4 Comments

  1. Interessanter Artikel! Ich wusste gar nicht, dass es von GlenAllachie auch unabhängige Abfüllungen gibt. Es wäre natürlich spannend diese Flasche einmal mit den neuen Single Malts zu vergleichen, die von der Destillerie gerade erschienen sind. Gibt es da signifikante Unterschiede oder bleibt der Destillerie-Stil immer klar erkennbar? Wir hatten diese Woche gerade den frisch erschiedenen GlenAllachie 12 Jahre im Glas, der natürlich deutlich jünger ist. Interessant fand ich, dass du auch Kräuter geschmeckt habt. Die waren beim 12er auch sehr präsent (und das ist ja auch keine ganz häufige Note).

    Viele Grüße
    Lukas

    PS: Lest gerne mal bei uns vorbei, wenn ihr Zeit und Lust habt: https://www.maltwhisky.de/glenallachie-12-test/

    • Patrick

      Guten Abend Lukas,
      Deinen Artikel fand ich gelungen und gut recherchiert. Genau so soll es sein! :-). Zum Thema „Unabhängige Abfüller“ bezüglich des Glenallachie konnte ich noch folgende Informationen finden:

      http://www.thewhiskywiki.de/index.php?title=Glenallachie

      Leider kann ich den Glenallachie von Signatory nicht mehr gegen den Neuen aus der Core Range Serie querverkosten, denn die Flasche ist schon leer. Also werde ich versuchen, es aus meinen Aufzeichnungen und aus dem Gedächtnis auf den Weg zu bringen. Auf unserem letzten Whiskygraphentreffen am 13.07.18 hatten wir die Gelegenheit, den Neuen auf Herz und Nieren zu prüfen, zu verkosten und auch zu teilen. Also los geht’s und ab ins Glas!

      Nase: Der 12er kommt sehr weich und süß aus dem Glas. Im Vordergrund angenehm leichte malzige Würze, gefolgt von Marzipan, hellen Früchten, Honig und der gebackenen Banane.
      Etwas tiefer im Glas gelangen nun die Aromen von Kräutern und eine leichte Schärfe in die Nase, gefolgt vom süßlichen Geschmack der Sahnebonbons. Hier wohl der Hinweis auf die verschiedenen ausgewählten Fässer bei der Reifung. Es kamen insbesondere Sherry, Oloroso, Pedro Ximenez (PX), Virgin Oak Fässer zum Einsatz.
      Verweilt der Tropfen etwas länger im Glas, gesellen sich noch feine Mandelaromen und Rosinen hinzu. Abgerundet wird das Bild durch eine frische Eichenote.

      Insgesamt fehlen dem Neuen die deutliche Zitrusnote und dieses starke Vanillearoma, welches der Alte an den Tag legen konnte. Kamen ja auch andere Fässer zur Auswahl und er ist immerhin noch 8 Jahre älter!

      Geschmack: Wie die Nase es uns schon verraten konnte, deutliche Honigsüße mit Marzipan und feiner würziger Malznote. Speichelfluss. Heidekraut?!, Veilchen?! Lecker. Nun sollten wir diesem Tropfen noch ein wenig Zeit im Glas geben, um danach zum zweiten Schluck überzugehen. Der erste Eindruck bestätigt sich. Sogleich kommt eine kurze, nicht störende leichte Schärfe, Schokolade „Kaffeesahne“, gepaart mit Rosinen hinzu. Sehr schönes, cremiges und ausbalanciertes Mundgefühl.
      Der Alkohol ist mit seinen 46% super eingebunden und steht dem Neuen gut zu Gesicht. Immerhin 3% mehr als unser Alter.

      Die Core Range Serie ist im Vergleich zu Vintage Serie von Signatory schon deutlich runder und weicher. Ich vermisse aber die Explosion von Pfeffer und Chili im Mundraum, die der 1996er uns bieten konnte.
      Zudem besitzt der 20er deutlich mehr Bourbonaroma im Vordergrund, ist eine Nummer malziger und kann mit einer schön eigebundenen Schärfe aufwarten.

      Abgang: Leicht würziger, süßer mittellanger Abgang. Die cremige Konsistenz verweilt noch etwas länger am Gaumen. Indiz hierfür könnten bestimmt die ausgewählten Virgin Oak Fässer sein, welche ein Gegengewicht zu den fruchtig-herben Aromen aus den Sherryfässern bilden. Schöner ausbalancierter Whisky.

      Fazit: Was soll man nun sagen? Auf jeden Fall ist festzuhalten, dass sich der typische Brennereicharakter beider Whiskys wiedererkennen lässt. Der 1996er besitzt noch ein paar Ecken und Kanten mehr und ist darüber hinaus ein Stück würziger als sein junger Kollege. Beide Kandidaten sind angenehm im Genuss bei vollem Körper. Die Fassauswahl beim 12er fand ich harmonisch und gelungen. Beide Whiskys verraten uns auch in Teilen ihre Herkunft aus der Speyside. Sind aber denke ich nicht ganz so typisch, weil sie kräftiger und vollmundiger im Geschmack sind.
      In punkto Preis- Leistung konnten sie überzeugen.

      Sind wir also gespannt, welche Überraschungen die Core Range Serie noch für uns bereithält. Freuen wir uns auf den 18er und den 25er, der sich bei uns noch in der Teilung befindet.
      Sobald diese verkostet sind, werde ich es dich wissen lassen, denn Genuss verbindet. Also ab ins Glas!

      Ich hoffe, Du kannst meine nun gewonnenen Eindrücke teilen, mir hat auf es auf jeden Fall Spaß gemacht deinen Kommentar zu beantworten.

      Grüße aus dem Rheinland

      Patrick

Kommentar verfassen