Distille: Kilbeggan
Abfüller: Kilbeggan
Typ: Single Malt
Land / Region: Irland
Alter: NAS
Fasstypen: Bourbon, Sherry (Finish)
Alkoholgehalt: 43 %
Kühlfiltrierung: wahrscheinlich ja
Färbung: ja
Preis: 35 Euro
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10):
Im Glas verströmt der Whisky unmittelbar ein rauchiges Aroma torfig-erdiger Natur. Die Geruchsschwaden tragen auch eine leicht medizinische Note, die ein wenig an Laphroaig erinnert. Insgesamt würde man aufgrund des rauchigen Eindrucks, gepaart mit minimalen Anklängen von Iod und maritimen Einflüssen bei einer Blind-Verkostung sicher auf einen Islay-Whisky tippen. Auch ein süßer Ton, den ich nicht eindeutig zuordnen kann, der aber nicht fruchtiger Natur ist, findet sich im Bouquet. Da ich ein Freund solcher Abfüllungen bin, bewerte ich das Aroma mit 6.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10):
Im Mund hat der Connemara Distillers Edition einen guten Antritt und wirkt trotz der nur 43% über einen vollen Körper umfassend einnehmend. Der Torfrauch, die Erdigkeit und die unbestimmte Süße, die man mit viel Phantasie als Mischung aus Vanille und Gerste bezeichnen kann, verbinden sich auch im Geschmack zu einem harmonischen Ganzen. Ob dem niedrigen Alkoholgehalt geschuldet oder dem Wesen als irischer Whisky sei dahingestellt, aber einen leicht wässrigen Eindruck kann der gute Geschmack nicht vollends überdecken. Als Freund solcher Kompositionen bewerte ich die interessante Geschmackssymphonie mit 6.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang
(0 – 10):
Der Whisky geht ohne unangenehmes Brennen runter und es persistiert ein interessantes Kribbeln auf der Zunge, das Träger der Geschmackserinnerung an die Erdigkeit ist. Der Rauch bleibt angenehm präsent, der Abgang ist insgesamt mittellang und umfasst auch die Süße, wenn auch weniger lang.
Preisleistung (0 – 10): 8
Gesamtbewertung (0 – 10): 6
Fazit:
Besonders angesichts des Preises ein toller Malt, der nach der irischen Region im Westen in der Grafschaft Galway benannt ist. Auffällig ist, dass ich bisher wenige Whiskys getrunken habe, bei denen Nase, Geschmack und Abgang so nahe beieinander gelegen haben. Der Geschmack entspricht voll der Erwartung, die man sich auf Basis des Geruchs gemacht hat und der Abgang ist tatsächlich einfach der prolongierte, persistierende Geschmack. Eine interessante Alternative zu den Malts von Islay zu einem guten Preis, auch wenn es selbstverständlich Besseres gibt.
Bemerkung:
Der Connemara ist einer der ganz wenigen rauchigen irischen Whiskys. Er bringt durchaus zum Ausdruck, dass auch in Irland vollmundige, herbe, rauchige Whiskys gemacht werden können. Auch in Komplexität stehen die irischen Whiskys den schottischen nicht unbedingt mehr nach. Diese Abfüllung deutet dies an.
Die Whiskygraphen mit einem Irish Tasting zu Gast bei den Freimaurern - Whiskygraphie
[…] letzten beiden Whiskeys der Line-Ups waren der einzig rauchige Vertreter am Abend in Form des Connemara Distillers Edition und der Tipperary Single Cask 2007 Red Wine Finish. Der Connemara entstammt dem Hause Cooley und […]
Der Jahresrückblick 2018: Tops und Flops - Whiskygraphie
[…] 2017 ist unsere Seite online gegangen, am 6. Dezember 2017 kam das erste Whiskygramm über den Connemara Distiller‘s Edition, einen Whisky, der 2017 Teil unseres selbst gestalteten Irish Tastings gewesen ist. Am 1. Januar […]