Glenburgie ist eine Whisky-Destillerie in der Speyside, die 1810 gegründet wurde. Sie befindet sich in der Nähe von Forres, in der Speyside-Region, die für ihre weichen und fruchtigen Single Malt Whiskys bekannt ist. Glenburgie ist auch eine wichtige Komponente in den Blended Whiskys von Ballantine’s, die weltweit bekannt sind. Die Brennerei wurde 2004 renoviert und modernisiert, um die Produktionskapazität zu erhöhen. Glenburgie ist auch für seine unabhängigen Abfüllungen von Single Malt Whisky bekannt, die von Whisky-Enthusiasten geschätzt werden.
Gordon & MacPhail ist ein unabhängiger Abfüller von Scotch Whisky und einer der ältesten und renommiertesten Whiskyhändler in Schottland. Das Unternehmen wurde 1895 in Elgin, in der Nähe der Speyside-Region, gegründet und ist bis heute im Familienbesitz. Gordon & MacPhail ist für seine unabhängigen Abfüllungen von Single Malt Whisky bekannt und hat im Laufe der Jahre eine beeindruckende Sammlung von alten und seltenen Whiskys aufgebaut. Das Unternehmen ist auch Besitzer von Benromach, einer kleinen, traditionellen Destillerie in Forres, die für ihre handgefertigten Single Malt Whiskys bekannt ist. Gordon & MacPhail ist bekannt für seine hohe Qualität und sein Engagement für die Tradition und das Erbe des schottischen Whiskys.
Diese Abfüllung von Gordon & MacPhail durfte 20 Jahre in einem First Fill Sherry Butt lagern, wurde 2018 abgefüllt und bringt knackige 59,9% Vol. Alkohol ins Glas. Keine schlechten Rahmendaten – doch wie kommt er bei mir an?
Whisky: Glenburgie 1997
Destillerie: Glenburgie
Abfüller: Gordon & MacPhail
Typ: Single Malt
Land / Region: Schottland / Speyside
Alter: 20 Jahre
Fasstypen: First Fill Sherry Butt
Serie: Connoisseurs Choice – Cask Strength
Alkoholgehalt: 59,9 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 170 Euro
Whiskybase ID: 121180
Auge / Anblick, Farbe:
Dunkelgold.
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 2
Streng, kräftig und intensives Aroma in der Nase. Leider etwas anstrengend, denn Nuancen sind hier wenig zu erkennen. Wenig Frucht, vielleicht ein paar Säureestern. Lang gelagerter New Make. Ein Birnenbrand, Korn oder schlechter Grappa. Mit bestem Willen erkenne ich Noten von Bitterschokolade. Pur leider kein Genuss.
Mit einem ordentlich Schuss Wasser öffnet er sich leicht. Nun kommen ein paar reife Birnen hervor, eingelegte Rosinen und Vanille. Leider aber auch nicht viel mehr, auch wenn es nun angenehmer duftet. Vielleicht kann der Geschmack diesen Tropfen noch retten?
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 2
Viel zu kräftig und eindimensional. Er brennt und füllt den Gaumen mit reinem Alkohol, der vielleicht etwas untermalt ist von Birne, Pfeffer und etwas Bitterschokolade.
Mit richtig viel Wasser und 40 Minuten Zeit im Glas ist das Gaumengefühl einigermaßen zu retten. Er ist und bleibt ein anstrengender Single Malt, auch wenn sich nun die Früchte etwas besser zeigen. Vielleicht kommt noch ein Hauch Leder zum Vorschein, das aber sodann in eine bittere Eichennote umschwenkt, die nicht so richtig zu begeistern weiß und irgendwie deplatziert wirkt.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 2
Ob mit Zugabe von Wasser oder ohne, der Abgang ist geprägt von bitterer Eiche. Scharfer strenger Alkohol oder leichte fruchtige Aromen begleiten das Eichenfass noch in den Abgang und man ist froh, dass dieser Genuss sein Ende findet.
Preisleistung (0 – 10): 1
Ich kenne den originalen Ausgabepreis leider nicht, aber die derzeit aufgerufenen Preise von 170 Euro für restliche verbliebene Flaschen am Markt sind eindeutig zu viel.
Gesamtbewertung (0 – 10): 2
Wer erfolgreich eine Zahnfleischentzündung behandeln möchte, dem sei dieser Tropfen empfohlen. Ein Genuss ist dieser Hochprozenter leider nicht, da auch das Spielen mit Wasser hier nicht wirklich viel herauskitzeln kann. Leider eine Pleite für mich, kommt auch mal vor.
Fazit:
Für viele Whiskyliebhaber sind Fassstärken das Nonplusultra und natürlich bieten sie oft unverfälschten Genuss direkt aus dem Fass. Wenn das Wasser aber halt schlecht war, dann merkt man das auch auf der Zunge. Ein typisches Beispiel dafür, dass ein hoher Alkoholgehalt, das Versprechen Cask Strength und ein toll klingendes First Fill Sherry Butt keine Garantie für einen tollen Whisky sind. Leider verkaufen sich Whisky mit solchen Rahmendaten weiterhin wie geschnitten Brot. Mir fehlt da oft die kritische Auseinandersetzung mit solchen Abfüllungen, was man auch an den Whiskybase-Bewertungen sieht. Fast 88 Punkte bei 64 Bewertungen sprechen eine deutliche Sprache.
Natürlich werden meine Eindrücke auch meinem persönlichen Geschmack und der Tagesform geschuldet sein, denn noch kann ich diese gute Bewertung nicht nachvollziehen und vergebe 79 Punkte. Ich möchte nicht zu dramatisch werden, da man sowohl von der Brennerei Glenburgie, als auch von Gordon & MacPhail, vor allem aus der Connoisseurs Choice – Serie besseres gewöhnt ist. Aber mir deucht, dass hier ein Fass im letztmöglichen Moment abgefüllt worden ist und besser in einem Blend aufgehoben gewesen wäre.
Stark, schwierig, seltsam. Ciao!