Ein Glenfarclas aus den wilden 80ern – eine schöne jährliche Weihnachtstradition mit meinem Jahrgangswhisky. Wie er mir schmeckt, erfahrt ihr in diesem Whiskygramm.
Distille: Glenfarclas
Abfüller: Glenfarclas
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Land / Region: Schottland / Speyside
Alter: knapp 34 Jahre
Bottled: 17.12.2014
Fasstypen: First Fill Portweinfässer
Alkoholgehalt: 45,3 %
Kühlfiltrierung: nein
Färbung: nein
Preis: 198 Euro
Whiskybase ID: 67127
Auge / Anblick, Farbe:
Dunkler Bernstein
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10):
Der erste Gedanke ist: Erdbeere! Habe ich in einem Whisky noch nie gerochen, aber hier sehr dominant. Später gesellen sich weitere Noten von Beerenfrüchten dazu, fruchtig aber nicht zu süß. Der Alkohol sticht nur leicht in der Nase, dafür kommt das Holz langsam immer stärker durch, aber ohne bitter zu werden. Für mich gute 8 Punkte.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10):
Im Antritt sehr fruchtig, gefolgt von einer leichten Karamellnote. Die Erdbeeren sind bei weitem nicht mehr so präsent, wie in der Nase. Danach kommen die kräftigen Holznoten durch, bis hin zu Kaffee- bzw. Cappuccino-Aromen, aber immer noch ohne Bitterkeit. Ich gebe ebenfalls 8 Punkte.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10):
Der Abgang ist mittellang. Die Frucht ist immer noch da, wird aber von einer kräuterlastigen Würze langsam überlagert, insgesamt sehr harmonisch abgestimmt. Der Alkohol bleibt dezent im Hintergrund. Alles sehr ausgewogen, aber ich hätte noch etwas mehr Komplexität erwartet. Von mir gibt es gute 7 Punkte.
Preisleistung (0 – 10):
Für das Alter und die limitierte Flaschenzahl gerade noch akzeptabel. Ich gebe eine 7.
Gesamtbewertung (0 – 10): 8
Fazit:
Mit Glenfarclas kann man eigentlich nie etwas falsch machen. Die Destille steht für solide bis sehr gute Qualität und ich persönlich habe noch so gut wie keinen schlechten Glenfarclas getrunken, mal abgesehen von dem 105, der überhaupt nicht mein Fall war. So ist auch der 1980er Christmas Malt ein sehr guter Tropfen, den ich mir immer wieder gerne einschenke. Trotzdem überzeugt er mich in Anbetracht des hohen Preises (der inzwischen noch deutlich höher sein dürfte, falls man ihn überhaupt noch bekommt) leider nicht hundertprozentig. Der 18er und 25er von Glenfarclas zählen zu meinen absoluten Favoriten und haben im Vergleich ein wesentlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Für mich war es nach langem Überlegen im Gegensatz zu den „Family Casks“ eine gerade noch so erschwingliche Jahrgangsflasche, von der ich mir jedes Jahr an Weihnachten einen Dram genehmige. Für Portliebhaber mit 1980er Baujahr daher trotzdem eine reizvolle Sache.