Die Ausgangslage
Die Ausgangslage hätte nicht besser sein können. Sonntags auf der Interwhisky in Frankfurt, bereits nach dem Besuch einiger Freunde und Stände mit tollen Abfüllungen, in Begleitung der Whiskyfachfrau Julia Nourney, die ich nicht nur aufgrund ihres profunden Fachwissens sehr schätze, sondern noch mehr in Anerkennung des großartigen Menschen, der sie ist, ging es zum Stand von Amrut.
Indischer Whisky
Nun, Indischer Whisky genießt nicht gerade den besten Ruf. Klare Ausnahmen stellen hier Paul John und Amrut dar. Und hier sind Julia und ich tatsächlich mal einer Meinung in unserem Geschmacksurteil. Sie ist häufiger in Indien vor Ort. Ich hatte schon das Vergnügen einige ihrer Erfahrungen dort berichtet zu bekommen.
Am Stand mit Pramod Kashyap
Am Stand macht uns Julia mit Pramod Kashyap bekannt, dem Mann, der Amrut in Europa vertritt. Der überaus sympathische Inder begibt sich, anfangs noch unterstützt von Julia, auf die Suche nach einem Single Malt zur Verkostung, der die Destillerie würdig repräsentiert. Zunächst wird der Amrut Madeira vorgeschlagen. Ich gebe da den Spielverderber, da mir dieser bereits seit einer Verkostung für Kirsch Whisky, dem Importeur des Amruts, gut bekannt ist.
Amrut Double Cask 2017
Auch der offerierte Amrut Fusion ist mir schon von einer anderen Messe bekannt und so landet in unseren Gläsern ein Whisky aus der Double Cask Reihe. Den Vorgänger, der in einem Bourbon- und einem Sherryfass gereift war, kenne ich nicht. Und auch diese im Juni 2017 abgefüllte Variante als Kombination aus einem im Mai 2012 befüllten Bourbonfass und einem im März 2012 befüllten Port Pipe ist mir noch unbekannt.
Geruch und Geschmack des Double Casks
Der Amrut Double Cask 2017 kann mich direkt für sich einnehmen. Der Geruch ist bereits verheißungsvoll süß, frisch, leicht fruchtig und minimal rauchig. Im Mund zeigt sich der angenehm cremige Malt dann zuckrig, karamellig, schokoladig und leicht tropisch-fruchtig. 46% können wirklich Freude machen, der ist genau richtig so.
Amrut Cask Strength
Darauf landet ein absoluter Favorit in unseren Gläsern, ein Whisky, den ich in Sachen Preisleistung für fast unschlagbar halte. Der Amrut Cask Strength war bereits Teil eines unserer Tastings und ist auch dort hervorragend angekommen. Ich bestelle häufig Whiskys für Bekannte, Freunde oder Patienten mit und der Amrut Cask Strength ist schon oft dabei gewesen. Einfach großartig, die 61,8% aus den Eichenfässern sorgen für ein tolles Geruchs- und Geschmackserlebnis.
Amrut Oloroso Sherry Cask Germany Edition
Zum Abschluss landet etwas sehr traumhaftes aus dem Oloroso Sherry Butt mit der Nummer 4133 in unseren Gläsern. Abgefüllt wurde es für Kirsch Whisky in einer Limitierung von 300 Flaschen mit 60% in Fassstärke. Der ungeheuer komplexe Malt wurde im November 2011 destilliert und im Juli 2018 abgefüllt. Aprikosen, Pfeffer, Leder, Tabak, Schokolade, Eiche und einiges mehr gehen hier schön durcheinander. Der Preis von rund 150 Euro ist zwar schmerzhaft, aber der ist leider so gut, dass wir den haben müssen. Der wird nicht lange zu bekommen sein, wenn er bei Erscheinung des Artikels überhaupt noch erhältlich ist.
Fazit
Es war, wie immer, ein tolles Erlebnis bei Kirsch Whisky am Stand und ganz speziell mit Amrut und Pramod Kashyap. Ich bin zweifelsfrei ein Fan der Destillerie in der drittgrößten Indischen Stadt Bengaluru, die zugleich die Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka ist. Ich hatte bisher noch keinen schlechten Amrut im Glas, demgegenüber doch einige wirklich großartige. Das einzige, was mir ein wenig Sorgen bereitet, ist die Dynamik der Preisentwicklung. Wenn die weiter anhält, bin ich leider bald raus bei Amrut und das wäre doch sehr schade.
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