Als Abschluss der Verkostungen der Whiskys, die uns von Eggers & Franke zu Weihnachten 2022 zur Verfügung gestellt worden sind, widmen wir uns heute dem Octomore 13.3. Zugleich schließen wir damit die Reihe von Octomore 13.1, 13.2 und 13.3 ab.
Wir sind die Whiskygraphen Patrick, Hagen, Stefan, Christian und ich. Gerade die Octomore Verkostungen sind bei uns immer eine große Herausforderung. Denn unsere grundsätzlichen Einstellungen zu den stets stark getorften Whiskys von Bruichladdich gehen doch sehr weit auseinander.
Aber selbstverständlich hat keiner gekniffen. Schließlich war doch auch sehr interessant herauszufinden, welcher der 3 wohl am ehesten unseren Geschmack treffen würde. In der Rückschau haben sie alle 3 mal wieder polarisiert in unserer sonst so harmonischen Gemeinschaft von Whiskygraphen.
Doch genug der Vorrede. Schauen wir erst einmal, wie der Octomore 13.3 bei uns abgeschnitten hat.
Whisky: Octomore 13.3
Destillerie: Bruichladdich
Abfüller: Bruichladdich / Originalabfüllung
Typ: Single Malt / Fassstärke
Land / Region: Schottland / Islay
Alter: 5 Jahre (abgefüllt am 04.04.22)
Fasstypen: Bourbon (1st fill), Wein Fässer (2nd Fill)
Serie: The Impossible Equation
Rauchigkeit: 129,3 ppm / Phenole
Alkoholgehalt: 61,1 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 190 Euro
Whiskybase ID: WB218100
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 8
In der Nase finden wir zunächst speckigen Rauch, Zitrone und frisches Holz. Ansonsten gelbe Trockenfrüchte und Heu. Süß erscheint Malz und Marzipan. Würzig hingegen Mokka, Pfeffer, grüne Teeblätter und Pfeifentabak. Die Rauchigkeit bringt ein wenig Gummiabrieb mit. Eine sehr schöne Kombination, die 8.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 8
Ein kräftiger, direkter Antritt, der zunächst süß und scharf ist. Rauch, Torf und Erde bilden das Fundament, auf dem sich die übrigen Aromen entfalten. Mineralische und maritime Noten, Zitrone, Heu, Schuhcreme, kalte Asche und Pfeffer treten in Erscheinung. Die Süße ist sehr ausgeprägt. Und verstärkt sich bei Zugabe von Wasser, das er gut verträgt. Sie erinnert an Stevia, Süßstoff, Honig und Zucker. Eine gute Textur, eine ordentliche Alkoholeinbindung und ein satter Körper runden das positive Erlebnis ab. Sehr schön, die 8.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 8
Ein mittellanger Abgang mit frischer Eiche und einer leichten Trockenheit. Rauch, Eiche und Salz sind bestimmend. Sehr schön, die 8.
Preisleistung (0 – 10): 7
Kein günstiges Vergnügen, aber eben doch ein Vergnügen. Und das kann einem durchaus auch rund 190 Euro wert sein. Von uns die 7.
Gesamtbewertung (0 – 10): 8
Auch der Octomore 13.3 hat es nicht vermocht, die Octomore Skeptiker in unseren Reihen davon zu überzeugen, dass der Octomore stets ein Hochgenuss ist. Die Octomore Fans bei uns wurden vom Octomore 13.3 hingegen locker begeistert. Sicher nicht das Beste, dass je von Bruichladdich unter der Marke Octomore abgefüllt worden ist, aber ein sehr würdiger Vertreter. Von uns die 8.
Fazit:
In der Whiskybase liegt der Octomore 13.3 bei knapp über 88 Punkten. Da können wir uns guten Gewissens anschließen.
Es bleibt zu erwähnen, dass uns in der 13. Reihe der Octomores eben jener Octomore 13.3 am besten gefallen hat. Ich fand alle 3 super. Bin aber auch sehr begeisterungsfähig was Octomore angeht.
Und ein letztes Mal ist es an uns, den Dank an Eggers & Franke zu richten. Es war uns ein außerordentliches Vergnügen die Whiskys verkosten und vorstellen zu dürfen.