Nichts passt zur Politik wie das Saufen. Genießen meine ich. Wie auch immer. Eine Reihe von Politikern und politischen Beobachtern haben sich zum Whisky und Whiskey geäußert. Nicht selten zitierfähig. Whisky, die Gesellschaft und ihre Machthaber. Das ist das Thema der 30 folgenden Zitate.
Tony Benn (geb. Anthony Neil Wedgwood Benn, 1925 – 2014)
Der Britische Politiker der Labour Party, Tony Benn, gehörte dem House of Commons für fast 50 Jahre an. Er war mehrfach Minister und führte als Pazifist den linken Parteiflügel an. Nach seinem Ableben würdigte David Cameron ihn als „herausragenden Schriftsteller, Redner und Aktivisten“. Eine Kostprobe seiner rhetorischen Fähigkeiten gibt es hier in Zitat 1:
Zitat 1
Seit wir unsere Fabriken zerstörten, haben wir nur noch Industriemusen vorzuweisen. Tourismus, die königliche Familie, Whisky und Tweed-Stoffe – davon leben wir. Wir sind eine Bananenmonarchie.
Charles Bukowski (1920 – 1994)
Der unweit meines Wohnortes in Andernach geborene Autor Charles Bukowski war der meist geklaute Schriftsteller der Welt. Berühmt ist er vor allem für seine Prosa, vornehmlich die Kurzgeschichten. In denen es bezüglich Alkohol, Sex und Willenlosigkeit gut zur Sache geht. Sehr lesenswert ist aber auch seine Lyrik. Sie sei an dieser Stelle empfohlen. Ohnehin wird die gesellschaftskritische Dimension seines Werkes zu wenig gewürdigt. Der Mythos und Kult um Charles Bukowski ist bis heute ungebrochen. Sie lebten von seinem Image als Säufer, obgleich er gerade gegen Ende seines Lebens den Alkoholismus ganz gut im Griff gehabt haben muss. Dieses Image pflegte er selber sorgfältig. Immer wieder einen kritischen Blick um und in sich werfend, wie in Zitat 2:
Zitat 2
Aus der Sammlung von Kurzgeschichten „The tales of ordinary madness“ kommen die folgenden Zeilen:
Sie zu fragen, ob sie Gras legalisieren können, ist wie darum zu bitten, ob sie nicht Butter auf die Handschellen streichen können, bevor sie sie zuschnappen lassen: etwas anderes bereitet Dir Schmerzen – deswegen brauchst Du Gras, oder Whiskey, oder Peitschen und Gummi Klamotten, oder geschriene Musik, die so laut aufgedreht ist, dass Du nicht denken kannst. Oder Irrenhäuser oder mechanische Fotzen oder 162 Baseballspiele in einer Saison. Oder Vietnam oder Israel oder die Angst vor Spinnen.
Truman Capote (1924 – 1984)
Der US-Amerikanische Schriftsteller, Schauspieler und Drehbuchautor Truman Capote dürfte vor allem als Schöpfer von „Frühstück bei Tiffany“ und „Kaltblütig“ bekannt sein. Die Medienlawine, die der Tatsachenroman des New Journalism auslöste, gipfelte 1966 in dem legendären Black and White Ball, zu dem die 500 berühmtesten Persönlichkeiten der USA von Capote eingeladen wurden. Feiern konnte er. Und dabei gab es JB. Das ist noch heute bekannt. Zitat 3 gibt ein Eindruck seiner mitunter ironischen Perspektive auf die Gesellschaft:
Zitat 3
Die junge Generation hat auch heute Respekt vor dem Alter, allerdings nur noch beim Wein, Whiskey und bei Möbeln.
Sir Winston Churchill (1874 – 1965)
Den bedeutendsten Britischen Staatsmann des 20. Jahrhunderts, Sir Winston Churchill, muss man wohl nicht näher vorstellen. Seine politischen und gesellschaftlichen Verdienste sind unbestritten. Ob man ihn hingegen 1953 mit dem Nobelpreis für Literatur hätte auszeichnen müssen, darüber darf gestritten werden. Jedenfalls war er ein großer Freund des Whiskys. Daher hat er sich auch sehr zahlreich zu ihm geäußert. Die Zitate 3 bis 10 kommen aus seinem Munde, beziehungsweise aus seiner Feder:
Zitat 4
Wasser ist nicht zum Trinken geeignet, wir müssen Whisky hinzufügen. Durch fleißiges bemühen habe ich gelernt, es zu mögen.
