Whisky – Eine Frage der Ästhetik

Der Whiskygenuss ist unzweifelhaft, insofern man ihn denn recht versteht und ihn erlernt hat, eine Freude für alle Sinne. Whisky genießen heißt das Schöne olfaktorisch und gustatorisch rezipieren. Natürlich liegt das Schöne hier in der Nase, dem Gaumen, der Zunge und dem Rachen des Betrachters, des Verkosters, aber die maßgeblichen Protagonisten in der Whiskywelt wissen auch visuell zu überzeugen – habe ich mir sagen lassen.

Da ich blind bin, entzieht sich die Beurteilung der visuellen Aspekte wie Labels, Etiketten oder die Farbe des Lebenswassers meinen Fähigkeiten. Aber sie gehören ohne Zweifel zum Gesamteindruck, den ein Whisky macht. Analog gilt das für einen Whisky-Blog. Hier zählen nicht nur die Inhalte, der Content, sondern auch das Gewand, das Design, in dem er daherkommt. An dieser Stelle kann ich in der Whiskygraphschaft nicht viel bewirken.

Was man aber als blinder Mensch unbedingt beherrschen sollte, ist Menschen hinsichtlich ihrer visuellen Fähigkeiten und ihres optischen Geschmacks einschätzen zu können. Das wird in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens wichtig. Ein jeder ist von seinem visuellen Geschmack überzeugt und so, wie mir das berichtet wird, leidet ihr darunter meistens mehr als ich. Geschmack ist relativ und subjektiv und doch gibt es diese Menschen, die sowohl über die sinnesphysiologischen, wie auch die urteilsästhetischen Fähigkeiten verfügen, etwas auszuwählen, dass von sehr vielen als schön empfunden wird.

Solch sinneskompetenten Menschen gibt es nicht nur im Bereich des Visuellen, sondern in den Sphären jeder Wahrnehmung. Mich beeindrucken beispielsweise die Fähigkeiten einen Whisky in Geruch, Geschmack und Abgang so beschreiben zu können, häufig sehr assoziativ geprägt, dass viele Menschen und Whiskyliebhaber diese verbal geschilderte Wahrnehmung nachvollziehen und in großen Teilen nachempfinden können. Das ist etwas, was ich gerne besser könnte und genau deshalb, um es lernen zu können, bin ich ein Whiskygraph geworden.

Wir Whiskygraphen wollten uns gerne ein Logo kreieren, eines, das den Wiedererkennungswert steigert, das vielseitig einsetzbar sein würde, das einerseits einzigartig sein sollte und andererseits an die sehr vielen bereits verwendeten geschmackvollen visuellen Erscheinungsformen in der Welt des Whiskys anknüpfen dürfte. Wir stellen hohe Anforderungen an Whiskys, aber auch an uns selber. Manchmal erfüllt das Wasser des Lebens unsere Ansprüche nicht, manchmal verfehlen wir unsere eigenen Ziele.

In Bezug auf unser angestrebtes Logo hatten wir die Messlatte also sehr hoch gelegt. Da auch ich gerne etwas zum Gelingen beitragen wollte, aber nicht über die nötigen Fähigkeiten verfüge, habe ich getan, was ich immer in solchen Fällen mache, ich habe den geeignetsten meiner Freunde um Hilfe gebeten, Willie Beckmann.

Von seinen visuellen Fähigkeiten bin ich so überzeugt, dass ich ihnen sogar ohne zögern mein Leben anvertraue, wenn wir mal wieder eine Tour mit seinem Motorrad machen. Über die ästhetische Seite mache ich mir bei ihm auch wenig Sorgen, schließlich verdient er seinen Lebensunterhalt bei Beckmann-Mediendesign damit.

Alex_und_Willie_fahren_Motorrad

Wir bekamen also einige kreative Vorschläge von Willie und auch der Whiskygraph Christian stellte seine Fähigkeiten unter Beweis und fertigte eine sehr brauchbare Grafik an. Eine ästhetische Synthese aus allen Vorschlägen und in konstruktiver Teamarbeit besprochene Variante perfektionierte Willie für uns und überließ sie uns zur freien Verfügung.Logo Whiskygraphie

 

Das wahrhaft großartige am Whisky ist, dass er verbindet. Die Ästhetik des Whiskys liegt nicht in ihm selber, sondern in den Menschen, die ihn genießen. Heute Abend erhebe ich mein Glas auf die vielen hilfsbereiten Menschen, die wie mein Freund Willie, die Schönheit des Lebens ausmachen.

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