Whiskys und Menschen

Ein guter Whisky ist wie ein Mensch. Ein schlechter leider auch. Wässriger Whisky ist ebenso langweilig, wie es meinungs- und haltungslose Menschen sind. Aber der Rausch, und es ist nicht der alkoholische gemeint, in den einen ein guter, aromatischer, geschmackvoller Dram versetzen kann, ist dem Glücksgefühl gleich, das entsteht, wenn man auf einen wunderbaren, angenehmen, charakterstarken Menschen trifft.

Guter Whisky, gute Menschen

Das Verweilen in der Welt des Lebenswassers ist mitunter deshalb so schön, weil einem beides begegnet. Guter Whisky und gute Menschen. Und auch darin gleichen sich beide. Güte meint nicht unbedingt Einfachheit, reine Harmonie oder Massenkompatibilität. Sie kann auch Komplexität, Ecken und Kanten oder absolute Singularität bedeuten.

Güte und Schönheit

Die Güte und Schönheit der Menschen ist ebenso vielfältig, wie die der Whiskys. Und wie der Whiskygenießer seinen Gaumen über Jahrzehnte schult, um diese Güte und Schönheit in all ihren Facetten kennen und lieben zu lernen, so übt der Menschenkenner fortwährend die Wahrnehmung des Guten und Schönen in den Menschen.

Gegenteile

Auf diesen Wegen kommt man nicht umhin auch einiges Schlechtes und Hässliches zu entdecken. Aber gäbe es die Güte und die Schönheit ohne ihre Gegenteile überhaupt? Vermutlich eher nicht. Kontrastlosigkeit macht blind, da bin ich sicher.

Begeisterung einfach so?

Was uns Whiskyliebhaber immer wieder begeistert, ist wenn uns das Gute und Schöne widerfährt, einfach so. Und wir kennen es alle. Da kommen Pakete und Samples bei uns an, einfach so. Einfach so? Eigentlich nicht. Sondern weil gute und schöne Menschen gerne teilen, Freude und Genuss, Leidenschaft und Begeisterung und, da bin ich sicher, wenn es sein müsste, auch das Brot.

Teilen

Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude. Genau deshalb lohnt es sich immer seinen Dram zu teilen. Man kann nur gewinnen.

Große Freude

Bei uns war jetzt die Freude mal wieder sehr groß. Ein hübsches Päckchen ist unangekündigt bei uns eingegangen. Darin 5 Tasting-Sets zu einem gehaltenen Whisky & Music Online Tasting im Rahmen der Whisky Palatina. Außerdem der Link, um es in der Nachschau verfolgen zu können.

Uwe Chormann

Und das einfach so. Nein, eben nicht. Weil uns jemand eine Freude machen wollte und das ist mehr als gelungen. Wir bedanken uns herzlich bei Uwe Chormann und der Greenville Malt Society. Nicht nur für die Sets, die Musik und das Tasting. Sondern auch für den sehr persönlichen, handgeschriebenen Brief.

Vorfreude

Und wir freuen uns darauf, Euch einmal von Angesicht zu Angesicht begegnen zu können nach diesem distanzierten Jahr. Aber wer weiß schon, ob wir uns auch ohne das Coronavirus und unsere Videokonferenzen kennengelernt hätten?

Schlechtes und Gutes

Vielleicht liegt in allem Schlechten auch etwas Gutes und umgekehrt. Lebenskunst ist wohl, sich an dem Guten zu erfreuen und an dem Schlechten nicht zu verzweifeln, egal, wovon es umgeben ist, worin es liegt.

Whisky Palatina

Gerade in diesem Jahr war dies eine sehr große Herausforderung. Und besonders Uwe ist als jemand aufgefallen, der sie angenommen und konstruktiv bewältigt hat. So wurde die von ihm und seinem Team ausgerichtete Pfälzer Whiskymesse Whisky Palatina in diesem Jahr vollständig online durchgeführt. Unseren Respekt dafür.

Konstruktivität und Güte

Und das ist natürlich auch kein Zufall. Konstruktivität und Güte fallen häufig in die selben Personen. Gerade in diesem Jahr, zu dessen Ende, und dies nicht einmal nur wegen des COVID 19 und den Maßnahmen, die wegen ihr ergriffen werden mussten, war dies besonders wohltuend.

Enttäuschung

Denn begonnen hatte es mit einer menschlichen Enttäuschung, die ihresgleichen sucht. Im Spätherbst 2019 hatten wir, wie jedes Jahr, mit den Whiskygraphen ein großes Tasting in der Freimaurerloge Friedrich zur Vaterlandsliebe in Koblenz gehalten. Ein Gast musste kurzfristig absagen. Da wir mit diesen Verkostungen keinerlei Geld verdienen, sondern sie zum Selbstkostenpreis anbieten, forderten wir von ihm also die Teilnahmegebühr ein, damit wir nicht selber ins Minus gerieten.

Steuern

Das störte den hauptberuflichen Steuerfahnder, der seitdem natürlich kein besuchender Gast meiner Loge mehr ist, offensichtlich so sehr, dass er eine Eingabe beim zuständigen Finanzamt gemacht hat. Die war natürlich nicht nur vergebens, sondern auch die reinste Verschwendung von Steuermitteln.

Meinungsverschiedenheiten

Mir erschließen sich solche Verhaltensweisen weder vom menschlichen Standpunkt her, noch von der Logik. Es ist ja bei Meinungsverschiedenheiten auch möglich das Gespräch zu suchen.

Feige und Feigheit

Aber wie gesagt, Whiskys sind wie Menschen. Nur rieche und schmecke ich die Feige eben lieber im Lebenswasser, als dass ich sie als Feigheit in Menschen erleben muss. Ehrlosigkeit schmeckt einfach nicht, niemandem. Und sie stinkt.

Menschlicher Kontrast

Und genau an dieser Stelle ist es geradezu heilsam, wenn man auf genügend menschliche Kontraste dazu trifft. In der Whiskywelt gibt es reichlich davon. Menschen wie Uwe. Das schätzen wir sehr.