Octovulin – ein 19-jähriger Islay von Malts of Scotland, der muss gut sein.
Distille: 3 verschiedene auf Islay
Abfüller: Malts of Scotland
Typ: Blended Malt
Land / Region: Schottland Islay
Alter: 19 Jahre
Fasstypen: 3 Fässer verschiedener Art wurden vermählt
Flaschenzahl: 1.421
Alkoholgehalt: 52,8%
Kühlfiltrierung: nein
Färbung: nein
Preis: 150 Euro
Whiskybase ID: 102280
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 8,5
Süßer, erdiger Torfrauch mit mineralischen Anklängen steigt zunächst aus dem Glas auf. Mir scheinen Sherryaromen durchzukommen. Der Rauch bekommt einen leicht speckigen Charakter. Maritime Küstenaromen zeigen sich ebenso, wie eine leicht herb-süße Fruchtigkeit, die mir schwerfällt einzuordnen und die irgendwo zwischen Orange, Mandarine und Zitrone liegt. Der Malt ist auch sehr würzig im Aroma, bringt den Geruch einer winterlichen Gewürzmischung mit, die auch, sehr dezent, Zimt und Nelke umfasst. Komplex, harmonisch und ausgewogen, die 8,5.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 9
Ein guter Antritt, der zwar direkt ist, aber nicht überfordert. Zunächst umschmeichelt die Süße Gaumen und Zunge, derweil sich der erdige Torfrauch, die maritimen Aromen und die mineralisch anmutenden Geschmacksstoffe im gesamten Mundraum ausbreiten. Ein großartiger Körper nimmt Besitz von den oralen Geschmacksrezeptoren und selten habe ich einen Whisky im Glas gehabt, dessen Alkohol so gut eingebunden ist. Eichen- und Holznoten sind nur sehr hintergründig wahrnehmbar und auch die Fruchtigkeit und die Würzigkeit sind zwar weiterhin präsent, aber weniger deutlich und in neuem, verändertem Gewand. Sehr gelungen, komplex und ebenso geheimnisvoll wie einzigartig, die 9.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 8,5
Ein mittellang bis langer, komplexer Abgang, der das großartige Geschmackserlebnis ergänzt und verlängert. Die wesentlichen Aromen bleiben erhalten und werden erinnert, Rauch, Torf, Erdigkeit, maritime Iodsalzigkeit, die im Fall des Abgangs sogar minimal medizinisch erscheint, Süße, Fruchtigkeit und Würzigkeit. Sehr spät setzt ein Anklang von Schokolade und Vanille ein, der eine leicht bittere Note mitbringt. Am längsten bleibt der Torfrauch präsent. Auch gelungen und daher die 8,5.
Preisleistung (0 – 10): 7,5
Gesamtbewertung (0 – 10): 8,5
Fazit:
Ein großartiger Whisky, wie man ihn sich nicht viel besser wünschen kann. Etwas störend ist der zu hohe Preis. Die rund 88,5 Punkte in der Whiskybase sind in jedem Fall gerechtfertigt. Alles in allem eher die Bright Side of Islay, als deren dunkle Seite.
Bemerkung:
Thomas Ewers heißt der Kopf, der sich hinter dem unabhängigen Abfüller Malts of Scotland aus Paderborn verbirgt. Dass er Geschäftsmann war und ist, kann man an den Preisen der Abfüllungen ablesen. Allerdings ist auch zu konstatieren, dass alle von mir bisher verkosteten Produkte von Malts of Scotland von außerordentlicher Güte und Qualität waren. Nicht umsonst wurde der unabhängige Abfüller bereits mehrfach mit aussagekräftigen Preisen für sein Wirken prämiert.
Stefan
Hallo, es ist ein Blended Malt!
Hagen
Hallo, oh ja – ein wichtiges Detail! Danke für den Hinweis!