Distille: Glenmorangie
Abfüller: Glenmorangie
Typ: Single Malt
Land / Region: Schottland / Highlands
Alter: 12 Jahre
Fasstypen: Bourbon (10 J), Portwein (2 J)
Alkoholgehalt: 46 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 47 Euro
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10):
3 bis 5 Minuten sollte man ihm im Glas geben, dann deutlich frische Zitrone, saftig-reife Orange, trockener Rotwein, trocken-altes Holz und sehr dezente Alkoholnote. Spricht mich an, daher eine 7 vor und eine 6 nach dem ersten Schluck.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10):
Ein mittelstarker Antritt und eine Geschmacksentwicklung getragen vom typisch weichen Glenmorangie, die vordergründig durch das Portwein-Finish geprägt ist. Der Körper enttäuscht ein wenig, der Alkohol fällt leicht scharf aus, könnte besser eingebunden sein. Die Früchte finden sich nicht wieder, dafür deutlich Schokolade, etwas Marzipan und weniger klar junge Haselnuss. Viel mehr kommt allerdings nicht, Komplexität wird nicht im Überfluss geboten, dafür allerdings eine ehrliche Geradlinigkeit. Positiv werte ich erstens, dass das Port-Finish voll getroffen ist und sich wiederfindet, zweitens, dass der Geschmack über alle Schlücke konstant bleibt und eine Adaption der Geschmacksrezeptoren und -nerven nur in geringem Ausmaß stattfindet und drittens, dass man erhält, was auf der Flasche steht, einen Glenmorangie. Insgesamt bewerte ich ihn mit 6 vom Geschmack her.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang
(0 – 10):
Er geht sehr angenehm, vollkommen ohne alkoholisches Brennen runter und wärmt leicht aus dem Bauch heraus. Der Abgang ist mittellang bis lang und die geschmeckten Aromen bleiben sehr deutlich präsent, v. a. der trockene Rotwein.
Preisleistung (0 – 10): 7
Gesamtbewertung (0 – 10): 6
Fazit:
Ein wirklich guter Whisky zu einem guten Preis, den man im Haus haben sollte. Aufgrund der mangelnden Komplexität ist es vielleicht nicht der Vertreter, mit dem man sich stundenlang beschäftigen kann, aber um einige Gläser mit Freunden zu genießen eignet er sich hervorragend. Wer Finishes in Rotwein-Fässern mag, der kommt hier voll auf seine Kosten.
Bemerkung:
Der Glenmorangie Quinta Ruban 12 gehört zur Extra Matured Reihe von Glenmorangie. Zu ihr gehören auch der Glenmorangie Lasanta 12, bei welchem das Finish in Sherry-Fässern durchgeführt wurde und der Glenmorangie Nectar D’Or, der in Sauternes-Fässern gefinished worden ist. Beide sind ebenfalls empfehlenswert. Gerade auf dem schottischen Markt erfreut sich Glenmorangie großer Beliebtheit und ist dort der meist verkaufte Single Malt. Zu Glenmorangie, das ihrerseits zu LVMH gehört, zählt auch seit 1997 Ardbeg. Glen Moray gehörte bis 2008 ebenfalls zu Glenmorangie.
Ad fontes - Eine Einstiegs-, Orientierungs- und Entwicklungshilfe - Whiskygraphie
[…] Die Fülle erwähnens- und empfehlenswerter Whiskybrennereien in den Highlands ist sehr groß. Exemplarisch seien hier noch Ben Nevis, Glengoyne, Edradour und Glenmorangie genannt. Bei Ben Nevis gibt es sehr schöne unabhängige Abfüllungen und bei Glenmorangie gibt es viele interessante verschiedene Lagerungen. Zum 12-jährigen Quinta Ruban gibt es auch bereits ein Whiskygramme. […]