Corona? Wisst Ihr noch, was das ist? Oder war? Auf jeden Fall auch das Synonym für eine schwierige Zeit. Aber, wie das so ist mit schwierigen Zeiten, sie sind nicht immer vollends düster. Und so hat tatsächlich auch Corona Dinge hinterlassen, die gar nicht so schlecht sind.
Beispiel gefällig? Ein Stammtisch via Zoom, dem ich die Freude habe allwöchtentlich beizuwohnen. Und da kommen doch immer wieder sehr gute Impulse in Sachen Whisky. Mitunter von Markus Hautmann von Hautis-Zaubertränke. Der den Speyburn 16 als Obstkorb mit außerordentlich guter Preisleistung empfahl.
Mein Interesse war geweckt. Der Speyburn 16 zog bei mir ein. Schließlich ist auch der Speyburn 18 als Preisleistungsknaller in Sachen ältere, gut bezahlbare Sherry Whiskys, immer eine gute Wahl. Diesmal also 2 Jahre jünger und auf der Bourbon Seite. Warum nicht? Schauen wir, was der Speyburn 16 zu bieten hat.
Rahmendaten:
Whisky: Speyburn 16
Destillerie: Speyburn
Abfüller: Speyburn
Typ: Single Malt
Land / Region: Schottland / Speyside
Alter: 16 Jahre
Fasstypen: Bourbon, Amerikanische Eiche
Alkoholgehalt: 43,0 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Ja
Preis: 45 Euro für 1 l
Whiskybase ID: WB119428
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 7
Nach dem Einschenken gibt der Speyburn 16 zunächst fruchtig süße Aromen preis. Gepaart mit einer leichten Getreidenote. Tatsächlich ist ein ganzer Obstkorb zu entdecken. Rote Äpfel, Birnen, Bananen, Kirschen und Ananas darin. Dazu Vanille und Honig. Sowie eine Mischung aus Schokolade und Zucker. Die Getreidenote differenziert sich in Richtung Haferflocken und Müsli aus. Der Alkohol ist ganz leicht stichig in der Nase. Aber, insgesamt ein sehr feiner Geruch, die 7.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 7,5
Auch im Mund tritt der Speyburn 16 fruchtig und süß an. Im Geschmack ebenfalls ein ganzer Obstkorb, wobei ich die Kirschen und Birnen am besten ausmachen kann. Die Süße ist zudem von Honig und Zucker geprägt. Die Getreidenote ist etwas schwächer. Und erinnert an Müsli, Haferflocken oder Zerealien, was immer das auch sein mag. Dazu Schokoflocken.
Der Alkohol ist, wie es sich für ein gutes Frühstück gehört, sehr gut eingebunden. Die Konsistenz passt. Obwohl ich mir diese nahezu immer etwas zähflüssiger wünsche. Und der Körper ist voll. Kurzum, im Mund kann der Whisky überzeugen. Von mir die 7,5 dafür.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 7
Ein eher kurzer Abgang, der aber so gut ist, dass man ihn sich durchaus länger wünscht. Zartbitterschokolade und Fruchtsüße klingen nach. Spät kommt eine leicht trocken würzige Note mit Eiche und Tanninen. Dazu etwas Getreide. Schön, die 7.
Preisleistung (0 – 10): 10
Kann der Speyburn 16 vom Preis her überzeugen? Ja, kann er. Und zwar mit Bestnote. Man sollte auf der Suche nach einer Bourbonabfüllung sein. Dann ist der Whisky ideal. Also, die 10.
Gesamtbewertung (0 – 10): 7,5
Nicht unbedingt sehr vielseitig, nicht unbedingt übermäßig komplex. Und doch, der Speyburn 16 kann in seiner bourbonlastigen Schlichtheit absolut begeistern. Es gibt sie noch, die Whiskys, die auch erkennbar Whiskys und für einen angemessenen Preis zu haben sind. Das ist die 7,5.
Fazit:
In der Whiskybase wird der Speyburn 16 mit knapp 84 Punkten bewertet. Rein sensorisch kann ich mich da anschließen. Mit Berücksichtigung der Preisleistung bekäme der sogar die 85 von mir.
Ausgangs bleibt der Dank. Wofür? An wen? An Markus Hautmann. Für die Empfehlung. Der wäre sonst wohl eher nicht bei mir im Glas gelandet.