Der rauchige Whisky aus der Fränkischen Schweiz.
Die Fränkische Schweiz ist eine beliebte Tourismusregion in Oberfranken im Freistaat Bayern. Sie begeistert mit schroffen Felsen, engen Tälern, unberührten Flussläufen und romantischen Burgruinen. Ein einmaliges Naturerlebnis, das für sich selbst spricht. Besonders gerne wird die Region von Aktivurlaubern, Feinschmeckern und Kulturreisenden besucht.
Ihren Namen verdankt die Fränkische Schweiz den Reiseschriftstellern des 19. Jahrhunderts: Sie verliehen dem einstigen „Muggendorfer Gebürg“ seinen heutigen Namen, weil das Gebiet sie mit seinen Bergen, Tälern und Felsen an die Schweiz erinnerte. Noch heute ist die vielfältige Landschaft der Fränkischen Schweiz eine ihrer Hauptattraktionen.
Dass in Bayern gerne und viel Bier getrunken wird ist nichts neues. Die Franken trinken das „flüssige Lebensmittel“ am Häufigsten im Biergarten oder auf einer der vielen Kirchweihen in der Fränkischen Schweiz. Das typische Bier in Franken ist das Dunkle. Etwa 70, meiste kleinere Privatbetriebe, brauen das Dunkle und andere Biere alleine in der Region Fränkische Schweiz. Viele davon brauen nur ein- oder zweimal in der Woche ihr Bier und oft nur für ganz wenige Gasthäuser. Dies spricht für Regionalität, Qualität und Genuss.
Und das ist noch längst nicht alles: Die Oberfranken haben auch die meisten Brennereien und Mühlen, das größte Süßkirschen- und Meerrettichanbaugebiet Europas, die meisten Teichwirte, den ältesten archäologischen Brauereifund Deutschlands, das Wiener Würstchen kreiert, die ersten Kartoffeln im Land angebaut und wohl auch den Kloß erfunden.
Als Region mit einer der höchsten Brauerei- und Brennereidichte weltweit steht die Fränkische Schweiz für einmalige Genusserlebnisse, die ihresgleichen suchen.
Geschmack und Genuss im Zeichen des Elches
Georg und Bianca Kugler übernahmen 2002 das Gasthaus von Hans Seitz. Seit über 25 Jahren wacht der riesige Elchkopf über die Stube des Gasthofs. Schon immer zog der Elch die Blicke der Gäste magisch an. Aus diesem Blickfang wurde dann 2007, als die Brauerei eröffnet wurde, das Thuisbrunner Elch-Bräu und schließlich 2012, beginnend mit den Elch-Edelbränden, der Elch-Whisky.
Der Elch ist nun das Markenzeichen von Whisky, Bier und Wirtschaft und begleitet das Unternehmen mit seinen Eigenschaften von Stärke und Kraft. Aber auch seine Gelassenheit und Ruhe spiegeln sich im Elch-Whisky wieder.
Der Betrieb ist inzwischen in 3 Bereiche unterteilt:
Thuisbrunner Elch-Bräu – Gastwirtschaft mit Biergarten – Thuisbrunner Elch-Whisky
Heute besteht der Betrieb aus etwa 25 Mitarbeitern. Es wird in der Brennerei sowohl gutes Essen gekocht und serviert, als auch Bier gebraut und Edelbrände und Whisky gebrannt, in Holzfässern gelagert und abgefüllt. Qualität stand hier immer schon vor Quantität. Nur beste, ausgesuchte Rohstoffe werden hier zu größtem Genuss verarbeitet.
Brennerei
In Thuisbrunn entsteht unter der Führung des vielfach ausgezeichneten Braumeisters und Edelbrandsommeliers Georg Kugler ein fränkischer Single Malt Whisky aus besten Zutaten. Charakteristisch für diesen Whisky sind die rauchigen Aromen, die sich durch das extra für die Brennerei hergestellte Malz entfalten. Erstmals wurde Malz mit deutschem Torf (ppm 34) geräuchert, um eine einzigartige Whisky-Spezialität zu erschaffen. Der spezielle und ausgefallene Geschmack machte viele Kenner der Branche auf sich aufmerksam.
Neben den beiden Standardabfüllungen „Torf vom Dorf“ und „Torfduett“ erscheinen immer wieder wechselnde Einzelfassabfüllungen (aus Sherry-, Portwein- oder Rumfässern), die in Fassstärke abgefüllt werden.