Zitat 5
Ich habe den Tee lieber kalt und gelb.
Zitat 6
Malt Whisky ist ein Rätsel, dass in ein Mysterium getaucht und in Geheimnisse gehüllt ist.
Zitat 7
Das Wasser war nicht trinkbar genug. Wir mussten Whisky dazugeben, damit es besser schmeckte.
Zitat 8
Ich habe aus Alkohol mehr herausholen können, als er aus mir.
Zitat 9
Whisky hat mehr Menschen getötet als Kugeln, aber die meisten wären lieber voller Whisky als voller Kugeln (wird auch Logan Pearsall Smith zugeordnet).
Zitat 10
Reduzieren sie auf keinen Fall die Menge an Gerste für Whisky, sie reift Jahre und bringt uns die nötigen Devisen.
CLARENCE DARROW (1857 – 1938)
Der US-Amerikanische Jurist, Rechtsanwalt, Bürgerrechtler und Agnostiker Clarence Darrow war der Sohn einer Frauenrechtlerin und eines Gegners der Sklaverei. Die Gerechtigkeit muss ihm im Blut gelegen haben. Danach lebte er auch in seinen vielen Prozessen, die ihn als berühmten Anwalt scharfen Verstandes mit ausgeprägtem Mitgefühl auswiesen. Und selbstverständlich landet ein solcher Mann beim Whiskey. Von jenem hat er auf einer Europareise in Briefen seiner Enkelin aus Irland berichtet. Häufig wird aus einer Debatte zitiert, die er mit religiösen Führern in Kansas City geführt hat. Was uns der sozialistische Reformer und Verleger Emanuel Haldeman-Julius 1938 in einer Lobrede überlieferte. Daraus Zitat 11 und daran angelehnt Zitat 12:
Zitat 11
Glaubt ihr, liebe Leute, dass Adam und Eva im Garten Eden geschaffen worden sind und ihnen verboten worden ist vom Baum der Erkenntnis zu essen? Ich schon. Die Kirche hatte immer Angst vor diesem Baum. Und sie hat noch immer Angst vor Erkenntnis. Manche von Euch sagen, dass Religion glücklich macht. Das macht auch Lachgas. Das macht auch Whiskey. Ich glaube an das Hirn der Menschen.
Zitat 12
Einige von ihnen sagen, dass Religion die Menschen glücklich macht, so auch Whiskey.
Ralph Waldo Emerson (1803 – 1882)
Der US-Amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson ist mit seinen Einflüssen auf die Kulturgeschichte der USA prägend. Ralph Waldo Emerson trat für die Selbstbestimmung der Amerikanischen Philosophie und Literatur ein und fand beispielsweise in William James wesentliche und bedeutsame Rezeption. In dieser akademischen Linie zeigt sich auch der Übergang von der Philosophie zur Psychologie, den Emerson mit seinen auch transzendentalen Themen vorzeichnete und den James dann mit dem ersten Lehrstuhl für Psychologie in den USA beschritt. Emerson war entschiedener Gegner der Sklaverei und nahm nach einer Rede 1855 nochmals 1856 deutlicher Stellung dazu: „Ich denke, wir müssen uns der Sklaverei entledigen oder wir müssen uns der Freiheit entledigen.“ Zum Whiskey gab er Zitat 13 zu Protokoll:
Zitat 13
Zur Heilung von Sorgen ist Arbeit besser als Whiskey.
Irisches Sprichwort / Redensart aus Irland
Wer Irland kennt, der weiß, dass die Politik dort ein omnipräsentes Thema ist. Nicht ohne Nationalstolz, nicht ohne Humor und nicht ohne Whiskey. Irische Sprichwörter, Redensarten und Trinksprüche greifen das auf. Die Zitate 14 und 15 deuten es an:
Zitat 14
Man sagt, Gott hätte den Whiskey erfunden, um zu verhindern, dass die Iren die Welt beherrschen (wird in einigen Quellen auch Sir Winston Churchill, in anderen Ed McMahon zugeordnet).
Zitat 15
Mögen die Feinde Irlands niemals Brot essen noch Whiskey trinken, sondern stattdessen von einem Juckreiz gequält werden ohne die Wohltat des Kratzens.
