Turas-Mara – gälisch für eine lange Reise. Damit ist nicht die schöne, lange Reise auf dem Weg zum Whiskyexperten gemeint. Der Whisky ist all denjenigen Bewohnern gewidmet, die im 19. Jahrhundert die Insel Jura verlassen und in der Ferne ein neues Zuhause suchen mussten. Er soll ein Stück Jura sein, egal wo man sich auf der Welt aufhält. Finden wir heraus, wie ein Stück Jura schmeckt.
Die einzige Brennerei auf der Isle of Jura ist unter Whiskykennern nicht unumstritten. An der guten Qualität der Destillate ist nicht zu zweifeln, allerdings suchen die Milde und der leicht harzige Geschmack der Inselwhiskys ihre Liebhaber. In unmittelbarer Nähe zur Insel Islay gelegen, unterscheidet sich der Charakter der Jura-Whiskies, mit wenigen Ausnahmen, grundlegend von dem ihrer rauchigen und torfigen Nachbarn. Ich finde, dass Jura das Portfolio der Whiskywelt wunderbar ergänzt und bin auf weitere Abfüllungen gespannt, vor allem auf die eher seltenen, unabhängig abgefüllten. Aber nun erstmal zum Turas-Mara.
Distille: Isle of Jura
Abfüller: Isle of Jura
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Land / Region: Schottland / Isle of Jura
Alter: NAS
Fasstypen: Ein Mix aus Finishes in Bourbon Barrels, Bordeauxwein- und Ruby-Portwein-Fässern.
Alkoholgehalt: 42%
Kühlfiltrierung: ja
Färbung: ja
Preis: 40 Euro (1 Liter Flasche für den Travelvalue)
Whiskybase ID: 56046
Auge / Anblick, Farbe:
Gold bis bernstein.
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 7,5
Man hat sofort einen mächtigen Fruchtcocktail in der Nase. Waldfrüchte, Brombeeren, Himbeeren und Sauerkirschen – wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten der Whisky sei aromatisiert. Ein frisch gebackener Zwetschgenkuchen weht mir um die Nase. Es schließt sich noch Vanillepudding mit an. Gefällt mir richtig gut und ich möchte meine Nase nicht mehr aus dem Glas nehmen. Das ist mir 7,5 Punkte wert.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 6
Der Früchtekorb findet sich auch im Mund wieder, im Antritt nur zunächst leider etwas wässrig. Doch dann platzt die Fruchtbombe begleitet von Vanille und Waldhonig. Die 42% Alkohol wirken wohl dosiert, auch wenn ich mir die Frage stelle, ob man nicht noch etwas mehr aus dem Geschmack hätte herausholen können. Ich vergebe 6 Punkte.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 6,5
Der Abgang ist mittellang, die Früchte werden am Gaumen und im Rachen von Würze, angenehmer Eichenfass-Bitterkeit und etwas süßem Karamell abgelöst. Gibt dem Geschmack nochmal einen kleinen Pfiff und wird mit 6,5 Punkten belohnt.
Preisleistung (0 – 10): 8
Für rund 40 Euro pro Liter bekommt man viel Obst in der Flasche.
Gesamtbewertung (0 – 10): 7
Fazit:
Die Nase ist wirklich phänomenal fruchtig und macht richtig Spaß. Im Mund ist der Turas-Mara sehr angenehm und verabschiedet sich geschmackvoll in die Speiseröhre. Ich finde den Mix der Fässer ziemlich gelungen: Karamell aus den Bourbon Barrels, Fruchtigkeit und Würze aus den europäischen Weinfässern.
Tim
Klingt echt lecker! Ich hatte bisher „nur“ den Superstition, der war aber auch nicht übel.