Produktion
- Individuelle Malznote
Da man keinen Whisky-Stil kopieren möchte, verwendet man ausschließlich deutschen Torf zum Darren. Der hat eine spezifische Note, in der sich Anklänge von Salz feststellen lassen können. Damit wird schon in diesem wichtigen Produktionsschritt die Grundlagen für die Individualität diese Spirits gesetzt. Ergebnis sind Torfanteile von bis zu 34ppm. - Sorgfältiges Brennen
Für eine optimale geschmackliche Ausbeute werden eigene Bierhefen eingesetzt und die Würze (Wash) bekommt eine ganze Woche lang Zeit zu gären. Bei der Destillation im Kessel achtet man auf einen langen Kontakt mit Kupfer. Dazu wird der Brennprozess langsam über fünf bis sechs Stunden ausgeweitet. Um die Trennleistung von unerwünschten Bestandteilen zu erhöhen, nutzt man einen Dephlegmator, was sich von der Brenntradition der klassischen Malt-Produzenten unterscheidet. - Lange Reife
Nun folgt die Fasslagerung, die über die Aromenvielfalt und Komplexität entscheidet. Dafür wartet eine große Auswahl unterschiedlicher Fässer auf den edlen Inhalt. Angefangen bei Klassikern wie Bourbon und Sherry, Pedro Ximenez und Oloroso über Rum und Madeira bis hin zu heimischer Akazie, kommen diese zum Einsatz. Sind die Whiskys in ihrem neuen Zuhause angekommen, kommt der Faktor Zeit ins Spiel. Dann heißt es abwarten und gespannt sein. - Raues Klima
Eines haben alle Whiskys aber gemeinsam, sie sind in einer 300-jahre alten, offenen Scheune einem Temperaturunterschied von -20°C bis +25°C ausgesetzt. Bei Elch Whisky ist man überzeugt, dass diese „Arbeit“ im Fass aus jedem einen echten, ehrlichen Kerl macht, der sich sehen und schmecken lassen kann. Dafür ist man gerne bereit, einen Anteil von rund 5% an die Engel (Angels‘ Share) abzugeben, da die Fässer im Austausch mit der Umgebungsatmosphäre stehen. - Und das notwendige Können
Die Familie Kugler freut sich, ihre Arbeit mit den Liebhabern eines unverkennbaren Whiskys zu teilen. Während Bianca mit viel Energie dafür sorgt, dass alles läuft, kümmert sich Georg darum, immer wieder mit neuen Kreationen zu überraschen. Dafür sind aktuell 150 Fässer dem rauen Klima ausgesetzt.
Also, ab ins Glas, denn Genuss verbindet!
Destille: Elch Whisky
Abfüller: Originalabfüllung
Typ: Single Malt Whisky Einzelfassabfüllung
Land / Region : Deutschland
Alter: 5,5 Jahre
Fasstypen: 4,5 Jahre im Akazienfass und ein Jahr im Sherry PX
Alkoholgehalt: 57,2%
Anzahl Flaschen: 490
Kühlfiltrierung: nein
Färbung: nein
Preis: 69 Euro (Ausgabepreis)
Whiskybase ID:
Auge / Anblick, Farbe: dunkler Bernstein
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 8,0
Kühlend und mit einer Prise intensive schwarzem Pfeffer mit angenehmer ausgewogener Süße. Es startet eine tolle Honigsüße gepaart mit dunklen Früchten, Rosinen, kalter und doch intensiver Rauch mit einer Würze von frischem Holz. Süße Vanille drängt in den Vordergrund, in harmonischem Zusammenspiel mit mehligen Äpfeln und reifen Birnen. Anklänge von Butterkaramell, Zitronat und mit Kandis gesüßtem Schwarztee runden das Aroma ab.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 8,0
Der Antritt ist weich, cremig und zugleich kraftvoll. Eine pfeffrige Schärfe, die im Hintergrund durch eine feine Süße getragen wird, breitet sich im Mundraum aus. Anklänge von Salz lassen sich erkennen. Dahinter macht sich kalter Torfrauch am Gaumen bemerkbar, gepaart mit nussigen Röstaromen. Der Geschmack von reifen Birnen, süßem Malz und Kräuterbonbons schiebt sich in den Vordergrund. Zum Ende zeigen sich dunkle Schokolade und geröstete Haselnüsse. Echt lecker und handwerklich sauber umgesetzt das Zeug!
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 8,0
Der Abgang ist mittellang bis lang und wärmend. Dabei bleiben vor allem Anklänge von dunkler Schokolade, geröstetem Eichenholz und kaltem Rauch spürbar. Immer wieder blitzen dahinter süße Birnen und Vanille auf. Auf der Zunge bleit eine feine salzige Note übrig, die sich wunderbar ins Geschmacksprofil einbringt.
Preis/ Leistung (0 – 10): 8,0
Bei der momentanen Preisentwicklung am Markt – für einen deutschen Single Malt vollkommen im Rahmen. Auch wenn es sich hierbei nur um 0,5 Liter handelt.
Gesamtbewertung (0 – 10): 8,0
Fazit:
Elch- Test mehr als bestanden!
Whisky aus Deutschland kann sich sehen lassen und braucht sich nicht hinter anderen Whisky- Nationen zu verstecken!
Dieser Elch Whisky lagerte 4,5 Jahre im Akazienfass und anschließend ein Jahr in einem Sherry PX Fass. Abgefüllt wurde er in Fassstärke mit einem Alkoholgehalt von 57,2 %. Das Malz wurde über Torf aus Norddeutschland geräuchert und sorgt so für sein unverkennbares Raucharoma. Gelungen und wirklich ein leckerer Genuss ist dieser Tropfen aus der Fränkischen Schweiz. Nicht komplex aber sehr süffig.
Dies konnte auch Alex auf der Inter- Whisky erfahren. Denn er war es schließlich, der mir den kleinen Elch aus Frankfurt mitbrachte. Gemeinsam mit Tim Glittenberg und anderen bekannten Whiskyfreunden wurden dort ausgiebige Test am lebenden Objekt vorgenommen. Danke dafür, Jungs!
Beim nächsten Tripp nach Bayern wird wohl in Thuisbrunn im Gasthaus Seitz ein längerer Stopp eingeplant werden müssen. Ich freue mich schon.
Also, meine lieben Freunde, ab in Glas, denn Genuss verbindet!