Whiskys aus dem Hause Glendronach sind bereits einige in meinem Glas gelandet und so war es eine Frage der Zeit, bis auch die bis Dato jüngste Abfüllung den Weg zu mir finden würde. Beim Glendronach The Hielan, benannt nach den schottischen Highlands, wo die Brennerei lokalisiert ist, handelt es sich um einen 8-jährigen Whisky.
Glendronach sagt mir mit seinem Brennereicharakter und den sherrylastigen Whiskys durchaus zu. Meine Erwartungen sind angesichts des Alters und des Preises demgegenüber nicht sonderlich hoch, eigentlich gute Voraussetzungen um positiv überrascht zu werden. Ich bin gespannt.
Whisky: Glendronach 8 The Hielan
Distille: Glendronach
Abfüller: Glendronach
Typ: Single Malt
Land / Region: Schottland / Highlands
Alter: 8 Jahre
Fasstypen: Bourbon, Oloroso-Sherry
Alkoholgehalt: 46 %
Kühlfiltrierung: Nein
Färbung: Nein
Preis: 30 Euro
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 5,5
Ein wenig neutralalkoholisch wirkt der Malt direkt nach dem Einschenken. Dieser jugendliche Eindruck verstärkt sich durch einen leichten metallischen Ton. Sodann finden sich rote Früchte, Beeren, welche auch eine Säure wie unreife Johannesbeeren mitbringen, sowie ein Orangen-Zitronen-Ton. Der Whisky entwickelt sich im Glas erstaunlich gut, man sollte ihm tatsächlich etwas Zeit geben. Ein süßsaurer Fruchtcocktail ist, was sich ergibt, wobei auch minimal Vanille, Schokolade und eine ganz leichte Würzigkeit auszumachen sind. Leider bleiben Neutralalkohol und Metall störend, gehen aber auch noch nach 15 Minuten zu Gunsten der guten Fruchtsüße weiter in den Hintergrund. Insgesamt die 5,5.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 7
Ein eher verhaltener Antritt mit einer leichten Schärfe an der Zungenspitze. Eine sehr gute Süße fruchtiger Natur macht sich breit. Überdies ein wenig Schokolade, Honig und Vanille. Auch eine schöne Frische mit Zitrusfruchtcharakter kommt durch, begleitet von der passenden Säure. Die störende Jugendlichkeit zeigt sich im Geschmack nur noch in einem sehr leicht metallischen Ton. Alkoholeinbindung, Konsistenz und Körper fallen gut aus. Es mag den fortgeschrittenen Whiskyliebhaber unterfordern, aber meinen Geschmack trifft es in der Einfachheit, die 7.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 6,5
Ein kurzer bis mittellanger Abgang, der vor allem die Fruchtsüße nachklingen lässt, ein wenig Bitterkeit mitbringt, die in Richtung Espresso geht. Einfach, gut, nirgendwo störend, die 6,5.
Preisleistung: 8
Für 30 Euro wirklich gut.
Gesamtbewertung (0 – 10): 6,5
Ein gefälliger Malt, der durchaus gut schmeckt, aber eine Nase hat, die besser sein könnte, die 6,5. Zu Beginn einer Whiskygenießerkarriere auf jeden Fall genau das richtige.
Fazit:
In der Whiskybase wird der Malt mit 82,5 Punkten bewertet. Dem kann ich mich anschließen. In Worten bedeutet es, dass es sich nicht um einen Must-Have handelt, aber durchaus um einen solchen Whisky, den man gerne bei Gelegenheit einmal trinkt.
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