Beruf und Berufung
Am liebsten sind mir Menschen, deren Beruf ihre Passion ist, die ihn als Berufung leben. Sie schaffen authentisch die beachtenswertesten Erzeugnisse. Wo Ausdruck Leidenschaft ist, kann Eindruck zu Genuss werden.
Ferien auf dem Birkenhof
So ist das bei den Mädels und Buben vom Birkenhof. Zwar habe ich noch keine Ferien auf dem Birkenhof gemacht, aber ich ziehe es in Betracht. Erst recht nach dem tollen Online-Tasting, zu dem der Familienbetrieb, in dem in der 8. Generation gearbeitet wird, eingeladen hatte.
Präsente vom Birkenhof
Wir folgten der Einladung gerne. In meiner Sammlung finden sich mittlerweile 2 oder 3 verschiedene Fading Hills, so der Name des Whiskys, der vom Birkenhof kommt. Beliebte Präsente meiner Patienten an mich. Kein Wunder, wir sind nicht weit weg vom Westerwald.
Schwärmerei vom Birkenhof
In mein Glas hat es aber noch keiner von diesen geschafft. Obwohl meine Neugier groß war. Auch weil die lokalen Journalisten rund um Mayen und Koblenz gerne vom Birkenhof berichten. Und ebenso in privaten Gesprächen von diesem schwärmen.
Ein Bierbrand
Auf dem Birkenhof im Herzen des Westerwaldes werden aber nicht nur Whiskys gebrannt. So steht in meiner Spirituosensammlung tatsächlich auch ein Bierbrand von Birkenhof. Jener hat es in Anschluss an ein Whiskytasting, das Whiskygraph Christian und ich nach einer Fortbildung im Roten Ochsen in Rhens gehalten haben, als Geschenk eines Teilnehmers zu mir geschafft.
1848, eine Revolution
Die Geschichte der Brennerei reicht bis in das Jahr 1848 zurück. Geradezu eine Revolution. Betrachtet man sich die Veränderungen und Entwicklungen über die Jahrzehnte, so wird klar, dass es ein langer Weg bis zum aktuellen Status quo war. Alles lässt sich hervorragend aufbereitet auf der Internetseite vom Birkenhof nachlesen.
Michael Jackson
Korn, Obstbrände, Gin, Rum und eben Whisky werden in der Genuss Manufaktur heute hergestellt. Die Whiskyproduktion startete bereits 2002. Anlass war nicht weniger als die Inspiration von Michael Jackson.
Noch ein Bierbrand
Zu ihm hatte es eben ein solcher im Fass gelagerte Bierbrand geschafft. Die Verkostung überzeugte den Whiskypapst und brachte ihn zu der Aussage, dass es doch schon fast ein Whisky sei. Und damit hatte sich dann ein neues Arbeitsfeld für die passionierten Westerwälder Brenner ergeben, die für das Brennen brennen.
Der Single Rye am Anfang
2008 kam der erste Whisky auf den Markt, ein Single Rye. Und mit einem solchen startete auch das Online Tasting, zu dem sich das Who is who der Deutschen Blogger und Vlogger rund um das Lebenswasser eingefunden hatte.
Roggen
Nicht nur ein guter Starter, sondern auch ein wirklich guter Roggenwhisky. Dafür bin ich alles andere als ein Fachmann, da sie es bei mir traditionell etwas schwer haben. Rye Whiskys schätze ich sehr in Cocktails, High Balls oder Longdrinks, wo sie häufig noch besser als Bourbons passen.
Brotkrusten
Aber, die Runde der Fachleute war sich recht einig, ein guter Whisky mit der typischen Brotkrustenaromatik, Kirsche und vielem mehr. Und wirklich facettenreich.
Transparenz
Sehr beeindruckend ist bei Birkenhof übrigens die Transparenz. Auf den Tag genau kann nachverfolgt werden, welches Destillat wie lange in welchem Fass gelegen hat. Und welche Fässer wann vermählt worden sind.
Single Malt
Das Galt auch für den nächsten Whisky im Line Up, einen Single Malt mit einem 8%igen Anteil Peated Malt. Auch hier wieder eine ganze Reihe verschiedener Aromen von fruchtig über süß bis würzig. In der Nase vielleicht zu Anfang mit einer später verfliegenden leichten weißkohlartigen Note, die nicht ganz meines ist. Insgesamt aber absolut überzeugend.
Peated Malt
Der sich anschließende Peated Malt fand ebenfalls großen Anklang. Zwar war die Rauchigkeit nicht unbedingt die eines Torfmonsters, doch verlieh sie dem ohnehin vielfältigen Whisky zusätzlich eine wunderbare Tiefe. Ein wirklich beeindruckender Whisky mit einer minzigen, mentholischen Note, die uns an den Aufguss und das Holz bei einem Saunabesuch erinnert hat.
