Dezember gab es dann die Auflösung der 43. Blind Tasting Xmas Challenge der FOSM von Peter Moser. Und, man ist geneigt zu sagen, dass man es von Peter gewohnt ist, er brannte wieder ein Feuerwerk verschiedener Aromen ab. 4 Schottische, 1 Irischer und 1 Deutscher Whisky bekamen die Teilnehmer. Und einer war besser als der andere. Aber, welcher passt zu Weihnachten? Und, welcher hat das Zeug zum Geschenk? Die Whiskygraphen Patrick und Hagen hatten sich unter anderem diesen Fragen zu stellen.
Die Whiskys der Plätze 4 bis 6
Und es gab wieder, auch hier ist man geneigt zu sagen wie immer, ein doch recht überraschendes Ergebnis. 3 Schotten machten die Plätze 4 bis 6 in der Challenge. Es waren dies der Highland Park 18 Viking Pride mit 43 % für 140 Euro. Dann der Tobermory 25 The Hebridian Series No. 3 mit 48,1 % für 440 Euro. Und schließlich der Benromach 2013 – 2024 Cask 835 mit 61,1 % für 90 Euro.
Die 3 Sieger
Die 3 Sieger der Xmas Challenge kamen 2024 aus Deutschland, Irland und Schottland, also den Lowlands. 3 Stimmen gab es für den Bushmills 10 The Causeway Collection Barolo mit 51,2 % für 120 Euro. Ebenfalls 3 Stimmen bekam der Kingsbarns Distillery Reserve 2024 mit 58,2 % für 60 Euro. Und noch einmal 3 Stimmen gab es für den Slyrs Bavarian Peat 1.1 mit 56,1 % für 90 Euro.
Die Blind Tastings
Dass einem ausgerechnet „Blind“ Tastings etwas vor Augen führen, ist natürlich paradox. Aber, sie machen es immer wieder. Was? Die ungeheure Tatsache, wie wenig wir doch sicher riechen und schmecken können.
Das Riechen und Schmecken vor Augen
Führt man sich also, Achtung, vor Augen, wie gering unsere Fähigkeit zum Riechen und Schmecken trotz jahrelanger Übung doch ausgeprägt ist, muss man sich ernsthaft fragen, warum wir bereit sind so viel Geld für sensorische Erfahrungen auszugeben, die wir ohne Kenntnis dessen, was wir da verkosten, nicht einmal in gleicher Güte erleben. Gut, fragen können wir uns das. Glücklicherweise müssen wir es nicht beantworten.
Was noch zu erzählen gewesen wäre
Obgleich der Jahresrückblick 2024 wieder sehr umfangreich ausgefallen ist, so ist doch eine ganze Reihe an Erlebnissen, Whiskys und Whiskeys unerwähnt geblieben. Und das keineswegs, weil deren Güte nicht eine Nennung gerechtfertigt hätte.
Chichibu
In Erinnerung sind mir beispielsweise 6 Whiskys von Chichibu geblieben. Warum? Weil sie die Qualität Japanischer Whiskys sehr eindeutig dargestellt haben. Ein tolles Sample Set hat deinwhisky.de da zusammengestellt. Die Japanischen Whiskys können mich immer mehr begeistern. Und Chichibu genießt aktuell zurecht einen so guten Ruf. Auch, wenn die Preise vieler Abfüllungen von Chichibu vollkommen indiskutabel sind.
Springbank
Über die Preise der Abfüllungen von Springbank ist sicherlich auch genug geschrieben und gesagt worden. Bedauerlich bleibt, dass man Neuankömmlingen in der Whiskywelt Springbank nicht mehr zu akzeptablen Preisen vorstellen kann. Denn die Whiskys von Campbeltown sind nach wie vor sehr gut. Ein schönes Sample Set von deliawhisky.de konnte mich in dieser Meinung 2024 erneut bestärken.
Springbank und Longrow im Set
Im Set gab es den Springbank 10 mit 46 %. Überdies den Springbank 12 Cask Strength mit 57,2 % von 2024. Dann den Longrow Red 7 mit 57,2 %. Ferner den Longrow 18 mit 46 %. Und letztlich den Star des Sets, den Springbank 1993 Hunter Laing 30 Old & Rare – A Platinum Selection mit 50,8 %.
Springbank 1993 Hunter Laing 30 Old & Rare – A Platinum Selection
Und, wie war er nun, der Springbank 1993 Hunter Laing 30 Old & Rare – A Platinum Selection (WB258980, 89,67 Punkte)? Durchaus gut. Aber angesichts des Preises für eine der 139 Flaschen aus dem Refill Barrel, ungefähr 1750 Euro, auch irgendwie verzichtbar. In Erinnerung wird der wohl eher nicht bleiben.