Andrew Jackson (1767 – 1845)
Andrew Jackson war von 1829 bis 1837 der 7. Präsident der USA. Mit Martin van Buren ist er der Gründer der Demokratischen Partei der Vereinigten Staaten. Ursprünglich stammte er aus sehr einfachen Verhältnissen und war der erste Präsident der USA, der nicht aus der Elite des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs kam. Er nahm umfangreiche Änderungen in der Staatsorganisation vor. Aus seinem Mund stammt Zitat 16:
Zitat 16
Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemanden aus Kentucky gesehen, der nicht eine Waffe, ein Kartenspiel und einen Krug voll Whiskey gehabt hätte.
Thomas Jefferson (1743 – 1826)
Thomas Jefferson ist einer der Gründerväter der USA, ihr dritter Präsident von 1801 bis 1809 und der zentrale Autor der Unabhängigkeitserklärung, Declaration of Independence, von 1776. Er war Aufklärer und Staatstheoretiker, der sich sehr weitreichend und erfolgreich für die Trennung von Staat und Kirche und die Freiheiten des Einzelnen einsetzte. Seine Haltung gegenüber Sklaven und den Ureinwohnern der USA muss kritisch gesehen werden, da er diesen in Theorie und Praxis nicht die vollen Menschenrechte zugestanden hat. Gegenüber dem Lebenswasser war er wohl auch skeptisch. In „The writings of Thomas Jefferson: Correspondence, contin. Reports and opinions while secretary of state“ in der Ausgabe von 1854 finden wir Zitat 17:
Zitat 17
Whiskey beansprucht alleine für sich selber den exklusiven Dienst Säufer zu produzieren.
Herbert David Kelleher (1931 – 2019)
Der US-Amerikanische Geschäftsmann Herbert David Kelleher war 1967 Mitbegründer und später CEO der Southwest Airlines. Der damals zweiten Billigfluggesellschaft überhaupt, die heute die größte der Welt ist. Herb Kelleher, wie er genannt wurde, war bekannt für seine Affinität zu Bourbon und Zigaretten. Und er ließ auch bei keiner Gelegenheit einen Zweifel daran, welche er bevorzugte. Wie in Zitat 18:
Zitat 18
Wild Turkey Whiskey und Philip Morris Zigaretten sind essentiell für die Wartung des menschlichen Lebens!
Rudyard Kipling (geb. Joseph Rudyard Kipling, 1865 – 1936)
Der in Bombay geborene Britische Autor Rudyard Kipling ist vornehmlich als Verfasser von „Das Dschungelbuch“ geläufig. Hat aber daneben doch einige weitere sehr beachtliche Texte verfasst. Darunter den Roman „Kim“, Kurzgeschichten oder Gedichte. Bis heute ist er der jüngste Literaturnobelpreisträger der Geschichte. Er erhielt ihn mit 41 Jahren 1907 als erster englischsprachiger Schriftsteller. Eine Erhebung in den Adelsstand lehnte er ab. Freimaurer wurde er gerne. Weltanschauung war ihm wohl wichtig. Zitat 19 deutet darauf hin:
Zitat 19
Whiskey ist kein Getränk, Whiskey ist eine Weltanschauung.
Nguyen Cao Ky (1930 – 2011)
Nguyen Cao Ky war ein Südvietnamesischer General der Luftwaffe und Politiker, der wesentliche Teile seiner militärischen Ausbildung in Frankreich erhielt und nach dem Ende seiner politischen Laufbahn in die USA emigrierte. Seine Auffassungen waren durchaus umstritten, beispielsweise, als er sich einmal in einem Interview positiv auf Adolf Hitler bezog. Er war wohl ein Mann klarer Worte, der gerne provozierte. Aus seinem Munde stammt ein entsprechender Ausspruch, Zitat 20:
Zitat 20
Amerikaner sind große Jungs. Du kannst mit ihnen über fast alles reden. Sitz mit ihnen einfach eine halbe Stunde über einer Flasche Whiskey da und sein ein netter Kerl.
