Er ist eine Legende, der Lagavulin 16. Und um es vorwegzunehmen, daran werde ich nicht kratzen. Für mich ist und bleibt er der beste Standard Whisky, den es gibt. Aber vor einer Beschreibung habe ich mich lange gedrückt.
Warum? Weil es für mich einfach nicht gut möglich ist, seine Güte in Worte zu fassen. Der Lagavulin 16 ist ganz sicher der Whisky, der mengenmäßig mit weitem Abstand am häufigsten in meinem Glas gelandet ist. Und doch bleibt er für mich schwierig greifbar. Das keineswegs wegen einer unklaren oder zu komplexen Aromatik.
Vielleicht ist es genau dieses Faszinosum, unbeschreiblich, einfach, gut und das obwohl hunderte und tausende Alternativen zur Verfügung stehen. Aber das mit dem „unbeschreiblich“ wird heute endgültig geklärt. Auf geht es.
Whisky: Lagavulin 16
Distille: Lagavulin
Abfüller: Lagavulin
Typ: Single Malt
Land / Region: Schottland / Islay
Alter: 16 Jahre
Fasstypen: Bourbon- und Sherryfässer
Alkoholgehalt: 43 %
Kühlfiltrierung: Ja
Färbung: Ja
Preis: rund 55 Euro
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 7,5
Direkt ist der Lagavulin 16 mit einer süßen Rauchigkeit präsent. Und dann wird es auch schon schwer für mich bei der Beschreibung. Meer, Erde und tatsächlich Sonne finden sich. Keineswegs fruchtig, nur sehr leicht würzig. Es ist und bleibt eine süße Rauchigkeit maritimen Charakters mit Iod und Seetang, die hier überzeugt. Mehr wird es nicht. Unfassbar einfach und unfassbar gut, die 7,5.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 8
Ein seichter Antritt von süßer Rauchigkeit. Der Malt hält, was er in der Nase verspricht. Es kommt die Erdigkeit etwas stärker durch und die Rauchigkeit variiert ihren Charakter von Torfrauch zu Asche und Kohle. Der maritime Anteil bleibt wie in der Nase erhalten. Und es ist ein Malt, den ich nicht als fruchtig, obgleich sonnig, oder würzig, obgleich mit Holz, beschreibe. Schöne Textur, gute Alkoholeinbindung, voluminöser Körper. Einfach, aber wahrhaftig gut, vielleicht durch die Einfachheit bestechend, die 8.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 7
Der mittellange Abgang betont die Transformation der Rauchigkeit zu Asche und Kohle, was eine karamellige Süße überlagert. Sie wird im späten Abgang zu einem Touch Zartbitterschokolade. Gut, die 7.
Preisleistung (0 – 10): 9
Gerade hinsichtlich der Preisleistung sehr überzeugend, die 9.
Gesamtbewertung (0 – 10): 7,5
Insgesamt toll, nicht unbedingt durch Vielfalt, aber doch wohl durch die Qualität und Klarheit der vorhandenen Aromen, die 7,5.
Fazit:
Ja, ich tue mich schwer die Güte dieses Malts zu beschreiben. So einfach es ist sie zu erkennen, so schwer ist es, sie in Worte zu kleiden. Und genau das macht einen Teil seines Reizes aus. In der Whiskybase wird er durchschnittlich mit 87,5 Punkten bewertet. Da kann ich mich anschließen, unbeschreiblich gut.