Glengoyne ist eine Destillerie, die uns schon häufig mit ihren Abfüllungen zu begeistern wusste. Und zwar in verschiedenen Segmenten. Heute widmen wir uns dem Glengoyne 15 Palo Cortado von 1998. Und damit wieder einem schönen Stück unserer individuellen Whiskygeschichte.
Wer wissen will, wie sich Sherry beim Whisky gut ausdrückt, der kann zu Glengoyne greifen. Das wurde schon früh klar, als wir uns durch die verschiedenen Abfüllungen von Glengoyne probierten. Meist wirklich tolle Whiskys.
Mit dem Glengoyne Legacy Chapter One von 2019 und dem Glengoyne 30 von 2017 habe ich hier 2 Beispiele in Whiskygrammen vorgestellt. Die beide sehr stark sind in ihren entsprechenden Segmenten.
Nachdem wir Whiskygraphen uns erstmals begegnet waren, war dieser Glengoyne 15 Palo Cortado von 1998 einer der ersten Whiskys, die das mittlerweile offiziell anerkannte Whisky Trüffelschwein Stefan für uns getrüffelt hatte.
Die Überschrift des Whiskys: Whisky meets Sherry. Wenn das mal nicht passend ist. Und uns alles andere als unbekannt. Denn die Hausmesse der Whiskybotschaft in Kerken, auf der wir 2019 zu Gast waren, hatte unter dem selben Motto gestanden.
Doch genug der Vorrede. Was kann er nun im Einzelnen, der Glengoyne 15 Palo Cortado 1998?
Rahmendaten:
Whisky: Glengoyne 15 Palo Cortado 1998
Destillerie: Glengoyne
Abfüller: Glengoyne / Ian MacLeod Distillers / Originalabfüllung
Typ: Single Malt / Singel Cask / Fassstärke
Land / Region: Schottland / Highlands
Alter: 15 Jahre (1998 – 2014)
Fasstypen: Bourbon (13 Jahre), Palo Cortado (2 Jahre)
Serie: Whisky meets Sherry / Special Edition
Flaschenanzahl: 368
Alkoholgehalt: 51,4 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 200 Euro
Whiskybase ID: WB53212
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 9
Würzig und süß geht es nach dem Einschenken los. Und im Bereich Würzigkeit wird eine unfassbare Palette aufgerufen. Schwere Ledertöne, Vanille, Zimt, Nelke, Muskat, Liebstöckel, Umami, Ingwer und Nuss muss man nicht lange suchen. Dazu Orange, Pflaume und Dattel. Sowie dunkle, aber süße Schokolade und Karamell. Ein wenig Schwarzpulver taucht auf. Und Spuren von Tabak, Kirsche und Eiche. Sehr gelungen, die 9.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 8,5
Ein direkter, süß fruchtiger Antritt. Kirschen, Datteln, Orange, Milchschokolade und Vanille zeigen sich unmittelbar. Dazu Cappuccino, Nuss und Leder. Sowie Karamell, Rosinen und Tabak. Mit einer Spur Ingwer. Eine sehr gute Alkoholeinbindung, welche die Aromen trägt. Eine schwere und dichte Textur. Und ein raumgreifender Körper. Sehr schön, die 8,5.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 8,5
Ein mittellanger Abgang mit Röstaromen, Eiche, Kaffee, nachhallender Fruchtigkeit, Nuss, Süße und einer leichten Trockenheit am Ende. Sehr schön, die 8,5.
Preisleistung (0 – 10): 7
Ich meine mich zu erinnern, dass ich den Glengoyne 15 Palo Cortado damals, es müsste 2016 gewesen sein, für rund 100 Euro bekommen habe. In der Whiskybase findet sich heute ein Hinweis auf eine Flasche für 200 Euro. Beides nicht gerade wenig Geld.
Allerdings wird es wohl schwer fallen, etwas vergleichbares, ein Einzelfass in ähnlicher Güte, zu geringeren Kosten aufzutreiben. Das war damals schon nicht einfach, heute erkläre ich es für unmöglich. Daher doch die 7.
Gesamtbewertung (0 – 10): 8,5
Ein ganz toller Whisky. Komplex und süffig. Eine seltene Kombination. Von mir die 8,5.
Fazit:
In der Whiskybase kommt der Glengoyne 15 Palo Cortado 1998 auf rund 87,5 Punkte. Ich sehe ihn bei 89 Punkten. Wer ihn noch nicht kennt, der sollte die Gelegenheit zum Kennenlernen ergreifen, wenn sie sich ihm bietet.