Wie es weitergeht in Campbeltown
Wir werden natürlich weiterhin die Preisentwicklung der Whiskys von Campbeltown verfolgen. Auf dem Primärmarkt und auf dem Sekundärmarkt. Sie wird selbstverständlich nicht nur von der Entwicklung bei Springbank selber abhängen, sondern auch von der Veränderung des Marktes und der Wirtschaft allgemein. Zu hören ist aber beispielsweise, dass der Longrow 18 und der Longrow 21 demnächst sehr knapp bis nicht mehr verfügbar werden könnten. Warten wir es ab.
GlenDronach
Ähnlich könnte es dem GlenDronach 21 Parliament gehen. Das erscheint einerseits wahrscheinlich, weil der GlenDronach 15 und der GlenDronach 18 2024 ein Rebranding erfharen haben. Sie sind jetzt ohne den Namenszusatz Revival und Allerdice Teil der Core-Range. Der GlenDronach 21 Parliament hingegen wurde nicht rebranded. Andererseits wurde uns bei der Sherry Master Classes vor Ort so etwas angedeutet.
Sport statt Saufen
Wer ebenfalls vom Markt gehen könnte, ist Whiskygaph Hagen. Sport statt Saufen. So lautete sein vollkommen unsinniges Motto 2024. Keine einzige Whiskymesse hat er in diesem Jahr besucht. Gut, Whiskygraph Christian und ich haben das auch nicht. Aber, wir haben wenigstens nicht aus lauter Verzweiflung angefangen Sport zu machen.
Whiskymessen
Dennoch waren Whiskymessen ein viel diskutiertes Thema bei uns 2024. Warum? Weil wir uns, wie viele andere auch, fragen, ob es nicht mittlerweile doch zu viele Whiskymessen in Deutschland geworden sind. Und, welche sich denn auf Basis eines Erlebniseinladenden Alleinstellungsmerkmals noch lohnt.
Limburg, Wiesbaden, Mülheim
Keine Frage, die Whisky Fair in Limburg ist stets großartig. Aber doch auch immer sehr voll. Die seit 2024 in Wiesbaden stattfindende Interwhisky von Christian Rosenberg lohnt sich immer wieder. Auch die Aquavitae in Mülheim an der Ruhr von Thilo Marquass ist top.
Schwetzingen und Einselthum
Joe Seidel und die Whisky-Spring in Schwetzingen? kann man immer machen. Insbesondere, weil man dann die Chance hat Sonja Rühle zu begegnen. Und, wenn es kleiner und besonders sein soll, dann bietet sich die Whisky Palatina von Uwe Chormann in Einselthum an.
Masse und Vielfalt
Und da haben wir Bremen, München, Berlin, Nürnberg, Hamburg, Frankfurt, Rüsselsheim, Kiel und viele andere noch nicht einmal erwähnt. Unzweifelhaft, wir mögen ein vielfältiges Angebot. Aber Masse und Vielfalt sind noch nicht das selbe. Ich glaube, dass weniger Masse und mehr Innovation der Landschaft der Whiskymessen in Deutschland gut tun würde.
Wiedereröffnung der Whiskybotschaft
Wer tatsächlich eine innovative Hausmesse angeboten hat, war die Whiskybotschaft in Kerken zur Zeit von Tim Tünnermann. Doch das ist schon lange, einige Besitzer, her. Allerdings, was doch sehr freut, die Whiskybotschaft ist wieder besetzt. Wir wünschen alles Gute. Mögt Ihr da zu alter Größe zurückfinden. Und, soweit wir das von hier beurteilen können, sieht das doch sehr gut aus.
Abschied von The Scotch Malt Whisky Society, SMWS
Verabschiedet haben wir uns in diesem Jahr, konkret Hagen, von der Mitgliedschaft in der SMWS. Tatsächlich waren wir auch nur 1 Jahr dabei. Keineswegs schlecht, aber die Vorteile haben sich uns dann doch nicht ganz erschlossen. Der Whiskybabbler Norman Bartel hatte uns bei einer Messe nähere Auskunft über die SMWS gegeben. Er sagte uns, was auch wir hier mitteilen können: man muss einfach selber herausfinden, ob das etwas für einen ist.
