Es war kurz vor dem Jahreswechsel 2017 / 2018, als ich bei Postert Whisky in Köln das erste mal einen Excalibur im Glas hatte. Über ein Jahr später landete der gleiche, ein Excalibur 45 von 1972, bei Hagen im Glas. Und zwar als wir zusammen auf der Aquavitae in Mühlheim am Stand von Alba Import waren. Heute ist es mal wieder so weit. Diesmal der Excalibur 1973 – 2022 Meadowside Blending 48 Jahre.
Und diesmal eine Empfehlung von Andreas List von Malt Rocks. Allerdings muss man mich zu den Whiskys von Meadowside Blending nicht wirklich lange überreden. Da konnten wir über die Jahre doch so einige sehr schöne Abfüllungen aus deren Haus verkosten, beispielsweise aus der Reihe The Maltman.
Aber auch der Excalibur 45, den mir Klaus Postert damals vorstellte, ist mir als sehr gut in Erinnerung geblieben. So hatte Andreas List nun leichtes Spiel und ich für heute eine schöne Beschäftigung. Bühne frei also für den Excalibur 1973 – 2022 Meadowside Blending 48 Jahre.
Rahmendaten:
Whisky: Excalibur 1973 – 2022 Meadowside Blending 48 Jahre
Destillerie: Mehrere (Teaninich, Macduff, Dailuaine, Invergordon, Clynelish)
Abfüller: Meadowside Blending
Typ: Blended Whisky / Single Cask / Fassstark
Land / Region: Schottland
Alter: 48 Jahre (1973 – 2022)
Fasstypen: Refill Sherry Butt
Fassnummer: 40997
Serie: Blended Scotch Whisky
Flaschenanzahl: 531
Alkoholgehalt: 40,3 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 320 Euro
Whiskybase ID: WB216519
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 8,5
Würzig, fruchtig und floral melden die Zellen der Riechschleimhaut nach dem Einschenken. Apfel, Orange, Dattel, Zimt, Nelke, Honig, Vanille, Tabak, Leder, Eiche und ein wenig Blütenstaub machen ein schönes Durcheinander. Das hin und wieder von etwas Schwarztee, Aprikose, Nuss, Rosinen, ein bisschen Menthol, Erdbeere, Pfirsich und Milchschokolade nach oben hin durchbrochen wird. Darunter liegt eine sehr schwere, dichte Gewürzmischung, die nicht einfach zu zerlegen ist. Paprika Edelsüß und Liebstöckel kommen in ihr vor. Insgesamt sehr schön. Mit einer Einschränkung. Lässt man den Whisky lange im Glas, hat man den Eindruck, die Aromen würden verfliegen. Zwar entwickelt sich nichts störendes, aber dabei geht doch eindeutig Komplexität verloren. Allerdings immer noch gut, die 8,5.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 8
Ein seichter, sanfter, zurückhaltender Antritt, der von schönen, klaren, direkten Fruchtnoten vollendet wird. Darunter Pfirsich, Aprikose, Orange und Mandarine. Es findet sich eine eher leichte Würzigkeit mit Wachs und Eiche. Und eine diskrete Süße mit Honig, Vanille und Schokolade. Kakaopulver, Kokos, Muskat und Lakritz verleihen dem Whisky eine aromatische Besonderheit. Diesbezüglich durchaus ansprechend. Allerdings sind die 40,3 % doch eindeutig zu wenig. Altersentsprechend präsentieren sich die Aromen zwar dicht, dennoch kommt ein gewisser Eindruck von Wässrigkeit auf. Der Körper ist zu klein und leicht. Das müsste vom Mundgefühl her besser sein und die Aromen müssten mehr angeschoben werden. Unter dem Strich gut, die 8.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 8
Ein mittellanger Abgang mit Zartbitterschokolade, Pfirsich und Eiche. Leicht rocken am Ende. Schön, die 8.
Preisleistung (0 – 10): 6,5
Für einen 45-järhigen Whisky müsste man bei 320 Euro natürlich die 10 vergeben. Aber genau so wenig, wie man die Farbe, den Alkoholgehalt in Zahlen oder den Preis trinkt, trinkt man die Jahre. Von Geruch, Geschmack und Abgang ist mir das zu viel. Hätte man eine ganze Flasche davon, wäre es kein Fehlkauf, Und ein Sample lohnt sich in jedem Fall. Aber mehr muss es für mich nicht werden. Die 6,5.
Gesamtbewertung (0 – 10): 8
Durchaus ein schöner Whisky, den zu probieren sich lohnt. Absolut überzeugend ist er nicht. Aber gut, die 8.
Fazit:
In der Whiskybase wird er Excalibur 1973 – 2022 Meadowside Blending 48 Jahre mit über 88,5 Punkten bewertet. Von mir bekommt er 87,5 Punkte. Schön ihn verkostet zu haben.