Eine Standardabfüllung, die der Laphroaig-Liebhaber liebhaben muss!
Distille: Laphroaig
Abfüller: Laphroaig
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Land / Region: Schottland Islay
Alter: NAS
Fasstypen: Bourbonfässer, Quarter-Casks und Sherryfässer aus europäischer Eiche (Finish)
Alkoholgehalt: 48%
Kühlfiltrierung: nein
Färbung: ja
Preis: 42 Euro
Whiskybase ID: 56046
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 7,5
Direkt wird die Riechschleimhaut von dem charakteristischen phenolischen Laphroaig-Rauch eingenommen. Für mich besteht der in Feuer, Torf, Erde, Medizin, Iod und Salz. Das Salz stellt den harmonischen Übergang zum rauh-maritimen Teil des Aromas dar. Hinter diesen vordergründigen, beherrschenden Komponenten des Geruchs findet sich eine Würzigkeit und eine würzige Süße in Kombination mit Holznoten. Fruchtseitig ist nicht viel los, höchstens mit viel Phantasie eine basale Zitrusnote erkennbar. Mir gefällt das, eine 7,5.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 8
Und der Geschmack hält, was der Geruch verspricht. Ein guter Antritt, erdiger Torfrauch mit medizinischen Noten, eine maritime Iodsalzigkeit. Der Zusammenklang der harmonierenden Rauch- und Inselgeschmacksstoffe versetzt mich an die rauhe, felsige Küste zu den Ufern des brandenden Meeres bei Regen im tobenden Sturm. Untermauert wird der rauchig-maritime Grundcharakter von einer deutlichen Bourbonsüße, dem Karamell und der Vanille, sowie einer Malzigkeit und einer kleinen fruchtigen Sherrylast, die sozusagen das wärmende Feuer im Küstenunwetter darstellen. Der Alkohol ist gut eingebunden, schiebt aber ordentlich die Geschmacksstoffe und trägt zur Genese eines voluminösen Körpers bei. Früchte kann ich keine einzeln entdecken, sie fehlen mir hier aber auch nicht, ich gebe eine 8.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 7
Der Abgang ist lang und wird vom erdigen Torfrauch und den maritimen Noten beherrscht. Die Zunge erinnert die süßen Aromen, eine angenehme Wärme steigt aus dem Magen auf. Viel Neues bringt der Abgang nicht, keine Bitterkeit und nichts störendes. Solide, aber nicht unbedingt preisverdächtig. Ich bewerte ihn mit einer 7.
Preisleistung (0 – 10): 9
Gesamtbewertung (0 – 10): 7,5
Fazit:
Ich bin ein Liebhaber der Abfüllungen von Laphroaig und mag deren Grundcharakter. Insofern überrascht meine hohe Bewertung nicht. Neben dem Lagavulin 16 gehört der Laphroaig Triple Wood sicherlich zu den 10 besten Standardabfüllungen, die ich kenne. Man sollte immer eine Flasche offen haben. In der Whiskybase wird der Malt mit knapp 85 Punkten bewertet und ich würde ihn noch etwas besser einstufen.
Bemerkung:
Bei dieser Abfüllung machen sich die eher bitteren Tanine der europäischen Eiche nicht stark bemerkbar. Auch das Sherryaroma ist dezent. Ich würde vermuten, dass das Finish in den europäischen Sherryfässern verhältnismäßig kurz ausfällt.