Tatsächlich gehört Bushmills zu den ersten Whiskys oder Whiskeys, die ich überhaupt getrunken habe. Sieht man einmal von den unrühmlichen Whisky Cola Erfahrungen ab. Eine Flasche begleitete mich auf meiner ersten Irlandrundreise. Bis sie einem Schotten begegnete. Danach ging es ohne sie weiter.
Später tauchte der Bushmills immer wieder zu verschiedenen Gelegenheiten auf. Eine Flasche segnete das Zeitige, nachdem mein Großvater das Zeitliche gesegnet hatte. Otto Walter war ein humor- und liebevoller Mensch, an den ich gerne zurückdenke.
Heute, 10 000 Whiskys und Whiskeys später, setze ich mich dezidierter mit dem Lebenswasser auseinander. Als 2021 der Bushmills 16 Three Woods in neuem Design daherkam, habe ich mich vor allem deshalb gefreut, weil er mal wieder verfügbar war. 2011 war er schon mit neuem Etikett gekommen.
Ehrlich gesagt ist mir dieser ganze Label und Design Kram aber relativ egal. Das Zeug muss schmecken und gut riechen. Es sollte bezahl- und verfügbar sein. Schauen wir, wie der Bushmills 16 Three Woods diesbezüglich abschneidet.
Whiskey: Bushmills 16 Three Woods
Destillerie: Old Bushmills
Abfüller: Old Bushmills / Orginalabfüllung
Typ: Single Malt
Land / Region: Irland / Nordirland
Alter: 16 Jahre alt
Fasstypen: Bourbon und Oloroso Sherry Fässer, Port Pipes (Finish)
Alkoholgehalt: 40 %
Kühlfiltrierung: Ja
Färbung: Ja
Preis: 65 Euro
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 8
Zunächst ergibt sich ein sauer fruchtiger Eindruck in der Nase. Der sodann süß untermalt wird. Zitrone, Orange, Brombeeren, Erdbeeren und Johannesbeeren auf der einen Seite. Vanille, Honig, Marzipan und Malz auf der anderen. Würzig schimmert die Eiche durch. Zusammen mit etwas Nuss. Wirklich toll, die 8.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 7,5
Fruchtig, frisch und süß tritt der Bushmills 16 Three Woods an. Allerdings sehr zart. Ich schließe mich der weit verbreiteten Meinung an, dass ihm ein paar Prozente mehr sehr gut getan hätten. Banane, Erdbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren kann ich ausmachen. Außerdem die Vanille, Schokolade, das Marzipan, den Honig und die Nüsse, zu denen über Rosinen eine Brücke geschlagen wird. Auch die leicht würzige Eichennote findet sich. Mehr Prozente hätten ihm vermutlich auch hinsichtlich der Textur und des Körpers ganz gut getan. Beide sind durchaus in Ordnung, aber etwas dichter und mundfüllender würde ich ihn mir schon wünschen. Dennoch, vornehmlich wegen der tollen Fruchtigkeit, sehr schön, die 7,5.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 7
Ein mittellanger Abgang, der trocken eichig ist und Schokolade mitbringt. Die Früchte allerdings nur sehr kurz nachhallen lässt. Würde ich mir etwas intensiver und länger wünschen. Aber absolut nichts, das stört, die 7.
Preisleistung (0 – 10): 7,5
65 Euro für 16 Jahre? Das hört sich zunächst einmal gut an. 65 Euro für 40 % mit Färbung und Kühlfiltrierung? Das hört sich zunächst einmal nicht so gut an. Nun ja, es muss jeder mit sich selber ausmachen, was er im Whisky oder Whiskey zu finden hofft und was er bereit ist, dafür zu bezahlen. 65 Euro für diesen Geruch und Geschmack? Ja, kann man gut machen. Die 7,5.
Gesamtbewertung (0 – 10): 7,5
Den Bushmills 16 Three Woods zu genießen lohnt sich. Ein wunderbarer Whiskey aus 3 verschiedenen Fassarten dreifach gebrannt. Letztlich für Fruchtfreunde ein muss. Aktuell verfüg- und bezahlbar, die 7,5.
Fazit:
In der Whiskybase wird der Bushmills 16 Three Woods mit knapp über 85 Punkten bewertet. Jener von 2021 sogar mit knapp über 85,5. Guten Gewissens kann ich ihm 86 Punkte geben. Und ja, es wäre ein würdiger Whiskey, um nach dem Verlust eines geliebten Menschen eben diesem mit jenem auf seiner letzten Reise zuzuprosten.