Bei dem von Corinna Schwarz und Dietmar Schulz geleiteten Importeur, Großhändler und auch unabhängigen Abfüller Alba Import handelt es sich um eine bedeutsame, kompetente und erfahrene Institution mit viel Expertise in der Whiskywelt. Die beiden Inhaber von Alba Import verfügen über ausgezeichnete Kontakte in der weitläufigen Whiskylandschaft und nutzen diese zum Wohle ihrer Kunden.
So werden die Whiskys aus den verschiedensten Regionen der Welt importiert, aus Islay der Kilchoman, von den Lowlands Bladnoch, von den Highlands Wolfburn oder aus Frankreich Armorik. Aber auch die Destillate unabhängiger Abfüller, so zum Beispiel von Meadowside Blending (The Maltman), Wemyss, A. D. Rattray oder The Quiet Man und Hyde aus Irland werden importiert und an den Fachhandel vermittelt.
Da finden sich eine Reihe von Destillen und Abfüllungen, die ich sehr schätze. Einen von Alba Import selber abgefüllten Whisky hatte ich allerdings bisher noch nicht im Glas. Hingegen schon eine Menge verschiedener Ben Nevis und so bin ich voller Vorfreude und sehr gespannt. Hier handelt es sich um einen Whisky aus der Serie The Highland Trail, in der einige sehr interessante Abfüllungen erschienen sind, ebenso wie unter der Bezeichnung The Whisky Trail oder The Speyside Trail.
Distille: Ben Nevis
Abfüller: Alba Import
Typ: Single Malt Scotch Whisky
Land / Region: Schottland / Highlands
Serie: The Higland Trail
Alter: 17 Jahre
Abgefüllt: 2016
Fasstypen: PX-Sherry-Cask (Finish)
Alkoholgehalt: 46%
Kühlfiltrierung: nein
Färbung: nein
Preis: 100 Euro
Whiskybase ID: 84976
Auge / Anblick, Farbe:
Nase / Geruch, Aroma (0 – 10): 8
Nach dem Einschenken erhebt sich zunächst eine verdichtete Würzigkeit aus dem Glas. Jene geht nach kurzer Zeit in Richtung Fleisch-Brühwürfel und räumt dann verschiedenen Früchten nach und nach einen gewissen Raum ein. Der Malt bleibt in erster Linie fein-würzig mit edelsüßer Paprika. Melone und Orange kommen hintergründig auf und bedingen eine Frische und Fruchtigkeit, die sukzessive klarer durchkommen. Die Würzigkeit ist nicht einfach aufzuschlüsseln und erinnert an eine Steak-Gewürzmischung, bei der man auch nie ganz weiß, was alles drin ist. Insgesamt ist die Nase würzig, fruchtig und wird ergänzt um eine Toastnote. Ein sehr interessantes, einzigartiges, individuelles Erlebnis, mir die 8 wert.
Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz (0 – 10): 7,5
Ein guter Antritt, der nicht zu kräftig ausfällt. Der Malt ist verhalten fruchtig, nur leicht süß und geht deutlich ins Trockene, wobei er klar an einen Wein und Sherry erinnert. Im zweiten Schluck setzen sich Fruchtigkeit, Süße und vor allem die Würzigkeit klarer durch. Ebenfalls zeigt sich eine schöne, leicht sahnige Cappuccino-Süße mit Kakao. Die Würzigkeit bleibt beim Steak-Gewürz. Melone und Orange machen auch im Geschmack die süß-frische Fruchtigkeit im Wesentlichen aus. Von Schluck zu Schluck wird der Malt besser. Eine gute Alkoholeinbindung, ein toller Körper und eine cremige Viskosität. Überzeugend, die 7,5.
Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang (0 – 10): 7,5
Ein mittellanger Abgang würziger Natur, der den Fleisch-Brühwürfel wieder in den Vordergrund bringt. Eine leicht bittersüße Note von Zartbitterschokolade schwingt ebenfalls mit. Interessant durch die persistierende Würzigkeit, ansonsten einfach und gut, die 7,5.
Preisleistung (0 – 10): 7
Ein wirklich guter Whisky, aber doch ein wenig zu teuer.
Gesamtbewertung (0 – 10): 7,5
Eine schöne Erfahrung, die mich deutlich an Whiskys von Mortlach erinnert hat.
Fazit:
In der Whiskybase wird der Malt mit rund 86 Punkten bewertet, ein Urteil, dem ich mich gut anschließen kann.
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