Der Bruichladdich Black Art ist ein ganz besonderer Whisky. Sicher nicht nur für mich. Er steht für herausragende Qualität. Und er weckt Erinnerungen in mir.
Den Bruichladdich Black Art 04.1 mussten wir Whiskygraphen einfach probieren, da er in der Zeit, zu der wir aktiv wurden, als der heilige Gral galt. Dazu gibt es auch ein Whiskygramm.
Auf dem Vortreffen zu einer Reise nach Schottland bei Klaus Postert tilgten wir eine Flasche Bruichladdich Black Art 05.1. Angemessen.
Auf dieser Reise gewann mein Freund Willy im Warehouse von Bruichladdich bei einem Ratespiel ein Sample des damals, 2019, neuen Bruichladdich Black Art 06.1. Das tranken wir am Tag unserer Heimreise bei mir, an Willys Geburtstag. Angemessen.
Und als der Mist mit Corona losging, sah ich wenig Grund irgendwelche Whiskys für bessere Tage aufzuheben. Also wurde der Bruichladdich Black Art 03.1 geöffnet.
Nun, die Schottlandreise ist Erinnerung. Willy leider auch. Und Corona wird es wohl bald auch vollständig sein, hoffentlich. Was kann er also, der Bruichladdich Black Art 03.1?
Whisky: Bruichladdich Black Art 03.1 – 1989
Destillerie: Bruichladdich
Abfüller: Bruichladdich / Orginalabfüllung
Typ: Single Malt / Fassstärke
Land / Region: Schottland / Islay
Alter: 22 Jahre (1989 bis 09.04.12)
Fasstypen: Bourbon aus Amerikanischer Eiche und Premium Wein Fässer
Flaschenanzahl: 12 000
Alkoholgehalt: 48,7 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 580 Euro
Whiskybase ID: WB31667
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 9
Fruchtig und süß wird die Nase in höchst angenehmer Weise nach dem Einschenken erreicht. Melone, Aprikose, Orange und Kirsche kommen zunächst im Verbund mit Vanille. Sodann ergibt sich eine Spur Kaffee im Hintergrund. Zu der sich immer deutlicher eine würzige Eichennote gesellt. Die wuchtige Fruchtigkeit bleibt vorne, derweil sich hinten ein interessantes Wechselspiel ergibt, in dem auch Fenchel minimal auftaucht. Komplex, wirklich sehr gut und absolut mein Geschmack, die 9.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 9
Ein leicht verzögerter Antritt mit Orange a la Capri-Sonne, Kirsche, Melone und Marzipan. Dazu deutlich würzige Eiche, ein wenig Leder, Schokolade und Karamell. Sowie Vanille und Gummibärchen. Perfekte Alkoholeinbindung, ölige Textur und satter Körper passen zu den herrlichen Aromen. Sehr gut, die 9.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 8,5
Ein mittellanger Abgang mit einem langen Nachhall der Früchte unter Federführung der Melone. Ansonsten etwas Eiche ohne Bitternoten, Cappuccino und Schokolade. Sehr schön, die 8,5.
Preisleistung (0 – 10): 5
Als ich vor einigen Jahren die Flasche gekauft habe, dürfte sie mich zwischen 250 und 300 Euro gekostet haben. Heute kann man sie noch im günstigsten Fall für 580 Euro bekommen. Ein wirklich toller Whisky, aber kann er das wirklich wert sein? Damals hatten wir für den Bruichladdich Black Art 04.1 rund 215 Euro gezahlt. Und ihm habe ich damals eine glatte 8 in der Preisleistung gegeben. Der Bruichladdich Black Art 03.1 ist ein wenig, aber nur etwas, schwächer, vornehmlich im Abgang. Und war dann doch teurer. Und ist für den heutigen Preis, Sammler ausgenommen, indiskutabel. Insgesamt die 5.
Gesamtbewertung (0 – 10): 8,5
Ein ganz toller Whisky. Ihn zu verkosten ist das reine Vergnügen. Er riecht gut, schmeckt gut, hat eine guten Abgang und erinnert mich an eine schöne Reise und einen guten Freund. Die 8,5.
Fazit:
In der Whiskybase wird der Bruichladdich Black Art 03.1 mit knapp 89 Punkten bewertet. Von mir bekommt er 89,5 Punkte. Der Bruichladdich Black Art 04.1 liegt mittlerweile knapp über 89 Punkten in der Whiskybase. Er liegt ungefähr 0,4 Punkte über dem Bruichladdich Black Art 03.1. Eine Differenz, der ich mich ebenfalls sehr gut anschließen kann.
Klaus Postert
Die alten Black Art Abfüllungen sind schon außergewöhnlich gut. Habe die noch nie im direkten Vergleich probiert aber ich würde auch sagen daß sie die letzten Black Arts schlagen würden.
Alex
Ja, den Eindruck habe ich auch. Bin gespannt, wie der 10.1 abschneiden wird.