Robert E. Lee (1807 – 1870)
Der Soldat und Offizier Robert E. Lee war bis 1861 Oberst des US-Heeres und ab dann General des Heeres der Konföderierten. Gegen Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges wurde er 1865 zu dessen Oberbefehlshaber. Seine taktischen und militärstrategischen Fähigkeiten sind legendär. Sie bescherten den Armeen der Südstaaten zahlreiche Siege trotz deutlicher numerischer Unterlegenheit. Ob er Whiskey mochte? Ja und nein. Zitat 21 gibt Aufschluss:
Zitat 21
Ich mag Whiskey. Das habe ich immer getan. Und genau deshalb trinke ich ihn nie.
Abraham Lincoln (1809 – 1865)
Der 16. Präsident der USA, Abraham Lincoln, amtierte von 1861 bis 1865, als er als erster Präsident einem Attentat zum Opfer fiel. Er war auch der erste Präsident gewesen, der aus den Reihen der Republikanischen Partei stammte. Er war also zur Zeit des Sezessionskriegs Amtsinhaber. Den Erfolg der Nordstaaten im diesem Amerikanischen Bürgerkrieg, der sich nicht einzig um die Sklaverei drehte, hatte Lincoln maßgeblich General Ulysses S. Grant, dem Oberbefehlshaber des US-Heeres, zu verdanken. Der auch später der 18. Präsident der USA geworden ist. Ob das dann doch am Whiskey gelegen hat? In Zitat 22 wusste er in jedem Fall Grants Leistungen mit dem Lebenswasser zu würdigen.
Zitat 22
Sag‘ mir, welchen Whisky Grant trinkt. Ich möchte meinen anderen Generälen ein Fass davon schicken.
Patrick Jake O’Rourke (1947 – 2022)
Der US-Amerikanische Journalist, Schriftsteller und politische Satiriker Patrick Jake O’Rourke publizierte unter anderem im Playboy und Rolling Stone. Sein Artikel „How to drive fast on drugs while getting your wing-wang squeezed and not still your drink“ von 1979 gilt als frühes Beispiel des Gonzo-Journalismus. Nicht grundlos erinnert so auch Zitat 23 an Hunter S Thompson:
Zitat 23
Der Regierung Geld und Macht zu überlassen ist so, als überließe man Halbwüchsigen Whisky und Autoschlüssel.
William Ashely Sunday (1862 – 1935)
William Ashley Sunday, genannt Billy, war ein US-Amerikanischer Baseballspieler und später presbyterianischer Massenprediger. Er nahm teilweise Eintritt zu seinen Predigten und Reden. Was ihn zeitweise zu einem der reichsten Männer der USA machte. Bei seinen evangelikalen Massenveranstaltungen nutzte er die neuen medialen Möglichkeiten von Lautsprechern und Verstärkern. Er rief zur Umkehr zu Jesus Christus auf. Und das in sehr einfacher, nicht sonderlich gelehrter Art und Weise und Sprache. Beispielsweise 1916 in Boston vor rund 55 000 Zuhörern. Er setzte sich als Abstinenzler für die Prohibition ein. Von ihm kommt Zitat 24:
Zitat 24
Whiskey ist an seinem Platz in Ordnung und sein Platz ist die Hölle.
Noah Sweat (1922 – 1996)
Der Richter und Professor für Rechtswissenschaften Noah Sweat leistete nicht nur auf seinem akademischen Gebiet beträchtliches, er war auch von 1947 bis 1952 Mitglied im House of Representatives in Mississippi. Und zwar bereits ab dem Alter von 24 Jahren. Hilfreich dürften dabei seine erstaunlichen rhetorischen Fähigkeiten gewesen sein. Jene finden noch heute Beachtung und spiegeln sich in der Amerikanischen Redewendung „if-by-whiskey“ wider. Sie betont die Zweideutigkeit und Ambivalenz in einem Argument, den Blick von beiden Seiten. Und bezieht sich ursprünglich auf eine Rede, die Noah „Soggy“ Sweat am 4. April 1952 in Mississippi gehalten hat. Die Ausarbeitung der Rede hat 2,5 Monate gedauert. Und setzt sich mit der Frage der Prohibition auseinander. Daraus Zitat 25:
Zitat 25
„Und, wenn Sie „Whiskey“ sagen und das teuflische Gebräu meinen, die giftige Geißel, das blutige Monster, das die Unschuld befleckt, den Grund für Entmachtung, …, dann bin ich bestimmt gegen ihn. Aber, wenn sie „Whiskey“ sagen und das Öl der Konversation meinen, den philosophischen Wein, …, das Getränk, das den Menschen erlaubt ihre Freude zu vergrößern, …, dann bin ich bestimmt für ihn. Das ist mein Standpunkt. Von ihm werde ich mich nicht zurückziehen. Da mache ich keine Kompromisse.“
Zachary Taylor (1784 – 1850)
Der US-Amerikanische Offizier, Bodenspekulant und Politiker Zachary Taylor war der 12. Präsident der USA. Allerdings hatte er eine nur sehr kurze Amtszeit, die überdies eher negativ wegen ausbleibender Impulse und Lösungen für die Probleme seiner Zeit beurteilt wird. Sie dauerte von 1849 bis 1850 zu seinem Tod. Der übrigens von Obst, Milch und Wasser verursacht worden ist, und nicht Whiskey. Sicher war auch Alkohol ein Problem der Zeit Taylors, das ihn vom Amtswegen auch beschäftigte, aber eben privat nicht. Die Cholera verursachte bei ihm eine Gastroenteritis, die er nicht überlebte. Obwohl er gerade vor diesen Speisen gewarnt worden war. Hätte er einmal auf sich selber gehört. Dazu Zitat 26:
Zitat 26
Hör auf mit dem Unsinn und trink deinen Whiskey!