St. Kilian
Was bei Whiskygraph Hagen bei dem ganzen Sport, den er jetzt macht, ein wenig untergegangen ist, sind Artikel zu Events, die sie mehr als verdient gehabt hätten. Zum einen waren da die Online Tastings bei St. Kilian. Immer sehr interessant, informativ und schmackhaft, was da von Andreas Tümmler, Mario Rudolph und Heinz Weinberger kommt.
Dresdener Whiskymanufaktur und Hellinger 42
Und dann gab es ja auch noch ein zweites Blogger- und Vloggertreffen im Jahr. Erneut von Jason Bourbon organisiert. Diesmal in Dresden. Und auch diesmal muss es wieder eine sehr gelungene Veranstaltung gewesen sein. Die Dresdener Whiskymanufaktur zeigte sich und ihren Whisky, den Hellinger 42, aktuell noch gesourced, von ihrer besten Seite.
Böse Terminkollisionen Teil 2
Mitte Dezember kam dann eine weitere böse Terminkollision, mit der ich mich nur ganz schwer abfinden kann. Für einige Whiskyfreunde wie Michael Amann, Axel Islay, Oliver Czapla oder Jens Heyer ging es erneut in die Walhalla of Whisky zu Pit Krause. High End im High End Bereich stand an. Und das war wohl so gut, wie es sich anhört. Gleiches gilt für das vorgeschaltete Bruichladdich Tasting, das Dirk Lunken aus der Maltkanzlei in Hautis Zaubertränke bei Markus Hautmann gestaltet hat. Vielleicht sollte man sich im Leben ausschließlich auf Whisky konzentrieren?
Was zu erledigen bleibt
Und, tja, so sehr man sich auch bemüht, einige Sachen, die zu erledigen sind, bleiben immer liegen. Das ist beim Whisky wie im echten Leben. Es gilt den Vergleich zwischen 2 Abfüllungen, die mich sehr interessieren, anzustellen. Auch, wenn es ein sehr ungleiches Duell sein wird.
A Dream of Scottland und A Dream of Ireland
Frosch gegen Elfe. Laphroaig gegen Bushmills. Es geht also um die Abfüllungen zu Nicolaus aus dem Brühler Whiskyhaus von Marco Bonn. Ich bin gespannt. Wie gefallen der The Frog of South Islay 25 A Dream of Scottland (WB266416, 90,00 Punkte) und der Northern Ireland 22 A Dream of Ireland (WB266485, 89,5 Punkte)?
Ein Glengoyne zum 25. Geburtstag
Und dann hat Michael Amann ja die ein oder andere Flasche des Glengoyne (WB265462, 90,33 Punkte) besorgt, der anlässlich des 25. Geburtstags der Interwhisky herausgekommen ist. Der muss wirklich toll sein. Ich bin sehr gespannt, was der Whisky-Botschafter da auf den Weg gebracht hat.
Jede Menge andere Neuzugänge
Liegen geblieben sind ferner jede Menge andere Neuzugänge. Sehr reizvoll erscheint mir da zum Beispiel ein Whisky von Steinhauser. Also ein Brigantia. Abgefüllt nach 6 Jahren von The Stillmann. Verantwortlich dafür Susanne Appold, die Harzer Maltine. Und der Harzer Maltine 06 (WB250711, 86,38 Punkte) muss außerordentlich lecker sein. So sagt es die Fachwelt. Da freue ich mich schon drauf.
Dingle 2013 PX Cask 102
Groß ist auch die Vorfreude auf den Dingle 2013 PX Cask 102 (WB261852, 86,57 Punkte). Es handelt sich um eines der aller ersten Fässer, die bei Dingle abgefüllt worden sind. Mareike Spitzer von Irish Whiskeys und Tom Skowronek von Anam Na-Halba waren früh dabei. Und so konnten sie dieses Founding Fathers Bottling nach Deutschland bringen. Eine der wenigen Flaschen ist unterwegs zu mir.
Weitere Vorfreude
In Hinblick auf ein schlimmes Defizit in diesem Jahr, gilt meine Vorfreude für das nächste Jahr auch etwas anderem. Tatsächlich ist es mir 2024 nicht gelungen, gemeinsam mit Bernhard Rems einen Whisky zu trinken. Gut, an Bernhard, der für die Whiskyexperts wieder weit und häufig gereist ist, hat das wohl nicht gelegen. Im nächsten Jahr werden sich unsere Wege sicher wieder kreuzen. Und auf den Dram freue ich mich ebenfalls schon sehr.
Befunde 2024
Wie sehen sie nun aus, die erhobenen Befunde für den Whisky und den Whiskey 2024? Werden die Schottischen Whiskys schlechter? Wird die Preisleistung schwächer? Wie seiht es in den Core Lines aus? Und wie bei Sonderabfüllungen und Single Casks?
