Wer dich verschmäht, du edler Wein,
der ist nicht wert, ein Mensch zu sein.
(Joachim Perine)
GlenAllachie Cuvée Cask Finish
Der Ausdruck Cuvée stammt aus dem Französischen und bezeichnet ursprünglich den Inhalt des Gärbehälters für Weine. Die Bedeutung des Wortes ist je nach Kontext unterschiedlich. Im deutschen Sprachgebrauch wird unter einem Cuvée der Verschnitt aus verschiedenen Rebsorten, Jahrgängen oder Lagen verstanden. Das Verschneiden von Weinen zu einer Cuvée hat ursprünglich den Sinn, die Qualität und die Beschaffenheit des fertigen Produkts zu erhöhen. Durch den sogenannten Verschnitt lässt sich die perfekte Balance zwischen den verschiedenen Produkten finden. So wurde bei GlenAllachie die Idee geboren verschiedene Fasssorten miteinander zu vermählen. Dafür verantwortlich war kein geringerer als Billy Walker.
Zuvor hat Billy Walker bei Glendronach und BenRiach gewirkt und diesen Brennereien seinen Stempel aufgedrückt. Wie schon bei der neuen Virgin Oak Serie von GlenAllachie erwähnt, hatten es uns früher besonders die Wood-Finish-Serie von BenRiach angetan, mit Whiskys wie dem Madeira Wood, dem PX- oder dem Tawny Port-Finish. Billy Walker suchte eigens für unseren edlen Tropfen die besten Pinot Noir Fässer aus der Region Burgund und Pedro Ximénez Fässer aus Andalusien in Spanien. Solch eine Vermählung zählt wohl zu den größten Herausforderungen, der sich Billy Walker stellen musste. Kann ein solches Vorhaben gelingen? Finden wir es heraus. Also, ab ins Glas und los geht`s!
Der 12-jährige, dieses Alter nehmen wir bei der Angabe „Vintage 2008“ und Abfüllung im Jahre 2020 mal an, hat gestern Abend ganz schön Rabatz gemacht!
Distille: The GlenAllachie
Abfüller: Originalabfüllung
Typ: Singe Malt
Land / Region: Speyside
Alter: 12 Jahre
Fasstypen: Bourbonfässer, Pedro Ximénez & Pinot Noir Cuvée Casks
Alkoholgehalt: 53,9%
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: ??,- Euro (noch unbekannt)
Whiskybase ID: folgt
Auge / Anblick, Farbe:
Mahagoni.
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 7,5
In der Nase kann er schon am Anfang seine intensiven Trockenfruchtnoten ausbreiten. Dunkle Früchte, Blutorange, ein Hauch Wacholder finden den Weg in die Nase. Die Aromen entwickeln sich immer mehr zu einem süßen Sirup. Im Hintergrund erkennt man noch den satten Geruch einer überreifen Ananas. Dazu kommen kräftige Aromen von dunkler Bitterschokolade und Kakao. Am Ende zeigt er sich relativ kantig, mit einer starken Würze und schön komplex.
Nach Zugabe von einem Spritzer Wasser wird er wesentlich gefälliger, weicher und sogar noch fruchtiger. Auch das Holz kommt mehr zum Vorschein.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 7,5
Auch hier zeigt sich ein kräftiger Antritt, mit einer feinen fruchtigen Süße, die wir schon zu vor in der Nase finden konnten. Aromen von schwarzer Bitterschokolade mit einem Hauch feiner Blutorange treten nun in den Vordergrund. Es wird nun deutlich schärfer und der weiße Pfeffer überdeckt langsam die fruchtige Süße. Eine adstringierende Trockenheit breitet sich im gesamten Mundraum aus. Rosinen und eine dezente Ingwernote leiten den Abgang ein.
Mit Wasserzugabe öffnet er sich deutlich, er wird süßer und auch ein wenig milder.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 8
Den Abgang kann man definitiv als langanhaltend beschreiben. Angenehm warm sucht er sich den Weg in den Rachen. Die Schärfe baut sich nun langsam ab und die Süße kann sich nochmal deutlich hervorheben, wird aber dann durch eine Kakaonote abgelöst. Die Trockenheit wechselt am Ende leicht in eine bittere Note.
Mit Wasser verdünnt gefällt uns dieser Tropfen einfach besser. Süße und Frucht stehen so noch mehr im Vordergrund. Gleichzeitig nimmt dabei deutlich die Schärfe und die Würzigkeit ab. Auch der Abgang verlängert sich mit Zugabe des Wassers nochmals deutlich.
Preisleistung (0 – 10): ??
Leider kennen wir den Preis noch nicht, da wir diese Flasche dankenswerterweise noch vor dem offiziellen Release von Kirsch Whisky erhalten haben. Sollte er sich preislich irgendwo zwischen den anderen 12-jährigen Woodfinishes und dem 10-jährigen Cask Strength einpendeln und unter 70 Euro zu haben sein, würden wir hier eine 8 vergeben.
Gesamtbewertung (0 – 10): 7,75
Die beiden Fassarten aus der Vermählung zu einem Cuvée machen sich hier unterschiedlich bemerkbar. Im Antritt ist vor allem der Pinot Noir mit der Trockenheit präsent, während im Abgang der PX seine Stärke, die vollmundige Süße, ausspielt. Markant und kantig muss man es mögen – und das tun wir auch. Insgesamt ein tolles Geschmackserlebnis!
Tipp: Man gebe ihm reichlich Zeit im Glas und vielleicht noch einen Spritzer Wasser, dann ist das wirklich ein Whisky zum Begeistern!
Herzlichen Dank an Kirsch Import – House of Spirits für die kostenlose Gabe, die uns in unserem geliebten Hobby unterstützt, aber nicht unsere Bewertung beeinflusst hat!
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