Nicht nur Billy Walker macht es. Auch Mark Reynier produziert Cuvees. Ersterer bei GlenAllachie, zweiterer mittlerweile in Irland bei Waterford und nicht mehr auf Islay bei Bruichladdich. Kirsch Import war so freundlich und hat uns eine Flasche des neusten Cuvees von Waterford, den Waterford Cuvee Argot, zukommen lassen. Dafür herzlichen Dank!
Mark Reynier kombiniert in den Cuvees verschiedene Single Farm Origins, um eine stärkere Komplexität mit weitreichenderer Tiefe in den Whiskys zu kreieren. Alles sehr transparent. Und alles sehr interessant.
Bisher werden die Whiskys von Waterford in Deutschland mit einer sehr geteilten Meinung aufgenommen. Da sind einerseits die Begeisterung für das Konzept, die Experimentierfreude und die Transparenz. Und andererseits eine gewisse Enttäuschung hinsichtlich der Aromatik der Whiskys.
Wir, das sind die Whiskygraphen Stefan, Patrick, Hagen, Christian und ich, verfolgen die Entwicklung bei Waterford sehr interessiert. Und sind natürlich auf den Waterford Cuvee Argot sehr gespannt. Los Geht’s.
Rahmendaten:
Whisky: Waterford Cuvee Argot
Destillerie: Waterford Distillery
Abfüller: Waterford / Originalabfüllung
Typ: Single Malt
Land / Region: Irland
Alter: 3 Jahre (abgefüllt am 17.02.23)
Fasstypen: Amerikanische Eiche (first fill, 37 %), Virgin Amerikanische Eiche (19 %), Französische Eiche (19 %) und Vin Doux Naturel (23 %)
Serie: Cuvee
Flaschenanzahl: 25000
Alkoholgehalt: 47,0 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 50 Euro
Whiskybase ID: WB228157
Auge / Anblick, Farbe:
Der Whisky hat die Farbe eines Grauburgunders.
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 4,5
Der erste Eindruck nach dem Einschenken ist ein wenig ernüchternd. Oder quasi genau das Gegenteil im eigentlichen Wortsinn. Alkoholische Noten, Gras, Schnaps, abgestandenes Tulpenwasser und Obstler werden in den Raum geworfen. Danach aber wird es vertrauter. Ein Sahne-Erdbeer-Bonbon, Karamell, Gerste, Malz, Stachelbeeren und Akatienhonig werden genannt. Es bleibt ein sehr alkoholischer Eindruck, der nicht ausreichend aromatisch eingebunden ist. Damit tun wir uns schwer, die 4,5.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 5
Ein trockener, nur leicht alkoholischer Antritt mit Gras, Heu und Honig. Dazu kommt etwas Kirsche, Mandel und Marzipan. Insgesamt ist der Geschmack eindeutig weniger aversiv als die Nase. Nichts stört. Aber es gibt auch wenig aromatische Highlights. Für uns die 5.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 5
Ein mittellanger Abgang mit etwas Frucht, die 5.
Preisleistung (0 – 10): 3
50 Euro für den Waterford Cuvee Argot? Nein. Ja, eine sehr ansprechende Aufmachung in der Flasche. Ja, eine sehr nette Geschichte drum herum. Und ja, die Preise bei Waterford sind bereits rückläufig. Aber nein, dieses Preisniveau gibt er einfach nicht her. Und zwar nicht einmal als Sample. Von uns die 3.
Gesamtbewertung (0 – 10): 4,5
Nun, wie sehen wir das nun insgesamt? Was kann der Waterford Cuvee Argot? Einerseits konnte er uns als Endprodukt nicht überzeugen. Das ist nicht der Whisky, zu dem wir greifen, wenn wir einen solchen zum Bier oder einzeln verkosten wollen.
Andererseits bleibt es interessant die Entwicklung von Waterford weiter zu verfolgen. Und wie das eben bei Entwicklungen so ist: es ist nicht alles Gerste, was glänzt. Momentan die 4,5.
Fazit:
In der Whiskybase wird der Waterford Cuvee Argot mit knapp 82 Punkten bewertet. Bei uns kommt er wohlwollend auf 77 Punkte.
Es bleibt, uns am Ende nochmals bei Kirsch Whisky für die Flasche des Waterford Cuvee Argot zu bedanken. Es war uns eine Freude den Waterford Cuvee Argot verkosten zu dürfen.