Margaret Thatcher (geb. Margaret Hilda Roberts, 1925 – 2013)
Die Britische Staatsfrau Margaret Thatcher war der erste weibliche Premierminister des Vereinigten Königreichs. Um das werden zu können, brauchte sie mit Sicherheit ein sehr robustes Selbstvertrauen. Ihr Spitzname Iron Lady lässt genauso auf dieses schließen, wie die folgende Bemerkung aus ihrem Mund. Und sie lässt vermuten, dass sie durchaus wusste, was ein guter Whisky ist. Also Zitat 27:
Zitat 27
Ich bin seit 11 Jahren im Amt. Man kann mich mit altem Whisky vergleichen. Whiskys erreichen ihre Reife erst im 12. Jahr, danach werden sie immer besser. Das ist sehr ermutigend.
Mark Twain (geb. Samuel Langhorne Clemens, 1835 – 1910)
Den Amerikanischen Schriftsteller Mark Twain zeichnete eine tiefgreifende Vorliebe für Whisky aus. Der Autor der Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn verstand es wie kein anderer Vertreter des Amerikanischen Realismus, exakte Beobachtungen in humorvolle Sozialkritik zu kleiden. Einige Quellen behaupten, der schwere Trinker hätte 2 Regeln bei seinem Alkoholkonsum gehabt. Erstens nie alleine zu trinken. Und zweitens nie ein ihm angebotenes Getränk abzulehnen. An der ersten Regel darf doch gezweifelt werden. Schließlich bekundete er in mehreren Briefen, dass er vor dem Frühstück und vor dem Schlafengehen gerne einen Old Fashioned zu sich nahm. Seit einer Schiffsreise 1873 nicht mehr mit Bourbon, sondern mit Scotch. Jedenfalls hat er sich sehr weitreichend über das Lebenswasser geäußert. So in den Zitaten 28 und 29.
Zitat 28
Der wahre Pionier der Zivilisation ist nicht die Zeitung, nicht die Religion, nicht die Eisenbahn, sondern der Whiskey! (hier schließt sich auch William Faulkner mit seiner Bemerkung „Die Zivilisation beginnt mit der Destillation“ an).
Zitat 29
Der Whiskey wird in die Säle der Komitees in Korblaschen getragen, aus ihnen heraus in Demagogen.
Unbekannte Quelle
Es wären natürlich noch eine Reihe unbekannter Quellen an dieser Stelle zu zitieren. Stammtisch Poeten, Tresen Philosophen, Kneipen Künstler oder Schnaps Wissenschaftler. Selbstverständlich allesamt im Besitz der einzig seligmachenden Weisheit, nach der die Regierenden dürsten, um in dieser allein wahren Erkenntnis dem Volk das Seelenheil zu bringen. Ein Zitat unbekannter Quelle will ich aber bringen, da es einerseits nicht die Bitterkeit von europäischer Eiche in sich trägt, humorvoll ist und andererseits so schön einfach ist. Zitat 30, ein schöner Traum eines vermutlich von Whisky beseelten Geistes:
Zitat 30
Macht Whiskey, nicht Krieg.