Ich will die Fragen mal umgekehrt angehen. Man mag trefflich darüber streiten, ob die Whiskys aus Schottland schlechter werden. Fakt ist aber, und das ist unstrittig, die Whiskys aus der übrigen Welt werden immer besser. Irland, Deutschland oder Japan bieten Whiskys an, die mittlerweile locker mithalten können. Und dann gibt es da ja auch noch solche Knaller wie Kavalan in Taiwan oder Amrut, Paul John oder Indri aus Indien.
Tradition und Wandel
In der Whiskywelt sind nicht wenige Genießer unterwegs, die sehr traditionsbewusst sind. Dagegen ist nichts einzuwenden. Tradition aber, und das mag zunächst etwas paradox wirken, ist immer im Wandel. Nichts bleibt, wie es ist. Wir können aus der Geschichte lernen, dass wir aus der Geschichte nichts lernen können. Daher macht man besser die Gegenwart zu seinem Lehrmeister.
Die Gegenwart des Whiskys
Fakt ist, dass immer weniger Menschen, vor allem Jugendliche, überhaupt Alkohol trinken. Fakt ist, dass die Absatzzahlen der großen Getränke- und Spirituosenkonzerne nicht nur schlecht, sondern unterirdisch sind. Wie unfassbar schlecht die sind, versucht man in der Whiskywelt zu verdrängen.
Diageo, Pernod-Ricard und Brown-Forman
Während die Aktienindices aktuell von einem Allzeithoch zum nächsten laufen, haben Konzerne wie Diageo, Pernod-Ricard oder Brown-Forman derzeit Kurse, die etwa 50 % unter ihren Allzeithochs liegen. Ganz ehrlich, das muss man erst einmal hinbekommen.! Kaum ein Investor an der Börse geht momentan mit seinem Geld zu solchen Konzernen. Warum? Weil es wesentlich bessere Möglichkeiten gibt. Und, was an der Börse gehandelt wird, ist die Zukunft.
Wertschöpfungskette Whisky
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Whiskys und Whiskeys sieht das natürlich durchaus anders aus. Händler, Importeure und Abfüller muss das noch nicht direkt betreffen. Aber, da bin ich sicher, wir werden in den nächsten Jahren einen größeren Wandel in der Whiskywelt erleben. Die Märkte werden sich anpassen.
Die Märkte
Selbstverständlich haben die Schottischen Destillerien und internationale Konzerne die größten Möglichkeiten, sich an die sich verändernden Marktbedingungen anzupassen. Und dabei spielen volks- und betriebswirtschaftliche Faktoren die entscheidenden Rollen. Wie ist es um die Kaufkraft bestellt? Welche Zölle gibt es? Was machen Personal- und Produktionskosten? Bewähren sich die Vertriebsverantwortlichen in der modernen Welt?
Erfolgsgeschichte Whisky
Nun, ich bin mir sicher, dass die Erfolgsgeschichte des Whiskys weitergehen wird. Aber, es gilt ebendiese zu gestalten. Ich kann mir vorstellen, dass Schottland weltweit Marktanteile verliren wird. Und, dass zusätzlich der Markt in Abhängigkeit von wirtschaftlichen Faktoren schrumpfen wird.
Islay und die Lowlands
Ich vermute, dass Islay nicht seinen außerordentlich guten Ruf als Whiskyregion halten können wird. Dafür wird ein neuer Stern am Schottischen Whiskyhimmel innerhalb der nächsten 10 Jahre beginnen so richtig hell zu leuchten. Und das wird der Stern der Lowlands sein.
Schottland und der Rest
Natürlich wird auf Islay noch sehr lange herausragender Whisky gemacht werden. Und selbstverständlich werden auch die Schotten noch lange das Maß aller Dinge beim Whisky sein. Aber je mehr Alternativen es gibt, und die werden immer zahlreicher, desto größer ist die Menge an Menschen, die sich einen kleiner werdenden Kuchen teilen müssen.
Whiskygraphie in Zukunft
Aus Vergangenheit und Gegenwart bietet sich immer ein Blick in die Zukunft an. Wir Whiskygraphen freuen uns darauf, auch in den nächsten Jahren über Whisky und Whiskeys zu berichten. Und ich freue mich darauf, in 5, 10 oder 15 Jahren diesen Artikel zu lesen und zu registrieren, wie falsch ich mit meinen Prognosen 2024 gelegen habe. Bis dahin: bleibt uns treu!