Die neueste Abfüllung der „Nymphs of Whisky“-Serie von Whic.de verspricht sehr viel und enttäuscht nicht.
Der deutsche Online-Shop whic.de bringt inzwischen mehrere eigene Abfüllserien (Sujet, Nymphs of Whisky und Architecture of Taste) heraus, die alle ein eigenes Thema behandeln.
Bei dem hier verkosteten Ben Nevis 1995/2018 aus dem Sherry Butt handelt es sich um die dritte Abfüllung der „Nymphs of Whisky“-Serie, in der bisher ein Cambus 1991/2017 und ein Glenturret 1994/2017 mit Barolo-Finish erschienen sind. Schwerpunkt dieser Serie sind Wein-Finishes.
Die 472 Flaschen waren extrem schnell vergriffen – glücklicherweise konnten wir uns eine davon sichern. Bei unserem letzten Treffen wurde sie direkt gemeinsam verkostet und von allen Whiskygraphen für gut befunden. Hier meine persönlichen Eindrücke:
Destillerie: Ben Nevis
Abfüller: whic – Whiskycircle
Serie: Nymphs of Whisky Collection
Typ: Single Malt Whisky
Land / Region: Schottland / Highlands
Alter: 22 Jahre
Bottled: März 2018
Fasstyp: Sherry Butt
Alkoholgehalt: 52,9 %
Kühlfiltrierung: nein
Färbung: nein
Preis: 109,90 Euro
Whiskybase ID: 114456
Auge / Anblick, Farbe:
kupferrot
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10):
Beim ersten Versuch sticht zunächst der Alkohol sehr stark in der Nase. Nach etwas Zeit im Glas kommen die Fruchtaromen besser zur Geltung. Ich finde eingelegte Erdbeeren und Kirsche, vielleicht ein wenig Pflaume. Später gesellen sich weitere Noten von Beerenfrüchten dazu, fruchtig aber mit einer leichten Säure. Aufgrund der doch starken Alkoholpräsenz vergebe ich 7 Punkte.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10):
Im Antritt sehr fruchtig, mit einer leichten Bitterkeit. Sehr cremiges Mundgefühl mit prickelnder Schärfe auf der Zunge. Geschmacklich fühle ich mich an Erdbeerbowle erinnert. Der Alkohol ist immer noch spürbar, aber viel besser eingebunden, als in der Nase. Ich gebe gute 8 Punkte.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10):
Der Abgang ist mittellang. Die dunklen Früchte kleben immer noch am Gaumen und verklingen erst langsam. Der Alkohol wärmt den Rachen und das Prickeln ist immer noch da. Ich hatte vor Jahren im Italien-Urlaub mal eine Cassis-Limonade, die hatte einen ebenso angenehm sauer-prickelnden Nachgeschmack. Für mich 7,5 Punkte.
Preisleistung (0 – 10):
Ab dreistelligen Beträgen für eine Flasche komme ich – zum Glück – immer noch ins Grübeln, ob sich die Anschaffung lohnt. In Anbetracht der aktuellen Preisentwicklung auf dem Whisky-Markt ist der Preis bei dem Alter und der Tatsache, dass es sich um eine Einzelfass-Abfüllung mit limitierter Flaschenzahl handelt angemessen und fair. Ich gebe eine 8.
Gesamtbewertung (0 – 10): 8 Punkte (aufgerundet)
Fazit: Dieser Ben Nevis ist ein richtig guter Whisky, mit ein paar Ecken und Kanten, die den ein oder anderen vielleicht stören könnten. Wenn man ihm genug Zeit im Glas gibt, damit sich die Aromen entfalten können und nicht vom Alkohol erdrückt werden, ein lohnenswerter Dram.
Fremde Federn (4): Verkostungsnotizen deutschsprachiger Blogger - WhiskyExperts
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