Wie für viele Genießer hochwertiger Spirituosen, gehört auch für mich zu einem guten Whisk(e)y ein gutes Glas. Doch was ist eigentlich ein gutes Glas?
Hier scheiden sich die (feinen) Geister. Je nach persönlichen Vorlieben und Prioritäten stehen dem Whisk(e)yliebhaber inzwischen eine schier unendliche Zahl verschiedenster Gläser zur Auswahl. Manchen ist Design wichtig, andere legen Wert auf perfekten Aromentransfer und wieder andere wollen eine gute Haptik. Idealerweise natürlich alles gleichzeitig, wobei ich dies trotz diverser unterschiedlicher Gläser in meiner Sammlung noch nicht gefunden habe.
Entsprechend neugierig war ich also, als sich mir die Gelegenheit bot, den „Whiskey Snifter“ zu testen. Hergestellt wird das Glas vom Glasbläser Olaf Tappert aus Thüringen. Der Whiskey Snifter wird mit einem praktischen Deckel geliefert, der die Aromen im Glas hält (Link zum Glas).
Material, Optik & Haptik
Die Snifter sind handgefertigte Tastinggläser aus Borosilikatglas. Diese Glasart ist besonders robust und nimmt keine Gerüche, Geschmäcker und Verfärbungen an. Da jedes Glas frei geformt wird, ist kein Exemplar 100 % identisch. Besonders ins Auge fällt die „bunte Glasschnecke“ zwischen Kuppa und Fuß, die dem Glas das gewisse Extra verleiht. Derartige „Verzierungen“ findet man bei den gewöhnlichen Nosinggläsern wie z. B. Bugatti oder Glencairn nicht. Dadurch ist der Whiskey Snifter vergleichsweise groß, liegt aber gut in der Hand und fühlt sich hochwertig an. Die Form der Kuppa ähnelt den oben genannten Nosinggläsern, läuft aber unterhalb der Trinklippe etwas taillierter zusammen.
Der Geruchstest
Um ein neues Glas auf Nosing-Qualitäten zu testen, mache ich gerne einen Vergleich mit einem „Sherrybrett“ und einem rauchigen Whisky. In diesem Fall habe ich mich für einen GlenDronach Allardice und einen Lagavulin Distiller’s Edition entschieden.
Bei beiden Whiskys habe ich festgestellt, dass das Glas Zeit braucht, bis sich die Aromen veteilt haben und die Nase erreichen. Da ich meine Drams sowieso am liebsten in Ruhe trinke und mir ausreichend Zeit nehme, stört mich dies nicht. Für den schnellen Genuss zwischendurch aber für mich weniger geeignet.
Fakten zum Whiskey Snifter
Höhe: ca. 20,5 cm (ohne Deckel)
Preis: 27,30 Euro (Stand 02/2019)
Fazit
Ich schätze traditionelles Handwerk, sowohl beim Whisk(e)y, als auch in anderen Bereichen. Der Whiskey Snifter hebt sich aufgrund des Designs und seiner Größe von der industriell gefertigten Massenware ab und ist meines Erachtens daher besonders als Geschenk geeignet. Für professionelles Nosing mag es geeignetere Gläser geben. Wenn man aber einfach nur einen guten Dram stilvoll genießen möchte – Daumen hoch! Ich selbst habe gerne Abwechslung und wähle mein Whiskyglas immer nach dem jeweiligen Whisky, Tagesform und wie ausführlich ich mich mit dem Dram beschäftigen kann und will. Hier mal ein Überblick über die regelmäßig verwendeten Exeplare meiner kleinen Glassammlung:
An dieser Stelle herzlichen Dank an Olaf Tappert von der Glaswerkstatt Tappert für die Bereitstellung eines Musterglases. Der Beitrag enthält Werbung, spiegelt aber ausschließlich die persönliche Meinung des Autors wider.