2 Fassproben
Es schlossen sich sodann 2 Fassproben an, die keinen Zweifel daran ließen, welche Schätze da noch im Warehous auf dem Birkenhof lagern. Für die Whiskygraphen Stefan, Christian, Patrick, Hagen und mich war klar, das Fass 337 ist der Gewinner des Abends.
Das Fass und das Leben
Zwar hat auch der letzte im Line Up durchaus begeistern können, aber der Whisky aus dem Bourbon Fass, der vorletzte in der Reihe, war nicht zu überbieten. Whiskygenuss in Reinform. Genau so sollte das Lebenswasser schmecken. Nach Leben. Nach Genuss. Nach vollendeter Brennkunst. Und nach einem sehr guten Fass.
Brennen für das Brennen
3 Dinge, die uns besonders gut bei Birkenhof gefallen, sind: Erstens wird in jeglicher Hinsicht deutlich, wie sehr man dort für das Brennen brennt. Keine leeren Worte und hohles Marketing Gelaber. Sondern authentische, ehrliche und aufrichtige Freude an der kompetenten Produktion von Spirituosen, an der Herstellung von Genuss. Nicht umsonst werden auf dem Birkenhof auch Destillateure ausgebildet. Nicht umsonst kommen Deutschlands beste Destillateure offensichtlich regelmäßig aus der Familie Klöckner.
Professionalität
Zweitens absolute Professionalität bei der Vorstellung der Erzeugnisse, Transparenz bis ins letzte, Gastfreundschaft, Offenheit und ein kluges Konzept bei der Erörterung auch komplexer Zusammenhänge und Abläufe im Produktionsprozess.
Spirituosen
Und drittens die Spirituosen, ganz besonders der Whisky, selber. Wer Freude am Geruchs- und Geschmackserlebnis bei der Verkostung hat, der kommt hier voll auf seine Kosten. Natürlich können wir, die wir keine Destillateure sind, die Güte des Brennprozesses nur bedingt einschätzen. Aber wir können sensorisch einen guten Whisky erkennen. Darin sind wir erfahren.
Vielfalt
Die 3 Dinge, die besonders bei den Whiskys von dem Birkenhof, beim Fading Hill, hervorstechen, sind: Erstens ein Facettenreichtum, eine Vielfalt von Aromen in Nase und Mund, die uns schon von einer ordentlichen Tiefe und Komplexität sprechen lässt. Und welcher Whiskygenießer sucht nicht genau das?
Großartige Fässer
Zweitens ein Fassmanagement, an dessen Ende offensichtlich oder eher offenschmacklich ein sauberer Whisky steht, er auch gerne einmal dreckig gebrannt sein darf. Fehlnoten aus den Fässern sind Mangelware. Eine großartige additive Reifung hingegen der Regelfall. Man findet selten so gute Fässer abgebildet im Geruch und Geschmack des Whiskys. Das hat mich tief beeindruckt.
Haptik
Und drittens eine Haptik mit Mundgefühl, die dem edlen Geruch und Geschmack in jeglicher Hinsicht gerecht wird. Was für eine Freude Destillate zu verkosten, deren Textur den Gaumen streicheln, deren schwere, ölige, dichte Konsistenz einen Körper ausmacht, den man nicht krampfhaft beim Verschmecken suchen muss.
Genussmanufaktur
Kurzum, wir waren begeistert. Wer handwerklichen Genuss herstellen kann, der sollte mit mir befreundet sein. Es ist eine Kunst, Menschen zum Genuss zu verhelfen. Auf dem Birkenhof in der Genussmanufaktur weiß man, wie das geht. Es war eine Freude, online dort gewesen zu sein. Wir kommen sicherlich bald einmal live und in Farbe vorbei. Es gibt keinerlei Zweifel, dass sich das lohnt. Über das breite Angebot von Tastings, Seminaren, Führungen und Erlebnissen, die man dort machen kann, informiert die Webseite. Viel Spaß dabei. Wir können das besten Gewissens empfehlen.
Dank
Abschließend dürfen wir uns bei dem gesamten 40-köpfigen Team des Birkenhofs, sowie der Inhaber-Familie Klöckner ganz herzlich für einen informativen, geschmackvollen und vollends gelungenen Abend bedanken. Wie eingangs gesagt, wir mögen Profis. Unser Horizont ist erweitert.
Und nochmal Dank
Und mittlerweile dürfen wir uns auch dafür bedanken, dass das Ausnahmefass 337 tatsächlich abgefüllt worden ist. Insgesamt sind 6 Flaschen davon an uns gegangen. Schön, dass auch Dirk Lunken von der Maltkanzlei sich am Tag nach dem Tasting vor Ort für die Aktion #freecask337 eingesetzt hat.